Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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4.5 Ausbreitung des Islam
Wo christliche Missionare in den zwanziger Jahren fehlten,
schlössen sich mehr und mehr Einheimische dem Islam an 65 . Im Jahr
1931 gab es im Towerotal 5 Moscheen und 3 Islamlehrer 6 . 17 Jahre
vorher hatten nur wenige Moslems im Towerotal gelebt. Diese
Entwicklung vollzog sich ohne organisierte muslimische Mission.
Staatliche Beschränkungen muslimischer Tätigkeit scheinen nicht
vorgekommen zu sein. Dagegen gab es, zumal 1928/29, einige
Auseinandersetzungen zwischen Regierung und christlichen
Missionsgesellschaften um die Frage, ob freie, nicht der
Regierungsaufsicht unterstellte Missionsschulen eröffnet werden
könnten 67 .
4.6 Neuer Anfang der BMG
Das Eigentum deutscher Missionsgesellschaften, also auch
"Schlesien", war zunächst vom alliierten Militär und dann von der
Mandatsregierung beschlagnahmt worden. Für die Verwaltung dieses
Eigentums wurde noch während des Krieges eine eigene Behörde
geschaffen ("Custodian of Enemy Property") 68 . Nach Artikel 438 des
Versailler Friedensvertrages wurde auch für Tanganyika Territory
im Jahr 1921 ein Treuhänderrat ("Verwaltungsrat" nach der
amtlichen deutschen Übersetzung von "Board of Trustees") mit Sitz
in London gebildet, der das beschlagnahmte Eigentum an Missionsgesellschaften
aus alliierten Ländern übergeben soll-
65
Hertlein, Kirche, S. 52, behauptet sogar, dass "ganze
Stammesverbände" zum Islam übergingen. Er nennt jedoch keine
Beispiele.
66
E. Tscheuschner an Inspektor Weichert, BMG, "Schlesien",
18.2.31 (Archiv Berlin).
67
Entschließungen der Evangelischen Missionskonferenz in
Marangu, September 1928. - Komitee BMG an die in Ostafrika
arbeitenden deutschen Missionsgesellschaften, Berlin, 12.12.28
(Archiv Berlin).
68
Vgl. Nauhaus an BMG, Sidi Bishr (Ägypten), 1.9.19
(Archiv Berlin).