Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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dass Zoberbier wohl eher ein Juniorpartner für Nauhaus war. Die Familien
unterhielten ein freundliches, etwas distanziertes Verhältnis.
Der Lebenslauf von Nikodemo Nasoro Ubwe ist, wie der von Nauhaus, bei v.
Sicard beschrieben, sogar relativ ausführlich 163 . Er soll jedoch auch hier
Raum erhalten, denn Nikodemo 164 war am Werden der Gemeinde „Schlesien“
ebenso beteiligt wie Nauhaus und Zoberbier.
Nikodemo stammte von Maneromango in Usaramo (heute Region Küste, Tansania).
An der Schule der dortigen Berliner Missionsstation dürfte er seine
Volksschulbildung erworben haben. Nach seinem Vaternamen Nasoro zu
schließen kam er aus einer muslimischen Familie. Während des Besuchs der
Mittelschule der Missionsstation Kisserawe wurde er im Jahr 1903 von
Missionar Wentzel getauft. Nach Abschluss der Mittelschule arbeitete er bei
den Missionaren in Kisserawe als Koch. Im Jahr 1909 begleitete er Gottlob
Haußleiter, den Nachfolger Gustav Warnecks auf dem Lehrstuhl für
Missionswissenschaft in Halle, auf seiner Reise ins Inland Deutsch –
Ostafrikas. Seine Deutschkenntnisse befähigten ihn zu diesem Führer – und
Dolmetscherdienst. Nikodemo blieb am Seminar der BMG in Kidugala und wurde
dort zum Lehrer ausgebildet. Er war wohl der erste Afrikaner aus Usaramo,
dem eine solche Ausbildung ermöglicht wurde. Daniel Kasuku war bereits nach
dem Abschluss der Mittelschule als Lehrer beschäftigt worden.
In Kidugala begegnete Nikodemo Carl Nauhaus, der um diese Zeit dort
Seminarleiter war. Seinen Mitseminaris-
163
v. Sicard, LC, S. 221. Der Name „Ubwe“ dort nicht, aber bei Bavu, S. 31,
auch von A. Ndekeja erwähnt (Gespräch Daressalam, 3.11.86). Die
Schreibweise des zweiten (Vater - ) Namens nach seiner eigenen Handschrift
in einem Brief an Krelle, Daressalam, 20.9.26 (Archiv Berlin).
164
Ähnlich wie bei Daniel Kasuku wurde auch bei Nikodemo Nasoro im
dienstlichen Schriftverkehr meist sein Vorname gebraucht, weniger sein
Nachname (d. i. Vatername).