Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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darauf hin. Zwei Fragen sollen uns dagegen bis zum Schluss begleiten:
1. Warum entstanden in „Schlesien“ und Morogoro nur relativ kleine
lutherische afrikanische Gemeinden, obwohl viele Jahre missionarisch
gearbeitet und ein bedeutendes Institut erricht wurde?
2. Warum unterschieden sich die Gemeinde „Schlesien“, die afrikanische
Gemeinde Morogoro und die deutsche Gemeinde Morogoro so stark im Blick auf
ihre Gemeindeleben?
Dass gerade diese Fragen gestellt werden, rührt von der Diskussion um
„Mission“ und „Gemeindeaufbau“ her, die intensiv seit etwa 1980 geführt
wird. Beide Begriffe werden in dieser Diskussion einander zugeordnet. So
spricht etwa Michael Hebst vom „missionarischen Gemeindeaufbau“ 106 ,
beschreibt einen Großteil der evangelischen Christen in Deutschland als
„getaufte Heiden“ 107 und stellt das Gemeindeaufbauprogramm des früheren
Indienmissionars Donald McGavran vor 108 . Christian Schwarz gebraucht den
Ausdruck „missionarische Arbeit“ gleichbedeutend mit „Gemeindeaufbau“ 109 .
Die von ihm angestrebte „Ekklesia“. d. h. die wahre Gemeinde Jesu Christi,
scheint in den Kirchen Europas und Amerikas nur spärlich vorhanden zu
sein 110 . Christian Möller stellt in seiner „Lehre vom Gemeindeaufbau“ den
Beitrag des Leipziger Missionars Gutmann zur
106
Michael Herbst, Missionarischer Gemeindeaufbau in der Volkskirche
(Stuttgart: Calwer Verlag, 1987), S. 68.
107
A. a. O. S. 149 f. Den Begriff des „getauften Heiden“ übernimmt Herbst
von Peder Norgaard – Hojen.
108
„Church Growth“. A. a. O. S. 253 ff.
109
Christian A. Schwarz, Praxis des Gemeindeaufbaus: Gemeindetraining für
wache Christen (Neukirchen – Vluyn: Aussaat- und Schriftenmissions –
Verlag,1987), S. 31 f.
110
Vgl. a. a. O. S. 11: „... wie weit uns Gemeinden der Dritten Welt auf
vielen Gebieten voraus sind.“