Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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Gemüsepflanzung angelegt hatte, oder auf dem ehemaligen
Missionsland seine eigene Landwirtschaft getrieben haben. Über die
Gründe, die Ambwene zum Bleiben verAnlasst haben, lassen sich nur
Vermutungen anstellen. Die Armut des Benalandes mag eine Rolle
gespielt haben. Bena verdingten sich deshalb relativ häufig als
Wanderarbeiter auf den Plantagen des Küstengebietes und siedelten
dort gemeinsam^ . Einen Hinweis gibt auch der Vaternamen Ambwenes.
Kiswaga ist ein Häuptlingsname der Bena 59 . War Ambwene Sohn eines
vermutlich polygamen und damit kinderreichen Häuptlings, dann
mögen ihm Erbstreitigkeiten und politische Auseinandersetzungen
den Aufenthalt im Gebiet seiner Herkunft verleidet haben.
4.4 Katholische Missionstätigkeit
Auch die aus Deutschland und Österreich stammenden katholischen
Missionare hatten Deutsch-Ostafrika nach dem Krieg zunächst
verlassen müssen. Die Arbeit der Heilig-Geist-Väter war davon
weniger betroffen als etwa die der Benediktiner. Allerdings wurde
Xaver Vogt, der aus dem Elsaß stammende Bischof des Apostolischen
Vikariats Bagamoyo, Ende 1921 ausgewiesen, vermutlich weil er das
Verhalten der Mandatsregierung gegenüber seinen deutschen und
deutsch - elsässischen Missionaren als schikanös angeprangert
hatte 60 . Die im Vikariat Bagamoyo tätigen deutschen
"Missionsschwestern vom Kostbaren Blut" mussten Ostafrika
ebenfalls verlassen. Sie arbeiteten in Südafrika weiter 61 .
Holländische und
58
z. B. gibt es entlang der Straße Daressalam - Morogoro etwa
20 km westlich Chalinze die Sisalplantage Ubena Zomozi und weiter
20 km westlich das Gefängnis Ubena. Ubena ("Land der Bena") dient
hier offenbar als charakteristische Bezeichnung. Die Umwohner
gehören zu den Völkern der Luguru bzw. Kwere, vgl. Tafel 2.
59
vgl. Stammbaum der Häuptlingsfamilie Kahemele (Manuskript
von S. Nyagava im Besitz des Verf.).
60
Hertlein, Kirche, S. 30 f.
61
Gespräch Schw. Carel, Morogoro, 28.6.89.