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Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung - Mahs.at

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zi<strong>at</strong>ionen in der Traumbearbeitung <strong>von</strong> S. Freud: spontane Assozi<strong>at</strong>ionskette des<br />

<strong>Träume</strong>rs, die sich nicht auf die Traumsitu<strong>at</strong>ion zu beziehen braucht. Gerichtete oder<br />

kontrollierte Assozi<strong>at</strong>ionen in der Traumbearbeitung <strong>von</strong> C. G. <strong>Jung</strong>: spontane<br />

Einfälle, die <strong>von</strong> der gegebenen Traumsitu<strong>at</strong>ion ausgehen und sich stets darauf<br />

beziehen.<br />

Assozi<strong>at</strong>ionsexperiment: Psychologische Testmethode zur Feststellung <strong>von</strong><br />

Komplexen (s. d.) mit Hilfe der Messung der Reaktionszeiten und der Interpret<strong>at</strong>ion<br />

<strong>von</strong> Antworten auf gegebene Reizworte. Zu den Komplexmerkmalen gehören:<br />

verlängerte Reaktionszeit oder subjektiv eigenartige Qualität der Antworten, wenn<br />

durch die Reizworte Komplexe berührt werden, welche die Versuchsperson<br />

verheimlichen will, oder die ihr nicht bewußt sind.<br />

Bewußtsein, c. G. JUNG: «Wenn man darüber nachdenkt, was das Bewußtsein<br />

eigentlich sei, so ist man tief beeindruckt <strong>von</strong> der höchst wunderbaren T<strong>at</strong>sache, daß<br />

<strong>von</strong> einer Begebenheit, die im Kosmos st<strong>at</strong>tfindet, zugleich innerlich ein Bild erzeugt<br />

wird, daß sie sozusagen innerlich ebenfalls st<strong>at</strong>tfindet, das heißt eben: bewußt wird.»<br />

(Basler Seminar, 1934, unveröffentlichter Seminarbericht.)<br />

«Unser Bewußtsein schafft sich ja nicht selber, sondern es quillt auf aus<br />

unbekannter Tiefe. Es erwacht allmählich im Kinde, und es erwacht jeden Morgen<br />

aus der Tiefe des Schlafes aus einem unbewußten Zustand. Es ist wie ein Kind, das<br />

täglich aus dem mütterlichen Urgrunde des Unbewußten geboren wird.» (Zur<br />

Psychologie östlicher Medit<strong>at</strong>ion, 1943, in Ges. Werke XI, 2. Aufl. 1973, Zur<br />

Psychologie westlicher und östlicher Religion, pag.616.)<br />

Extraversion. Typische Einstellung, die sich durch Konzentr<strong>at</strong>ion des Interesses<br />

auf ein äußeres Objekt auszeichnet. Gegens<strong>at</strong>z: Introversion (s. d.).<br />

Gottesbild. Der Begriff stammt <strong>von</strong> den Kirchenvätern, nach denen die imago Dei<br />

(das Gottesbild) der Seele des Menschen eingeprägt ist. Wenn solch ein Bild spontan<br />

in <strong>Träume</strong>n, Phantasien, Visionen usw. auftaucht, muß es innerhalb der<br />

psychologischen Betrachtungsweise als ein Symbol des Selbst (s. d.) verstanden<br />

werden.<br />

c. G. JUNG: «Daß die Gottheit auf uns wirkt, können wir nur mittels der Psyche<br />

feststellen, wobei wir aber nicht zu unterscheiden vermögen, ob diese Wirkungen <strong>von</strong><br />

Gott oder vom Unbewußten kommen, d. h. es kann nicht ausgemacht werden, ob die<br />

Gottheit und das Unbewußte zwei verschiedene Größen seien. Beide sind<br />

Grenzbegriffe für transzendentale Inhalte. Es läßt sich aber empirisch mit<br />

hinreichender Wahrscheinlichkeit feststellen, daß im Unbewußten ein Archetypus der<br />

Ganzheit vorkommt, welcher sich spontan in <strong>Träume</strong>n usw. manifestiert, und daß<br />

eine vom bewußten Willen unabhängige Tendenz besteht, andere Archetypen auf<br />

dieses Zentrum zu beziehen. Es erscheint daher nicht unwahrscheinlich, daß ersterer<br />

auch an sich eine gewisse zentrale Position besitzt, welche ihn dem Gottesbild<br />

annähert. Die Ähnlichkeit wird noch insbesondere dadurch unterstützt, daß der<br />

Archetypus eine Symbolik hervorbringt, welche <strong>von</strong> jeher schon die Gottheit<br />

charakterisierte und versinnbildlichte... Das Gottesbild koinzidiert, genau<br />

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