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Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung - Mahs.at

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Septem Sermones ad Mortuos l (1916)<br />

<strong>Jung</strong> ließ die «Septem Sermones ad Mortuos» (sieben Reden an die Toten)<br />

als Broschüre im Priv<strong>at</strong>druck erscheinen. Er verschenkte sie gelegentlich an<br />

Freunde. Im Buchhandel war sie nie erh ältlich. Später bezeichnete er die<br />

Unternehmung als eine «Jugendsünde» und bereute sie.<br />

Die Sprache entspricht ungefähr derjenigen des «Roten Buches».<br />

Gegenüber den endlos langen Gesprächen mit inneren Figuren im «Roten<br />

Buch» stellen die «Septem Sermones» ein in sich abgeschlossenes Ganzes<br />

dar. Darum wurden sie als Beispiel gewählt. Sie vermitteln einen, wenn auch<br />

bruchstückhaften, Eindruck dessen, was <strong>Jung</strong> in den Jahren 1913 bis 1917 in<br />

Atem gehalten, und was er damals gestaltet h<strong>at</strong>te.<br />

Die Schrift enthält bildhafte Andeutungen oder Vorwegnahmen <strong>von</strong><br />

<strong>Gedanken</strong>, die in <strong>Jung</strong>s wissenschaftlichem Werk später eine Rolle spielten,<br />

vor allem die Gegens<strong>at</strong>zn<strong>at</strong>ur des Geistes, des Lebens und der<br />

psychologischen Aussage. Das Denken in Paradoxien war es, das <strong>Jung</strong> bei<br />

den Gnostikern angezogen h<strong>at</strong>te. Deshalb identifizierte er sich hier mit dem<br />

Gnostiker Basilides (anfangs des 2. Jahrhunderts n. Chr.) und hielt sich zum<br />

Teil auch an dessen Terminologie, z. B. Gott als ABRAXAS. Dies entsprach<br />

einer spielerischen und beabsichtigten Mystifizierung.<br />

<strong>Jung</strong> gab seine Erlaubnis zur Publik<strong>at</strong>ion in seinem Erinnerungsbuch nur<br />

zögernd und nur «um der Ehrlichkeit willen». Die Auflösung des Anagramms<br />

am Schluß des Buches h<strong>at</strong> er nicht verr<strong>at</strong>en.<br />

388<br />

• Nur in der deutschen Ausgabe.

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