Dissertation für Umwandlung in PDF - Augustana-Hochschule ...

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fordern dazu heraus, diese Geschwisterschaft im Alltag
zu bewähren. Anders gesagt, soll der Gottesdienst als
"vernünftiger Gottesdienst“ (Röm 12, 1) im Alltag weitergehen.
a) Gemeindeaufbau in "Schlesien"
"Eine missionarische Gemeinde wird durch ein gemeinsames
Bewusstsein geprägt." 28 Das muss im Aufbau
der "jungen" Gemeinde "Schlesien" eine wichtige Rolle
gespielt haben. Im "Suaheli - Zentralseminar" war es
leicht, ein gemeinsames Bewusstsein zu gewinnen. Alle
Seminaristen waren im Towerotal fremd. Aber darüber
hinaus muss die Posaunenchorarbeit ganz besonders das
Gefühl der Zusammengehörigkeit gefördert haben. Das
Bild des Posaunenchores von "Schlesien" (s. Tafel 14)
wirkt wie das Bild einer idealen christlichen Gemeinde.
Die gleiche Tracht dokumentiert die Einheit, die
Blasinstrumente zeigen, dass diese Gemeinde missionarisch
tätig war. Dieses Bild dürfte sich den Bewohnern
des Towerotales eingeprägt haben, auch wenn die Seminargemeinde
mit ihrem Posaunenchor 1915 zerstreut wurde.
Als nun von 1930 an die Bewohner selbst zum christlichen
Glauben eingeladen wurden und einige dieser
Einladung folgten, konkurrierte das Bewusstsein, einer
christlichen Gemeinde anzugehören, mit dem
Bewusstsein, einer Sippe bzw. einem Volk anzugehören.
Wort und Sakrament wurden eingesetzt, um die
christliche Gemeinschaft zu stärken. Krelle betonte,
dass die Taufe in eine das ganze Leben umfassende
Gemeinschaft eingliedere. Das Heilige Abendmahl wurde
als Zeichen dieser Gemeinschaft verstanden.
Übertretungen der christlichen Gebote, die in der
Gemeinde bekannt geworden waren, galten als Trennung
von der Gemeinschaft, und den Übertretern wurde das
Heilige Abendmahl verwehrt, bis
28
Lutherischer Weltbund, S. 54.