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Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung - Mahs.at

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Persona. Ursprunglich die Maske, die im antiken The<strong>at</strong>er vom Schauspieler<br />

getragen wurde.<br />

C. G. JUNG: «Die Persona... ist jenes Anpassungssystem oder jene Manier, in der<br />

wir mit der Welt verkehren. So h<strong>at</strong> fast jeder Beruf die für ihn charakteristische Persona<br />

... Die Gefahr ist nur, daß man mit der Persona identisch wird, wie etwa der Professor<br />

mit seinem Lehrbuch oder der Tenor mit seiner Stimme. . . Man könnte mit einiger<br />

Übertreibung sagen: die Persona sei das, was einer eigentlich nicht ist, sondern was er<br />

und die ändern Leute meinen, daß er sei.» (Über Wiedergeburt, 1950, in Ges. Werke<br />

IX/1, 1976, Die Archetypen und das kollektive Unbewußte, pag. 137.)<br />

Psychoid. «Seelenähnlich», «seelenförmig», «quasi-seelisch». <strong>Jung</strong> charakterisiert<br />

damit die unanschauliche Tiefenschicht des kollektiven Unbewußten (s. d.) und dessen<br />

Inhalte, die Archetypen (s. d.).<br />

C.G. JUNG: «Das kollektive Unbewußte (s.d.) stellt eine Psyche dar, die im<br />

Gegens<strong>at</strong>z zu dem uns bekannten Psychischen unanschaulich ist, weshalb ich sie als<br />

psychoid bezeichnet habe.» (Synchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhänge,<br />

1952, in Ges. Werke VIII, 1967, Die Dynamik des Unbewußten, pag. 495.)<br />

Qu<strong>at</strong>ernität. C. G. JUNG: «Die Qu<strong>at</strong>ernität ist ein Archetypus der sozusagen<br />

universell vorkommt. Sie ist die logische Voraussetzung für jedes Ganzheit s urteil.<br />

Wenn man ein solches Urteil fällen will, so muß dieses einen vierfachen Aspekt haben.<br />

Wenn man z. B. die Ganzheit des Horizontes bezeichnen will, so nennt man die vier<br />

Himmelsrichtungen. Es sind immer vier Elemente, vier primitive Qualitäten, vier<br />

Farben, vier Kasten in Indien, vier Wege im Sinne <strong>von</strong> geistiger Entwicklung im<br />

Buddhismus. Darum gibt es auch vier psychologische Aspekte der psychischen<br />

Orientierung, über die hinaus nichts Grundsätzliches mehr auszusagen ist. Wir müssen<br />

zur Orientierung eine Funktion haben, welche konst<strong>at</strong>iert, daß etwas ist (Empfindung),<br />

eine zweite, die feststellt, was das ist (Denken), eine dritte Funktion, die sagt, ob einem<br />

das paßt oder nicht, ob man es annehmen will oder nicht (Fühlen) und eine vierte<br />

Funktion, die angibt, woher es kommt und wohin es geht (Intuition). Darüber hinaus<br />

läßt sich nichts mehr sagen... Die ideale Vollständigkeit ist das Runde, der Kreis, (s.<br />

Mandala) aber seine n<strong>at</strong>ürliche minimale Einteilung ist die Vierheit.» (Versuch einer<br />

psychologischen Deutung des Trinitätsdogmas, 1948, in Ges. Werke XI, 2. Aufl. 1973,<br />

Zur Psychologie westlicher und östlicher Religion, pag. 182.)<br />

Eine Qu<strong>at</strong>ernität oder ein Qu<strong>at</strong>ernio h<strong>at</strong> oft eine 3+1 Struktur, indem eine ihrer<br />

Größen eine Ausnahmestellung einnimmt und <strong>von</strong> abweichender N<strong>at</strong>ur ist. (Z. B. sind<br />

drei der Evangelistensymbole Tiere und eines ein Engel). Wenn die vierte Größe zu den<br />

drei anderen tritt, entsteht das «Eine», welches die Ganzheit symbolisiert. In der<br />

analytischen Psychologie ist es nicht selten die «minderwertige» Funktion (d. h.<br />

diejenige Funktion, die dem Menschen nicht zur bewußten Verfügung steht), welche<br />

«das Vierte» verkörpert. Ihre Integrierung ins Bewußtsein stellt eine der Hauptaufgaben<br />

des Individu<strong>at</strong>ionsprozesses (s. d.) dar.<br />

Sch<strong>at</strong>ten. Der inferiore Teil der Persönlichkeit. Die Summe aller persönlichen und<br />

kollektiven psychischen Dispositionen, die infolge ihrer Unver-<br />

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