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Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung - Mahs.at

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<strong>von</strong> vornherein aus. Es ist vielleicht zu weit gegangen, <strong>von</strong> einem Verwandt -<br />

schaftsverhältnis zu sprechen; aber auf alle Fälle muß die Seele eine Beziehungsmöglichkeit,<br />

d. h. eine Entsprechung zum Wesen Gottes in sich haben, sonst<br />

könnte ein Zusammenhang nie zustande kommen. Diese Entsprechung ist,<br />

psychologisch formuliert, der Archetypus des Gottesbildes (s.d.).» (Ges. Werke XII, 2.<br />

Aufl. 1976, Psychologie und Alchemie, pag. 24 f.)<br />

Selbst. Der zentrale Archetypus (s.d.). Der Archetypus der Ordnung. Die Ganzheit<br />

des Menschen. Symbolisch dargestellt durch Kreis, Quadr<strong>at</strong>, Qu<strong>at</strong>ernität (s. d.), Kind,<br />

Mandala (s. d.) usw.<br />

c. G. JUNG: «Das Selbst ist eine dem bewußten Ich übergeordnete Größe. Es umfaßt<br />

nicht nur die bewußte, sondern auch die unbewußte Psyche und ist daher sozusagen<br />

eine Persönlichkeit, die wir auch sind ... Es besteht keine Hoffnung, daß wir je auch nur<br />

eine annähernde Bewußtheit des Selbst erreichen, denn, soviel wir auch bewußt machen<br />

mögen, immer wird noch eine unbestimmte und unbestimmbare Menge <strong>von</strong><br />

Unbewußtem vorhanden sein, welches mit zur Totalität des Selbst gehört.» (Die<br />

Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewußten, 1928, in Ges. Werke VII, 2.<br />

Aufl. 1974, Zwei Schriften über analytische Psychologie, pag. 195 f.)<br />

«Das Selbst ist nicht nur der Mittelpunkt, sondern auch jener Umfang, der<br />

Bewußtsein und Unbewußtes einschließt; es ist das Zentrum dieser Totalität, wie das<br />

Ich das Bewußtseinszentrum ist.» (Traumsymbole des Indivi-du<strong>at</strong>ionsprozesses, 1936,<br />

in Ges. Werke XII, 2. Aufl. 1976, Psychologie und Alchemie, pag. 59.)<br />

«Das Selbst ist auch das Ziel des Lebens, denn es ist der völligste Ausdruck der<br />

Schicksalskombin<strong>at</strong>ion, die man Individuum nennt.» (Die Beziehungen zwischen dem<br />

Ich und dem Unbewußten, 1928, in Ges. Werke VII, 2. Aufl. 1974, Zwei Schriften über<br />

Analytische Psychologie, pag. 263.)<br />

Synchronizität. Von C. G. JUNG geprägter Begriff, um eine sinnvolle Koinzidenz<br />

oder Entsprechung auszudrücken a) eines psychischen und eines physischen<br />

Ereignisses, welche kausal nicht miteinander verbunden sind. Solche synchronistischen<br />

Phänomene ereignen sich z. B., wenn innere Geschehnisse (<strong>Träume</strong>, Visionen,<br />

Vorahnungen) eine Entsprechung in der äußeren Realität haben: das innere Bild oder<br />

die Vorahnung h<strong>at</strong> sich als «wahr» erwiesen. b) ähnlicher oder gleicher <strong>Träume</strong>,<br />

<strong>Gedanken</strong> usw., die gleichzeitig an verschiedenen Orten st<strong>at</strong>tfinden. Weder die eine<br />

noch die andere Manifest<strong>at</strong>ion kann durch Kausalität erklärt werden. Sie scheinen<br />

vielmehr mit archetypischen Vorgängen im Unbewußten zusammenzuhängen.<br />

c. G. JUNG: «Meine Beschäftigung mit der Psychologie unbewußter Vorgänge h<strong>at</strong><br />

mich schon vor vielen Jahren genötigt, mich nach einem ändern Erklärungsprinzip<br />

(neben der Kausalität) umzusehen, weil das Kausalprinzip mir ungenügend erschien,<br />

gewisse merkwürdige Erscheinungen der unbewußten Psychologie zu erklären. Ich fand<br />

nämlich zuerst, daß es psychologische Parallelerscheinungen gibt, die sich kausal<br />

schlechterdings nicht aufeinander beziehen lassen, sondern in einem anderen<br />

Geschehenszusammenhang stehen müssen. Dieser Zusammenhang erschien mir<br />

wesentlich in der T<strong>at</strong>sache der rel<strong>at</strong>iven Gleichzeitigkeit gegeben, daher der Ausdruck<br />

»synchronistisch*. Es scheint nämlich, als ob die Zeit nichts weniger als ein Abstrak-<br />

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