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Inhalt Band II - Edocs

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CoRu-Tischbeinen.) Da kam eine Bauersfrau (Per<br />

mit Kopftuch: PrP) die Straße (RiP) herab und<br />

rief: „Gut Mus (Spa; Kehrwort Sum/Sem/Sam)<br />

feil! Gut Mus feil!“ Das klang dem Schneiderlein<br />

lieblich (libi) in die Ohren (Ovv), er steckte sein<br />

zartes Haupt (jetzt PVC) zum Fenster (jetzt VV)<br />

hinaus und rief: „Hier herauf (aufwärts zu PVC),<br />

liebe Frau, hier wird sie ihre Ware los.“ Die Frau<br />

stieg die drei Treppen (Lama/Cl/Lami) zu dem<br />

Schneider herauf (indu) und mußte die Töpfe (GP<br />

*Köpfe: pluralisiert) sämtlich vor ihm auspacken<br />

(cr iGV). Der Schneider prüfte sie gründlich, hielt<br />

die Nase dran und verlangte schließlich nur vier<br />

(»4« gehört zum Sam-s-Tag) Lot (vgl. GP als<br />

Senklot der umgekehrten Setzwaage, Tafel 16.5)<br />

oder auch ein Viertelpfund (PVC ist geizig,<br />

möchte viel Spa-Mus haben, aber nur wenig CS-<br />

Geld geben). Die Frau gab ihm, was er verlangte,<br />

ging aber ganz ärgerlich (mac) und brummig<br />

(moll) fort (eva). Der Schneider holte Brot (VV;<br />

einen runden Laib: ‘labia’) aus dem Schrank<br />

(Vag), schnitt sich ein Stück (eine Scheibe:<br />

VVplan) über den ganzen Laib und strich das Mus<br />

(jetzt Mix) darüber. Er wollte aber erst das Wams<br />

(Vul) fertig nähen (am Ende des Märchens deutlicher!)<br />

und dann essen. Der Geruch (OdHi) von<br />

dem süßen Mus stieg hinauf zu den Fliegen (Cl),<br />

so daß sie angelockt wurden und sich in (auf)<br />

Scharen (Lami; zu ‘scheren’) niederließen. Da<br />

lief dem Schneiderlein die Laus über die Leber<br />

(Vul: ‘labia’), es langte aus seiner Hölle (Vag: zu<br />

engl. ‘hole’ Loch; die »Hölle« des Schneiders ist<br />

der Raum unter seinem Tisch; da liegen Reste der<br />

ihm übergebenen Tuche) nach einem Tuchlappen<br />

(Lami) und schlug unbarmherzig drauf. Als es<br />

abzog (plc) und zählte, so lagen nicht weniger als<br />

sieben (zu Cl; Urtext: 29) vor ihm tot und streckten<br />

die Beine (CrC). Der Schneider war so stolz<br />

auf seine Tapferkeit, daß die ganze Welt es erfahren<br />

sollte. Er schnitt sich einen Gürtel (Lami)<br />

(Urtext: Er ließ sich einen Harnisch machen:<br />

Lama), nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben<br />

darauf: „Sieben auf einen Streich“ (*Strich:<br />

RiP). Das Herz (VV) wackelte ihm vor Freude<br />

wie ein Lämmerschwänzchen (Cl). (Aus diesem<br />

‘tail’ wird nun ein ‘tailor’: Verwandlung.)<br />

(1. Akt: Der Schneider und der Riese.) Der<br />

Schneider (Cl) band sich den Gürtel (Lami) um<br />

den Leib und wollte in die Welt hinaus. Ehe er<br />

abzog (eri; weit weggehen kann er als Cl nicht),<br />

suchte er im Haus (Vag) herum, ob nichts da<br />

wäre, was er mitnehmen könnte. Er fand aber<br />

nichts als einen alten (Urtext: faulen) Käs<br />

(VVmac), den steckte er ein (nämlich in die Vag-<br />

Tasche, wo er schon war). Vor dem Tore (Vamu)<br />

bemerkte er einen Vogel (man hält ihn zunächst<br />

für den anderen Cl), der sich im Gesträuch gefangen<br />

hatte, der mußte zu dem Käse in die Tasche<br />

(Vag). Nun nahm er den Weg (RiP) zwischen die<br />

Beine (Lami) und fühlte keine Müdigkeit (Impt).<br />

Der Weg führte ihn auf einen Berg (MoV), und<br />

als er den höchsten Gipfel (nur CLA: Problem der<br />

mangelnden Beweglichkeit) erreicht hatte, so saß<br />

da ein gewaltiger Riese (Per) und schaute sich<br />

um. Der Schneider begrüßte ihn als „Kamerad“<br />

(Genosse in der Kammer, im Schlafraum:<br />

VV/Vag) und lud ihn ein: „Hast du Lust (Libi)<br />

mitzugehen (gv)?“ (‘coire’ = mitgehen). Der Riese<br />

sah den Schneider verächtlich an und sprach:<br />

„Du Lump! Du miserabler Kerl!“ Da knöpfte der<br />

Schneider (Cl) den Rock (Lama) auf und zeigte<br />

dem Riesen den Gürtel (Lami). Der Riese las:<br />

„Sieben auf einen Streich“ und kriegte ein wenig<br />

Respekt vor dem kleinen Kerl.<br />

(Vier Prüfungen.) Doch wollte er ihn erst prüfen.<br />

Er nahm einen Stein (Fae) in die Hand und<br />

drückte ihn zusammen, daß das Wasser heraustropfte.<br />

„Das mach mir nach, wenn du Stärke<br />

(Pot) hast!“ – „Ist’s weiter nichts? Das ist bei<br />

unsereinem Spielwerk (Prä/Ona)“, sagte das<br />

Schneiderlein (Cl), griff in die Tasche (Vag),<br />

holte den weichen Käs (VVmac) und drückte ihn,<br />

daß der Saft (VS) herauslief. Der Riese konnte es<br />

dem Männlein nicht glauben. — Er hob einen<br />

Stein (GP) auf und warf (eri) ihn so hoch, daß<br />

man ihn kaum noch sehen konnte. „Nun, du<br />

Erpelmännchen (Cl: tautologisch für: Enterich;<br />

lat. ‘anas’ »Ente« wG zu ‘anus’ As/Vamu), das tu<br />

mir nach!“ – „Gut geworfen“, sagte der Schneider,<br />

„aber ich will dir einen werfen, der soll gar<br />

nicht wiederkommen“; griff in die Tasche (Vag),<br />

nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der<br />

Vogel (FlaV) stieg auf, flog fort und kam nicht<br />

wieder. (Nach Borneman bedeutet ‘furzen’ crep<br />

»einen toten Vogel in der Tasche haben«. Korrespondenz<br />

mit »Erpelmännchen« und dem »faulen<br />

Käse«.) — „Nun wollen wir sehen, ob du etwas<br />

Ordentliches (Hinweis auf die »Regel« in diesem<br />

wG-Orden) tragen kannst.“ Der Riese (Per) führte<br />

das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum<br />

(wG: da war er schon), der da gefällt (von<br />

der Bauersfrau *gephallt) auf dem Boden (Vul)<br />

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