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Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung - Mahs.at

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nicht, sondern verkünden naiv das, was sie sind und meinen. Sie sind nur darum<br />

ärgerlich und irreführend, weil wir sie nicht verstehen. Sie wenden keine Kunststücke<br />

an, um etwas zu verbergen, sondern sagen das, was ihren Inhalt bildet, in ihrer Art so<br />

deutlich wie möglich. Wir vermögen auch zu erkennen, warum sie so eigentümlich und<br />

schwierig sind: die Erfahrung zeigt nämlich, daß sie stets etwas auszudrücken bemüht<br />

sind, was das Ich nicht weiß und nicht versteht.» (Analytische Psychologie und<br />

Erziehung, 1926, in Ges. Werke XVII, 1972, Über die Entwicklung der Persönlichkeit,<br />

pag. 121.)<br />

Trauma, psychisches. .Plötzliches, das Lebewesen unmittelbar schädigendes<br />

Ereignis, wie Schreck, Angst, Scham, Abscheu usw.<br />

Unbewußte, das. C. G. JUNG: «Theoretisch können dem Bewußtseinsfelde keine<br />

Grenzen gesetzt werden, da es sich in unbestimmtem Umfang zu erweitern vermag.<br />

Empirisch aber findet es stets seine Grenze am Gebiet des Unbekannten. Letzteres<br />

besteht aus all dem, das man nicht weiß, was also nicht mit dem Ich als dem Zentrum<br />

des Bewußtseinsfeldes in Beziehung steht. Das Unbekannte zerfällt in zwei Gruppen<br />

<strong>von</strong> Objekten, nämlich die sinnlich erfahrbaren, äußeren, und zweitens die unmittelbar<br />

erfahrbaren, inneren T<strong>at</strong>bestände. Erstere Gruppe stellt das Unbekannte der Umwelt,<br />

letztere das der Innenwelt dar. Letzteres Gebiet bezeichnen wir als das Unbewußte.»<br />

(Ges. Werke IX/2, 1976, Aion, pag. 12.)<br />

«Alles, was ich weiß, an das ich aber momentan nicht denke; alles, was mir einmal<br />

bewußt war, jetzt aber vergessen ist; alles, was <strong>von</strong> meinen Sinnen wahrgenommen,<br />

aber <strong>von</strong> meinem Bewußtsein nicht beachtet wird;<br />

alles, was ich absichts- und aufmerksamkeitslos, d. h. unbewußt fühle, denke, erinnere,<br />

will und tue; alles Zukünftige, das sich in mir vorbereitet und später erst zum<br />

Bewußtsein kommen wird; all das ist Inhalt des Unbewußten.» (Theoretische<br />

Ueberlegungen zum Wesen des Psychischen, 1947, in Ges. Werke VIII, 1967, Die<br />

Dynamik des Unbewußten, pag. 214.)<br />

«Zu diesen Inhalten kommen auch alle mehr oder weniger absichtlichen<br />

Verdrängungen peinlicher Vorstellungen und Eindrücke. Die Summe all dieser Inhalte<br />

bezeichne ich als das persönliche Unbewußte. Darüber hinaus aber finden wir im<br />

Unbewußten auch die nicht individuell erworbenen, sondern vererbten Eigenschaften,<br />

also die Instinkte, als die Antriebe zu Tätigkeiten, die ohne bewußte Motivierung, aus<br />

einer Nötigung erfolgen... (In dieser .tieferen" Schicht der Psyche finden wir auch die<br />

Archetypen.) Die Instinkte und die Archetypen ... bilden das kollektive Unbewußte. Ich<br />

nenne dieses Unbewußte kollektiv, weil es im Gegens<strong>at</strong>z zu dem oben definierten<br />

Unbewußten nicht individuelle, d. h. mehr oder weniger einmalige Inhalte h<strong>at</strong>, sondern<br />

allgemein und gleichmäßig verbreitete.» (Instinkt und Unbewußtes, 1919, in Ges.<br />

Werke VIII, 1967, Die Dynamik des Unbewußten, pag. 153 f.)<br />

«Die erstere Gruppe betrifft Inhalte, welche integrierende Bestandteile der<br />

individuellen Persönlichkeit darstellen und daher ebensogut auch bewußt sein könnten;<br />

die letztere bedeutet soviel wie eine allgemein vorhandene durchgehend sich selbst<br />

identische Bedingung oder Grundlage der Psyche überhaupt.» (Ges. Werke 1Ä/2, 1976,<br />

Aion, pag. 16.)<br />

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