Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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land gelegenen Stationen der BMG wurden nur gelegentlich
besucht 16 .
8.3 Eine Gelegenheit wird verpasst
Ende September 1926 trat Joseph Haidar an den eben nach
Tanganjika eingereisten Berliner Missionar Karl Roehl mit
finanziellen Forderungen heran, unter denen auch die
Bezahlung der Grundstücke und Häuser in der Stadt Morogoro
war, die Nauhaus für die BMG im Januar 1917 gekauft hatte.
Haidar hatte die Häuser offenbar im Frühsommer 1920 wieder
in Besitz genommen und vermietet. Unbekannt blieb, wozu sie
nach der Verhaftung von Nauhaus Ende 1917 gedient hatten.
Möglicherweise waren gefangene bzw. internierte Deutsche
vorübergehend dort festgehalten worden 17 . Es ergaben sich
schwierige Verhandlungen. Der Afrikadezernent der BMG, Ludwig
Weichert, konnte im Frühjahr 1927 vor Ort mit Haidar
sprechen. Im Juli 1927 beschloss das Komitee der BMG, Haidar
die Grundstücke zurückzugeben. Ende Oktober 1927 wurden mit
der Hilfe des erwähnten Rechtsanwalts Howe - Browne,
Daressalam, die Verhandlungen abgeschlossen. Die BMG zahlte
Haidar eine Entschädigung und trat vom Kauf zurück 18 .
Vom heutigen Standpunkt aus möchte man die Ausschlagung
der Grundstücke bedauern. Sie lagen mitten im
16
Vgl. Lehmann, 150 Jahre, S. 137 f. Erst in den dreißiger
Jahren hielt ein Mitarbeiter der - nun vereinigten - Kirche
von Schottland regelmäßig Gottesdienste in Morogoro, vgl.
Stellungnahme von Archdeacon J, H. Briggs in:
Loseblattsammlung "Morogoro Anglican Church" (Archiv
Emmanuel Church, Morogoro/Tansania).
17
Dass Haidar die Grundstücke ab Frühsommer 1920
wieder selbst nützte, ergibt sich aus seiner Mietforderung
für 3 Jahre und 4 Monate. Diese Zeitspanne be
gann wohl mit dem Datum des Kaufvertrages. Vgl. Roehl
an Gründler, Daressalam, 2.10.26. - Die Benutzung für
Deutsche deutet Baumgart in seinem Brief an Roehl,
Berlin, 25.8.27, an (Archiv Berlin).
18
Von Roehl beglaubigte Abschrift Receipt Haidar,
Daressalam, 27.10.27 (Archiv Berlin).