Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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tums bisher unterschätzt worden 70 . Es komme darauf an, dem Christentum
angemessenen politischen Einfluss zu verschaffen, was mit größerem
Engagement im Schulwesen wohl zu erreichen sei 71 . Dabei müsse den Schülern
auch der Weg in nichtkirchliche Berufe offen gelassen werden.
Die Schulpolitik der Kolonialregierung war für diese Pläne nicht ungünstig.
Ende 1909 wurde Religionsunterricht für alle Religionen an der
Regierungsschule in Daressalam erlaubt, wenn auch außerhalb des Lehrplans
und fakultativ. Dies geschah im Blick auf die „islamische Gefahr“ 72 . Einige
Jahre vor dem ersten Weltkrieg begann die Regierung auch Missionsschulen zu
unterstützen, die unter Verwendung von Swahili dem Regierungslehrplan
folgten.
3. 3. Ökumenische Abwehrmaßnahmen
Schon im vorhergehenden Abschnitt wurde gezeigt, dass keineswegs nur die
protestantischen oder nur die deutschen Missionsgesellschaften mit dem
Islamproblem konfrontiert waren. Das weist auf den wichtigen ökumenischen
Asprekt der Mission hin. Mochten sich die Kirchen in langen theologischen
und politischen Auseinandersetzungen gegeneinander abgegrenzt haben – in
fremder, nichtchristlicher Umgebung wuchsen die Gemeinsamkeiten. So wurde
die Mission zu einer Wurzel der ökumenischen Bewegung.
An der Weltmissionskonferenz in Edinburgh im Juni 1910 nahm zusammen mit
anderen leitenden Mitarbeitern der BMG auch Axenfeld teil. Der Herrnhuter
Missionsdirektor Hennig war ebenfalls unter den Konferenzteil-
70
Axenfeld, Gemeinsames Swaheliseminar, S. 2 (Archiv Berlin).
71
Eggert, S. 126.
72
Axenfeld, Visitationsbericht Dar es Salam II, 16.6.12 (Archiv Berlin).