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Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung - Mahs.at

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<strong>Jung</strong> (1842-1896), war der V<strong>at</strong>er <strong>von</strong> C. G. <strong>Jung</strong>. Von ihm h<strong>at</strong> <strong>Jung</strong> im ersten<br />

Kapitel dieses Buches ausführlich geschrieben. Nur die äußeren D<strong>at</strong>en seien<br />

kurz wiederholt: Paul <strong>Jung</strong> wurde Theologe und war zuerst Pfarrer in Keßwil<br />

(Thurgau), wo C. G. <strong>Jung</strong> 1875 geboren wurde. Danach war er während vier<br />

Jahren Pfarrer in Laufen, einer Gemeinde am Rheinfall bei Schaffhausen.<br />

1879 wurde er an die Kirchgemeinde Klein -Hüningen bei Basel gewählt.<br />

<strong>Jung</strong>s Mutter, Emilie <strong>Jung</strong>, geb. Preiswerk, stammte aus Basel. Sie war die<br />

jüngste Tochter des gelehrten und dichterisch begabten Antistes <strong>von</strong> Basel,<br />

Samuel Preiswerk (1799-1871), und seiner zweiten G<strong>at</strong>tin Augusta Faber aus<br />

Nürtingen in Württemberg (1805-1862). Die Fabers waren französische<br />

Protestanten, die nach Aufhebung des Ediktes <strong>von</strong> Nantes (1685) nach<br />

Deutschland gekommen waren. Ursprünglich war Samuel Preiswerk Pfarrer<br />

in Muttenz, mußte aber nach der Trennung des Kantons in Basel-Stadt und<br />

Basel-Land (1833) in die Stadt Basel ziehen. Da sich hier für ihn keine<br />

Pfarrstelle fand, ging er nach Genf und lehrte an der dortigen<br />

Theologenschule der Evangelischen Gesellschaft hebräische Sprache und<br />

alttestamentliche Theologie. Er verfaßte eine hebräische Gramm<strong>at</strong>ik, die<br />

mehrere Auflagen erlebte. Einige Jahre später wurde er nach Basel<br />

zurückgerufen und kam als Pfarrer an die St. Leonhardsgemeinde. Neben<br />

seiner Pfarrtätigkeit habilitierte er sich als Priv<strong>at</strong>dozent für hebräische<br />

Sprache und Liter<strong>at</strong>ur. Er war eine großzügige N<strong>at</strong>ur und ein toleranter<br />

Mensch, was auch daraus hervorgeht, daß er sich in einer <strong>von</strong> ihm<br />

herausgegebenen Mon<strong>at</strong>sschrift «Das Morgenland» für die Wiedererwerbung<br />

Palästinas durch die Juden aussprach.<br />

Noch heute werden in Basel Anekdoten über ihn erzählt. «In seinem<br />

Studierzimmer h<strong>at</strong>te der Antistes Samuel Preiswerk einen besonderen Stuhl<br />

dem Geist seiner verstorbenen ersten Frau Magda-lene, geb. Hopf, reserviert.<br />

Jede Woche pflegte Preiswerk, sehr zum Kummer seiner zweiten Frau<br />

Augusta, geb. Faber, zu bestimmter Stunde mit dem Geiste Magdalenens<br />

vertraute Zwiesprache zu halten < .»<br />

<strong>Jung</strong> berichtete <strong>von</strong> ihm:<br />

«Ich habe meinen Großv<strong>at</strong>er mütterlicherseits nicht mehr persönlich<br />

gekannt. Doch nach allem, was ich <strong>von</strong> ihm hörte, muß sein<br />

4 Aus: Hans Jenny «Baslerisches — Allzubaslerisches». Basel 1961.<br />

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