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Inhalt Band II - Edocs

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und die Tiere Tss, nach dem Zusammenschluß<br />

kann man alle mG nennen, denn die Tiere (als<br />

Tss) haben natürlich einen Schwanz (einmal<br />

klopft der Löwe mit dem Schwanz an die Tür).<br />

Das Märchen bietet ganz neue Erkenntnisse über<br />

die Beweglichkeit der Figuren, wenn die Erzählfreude<br />

über die Genauigkeit des Pedanten siegt.<br />

So sind die Tiere (Tss/mG), im Wirtshaus, im<br />

Stall, in der Stadt und im Schloß frei beweglich<br />

(das spricht für ihre mG-Gestalt). Den schwulen<br />

Marschall (mG hom: mArschAll) haben wir entdeckt.<br />

Das Motiv der Homosexualität wäre bei so<br />

vielen Männergestalten möglich, ist aber zu gut<br />

versteckt, als daß ich es beweisen könnte (wie<br />

Arno Schmidt bei Karl May). Verdächtig ist die<br />

Wiedersehensfreude der Brüder: „sie küßten sich<br />

und freuten sich von Herzen“ sowie der Satz:<br />

„Mein Bruder hat mich erlöst, und ich habe ihn<br />

dafür getötet.“ In der Schlußszene erscheinen<br />

beide Brüder (2 Per) gleichzeitig von zwei Seiten<br />

vor dem alten König (CoU) und der jungen<br />

Königin (PVC), ganz so, als hätten sie den Vordereingang<br />

(Vamu) und den Hintereingang (As)<br />

zum Palast benutzt. Andernfalls würde es wohl<br />

auch zu eng vor dem Thron (FoV).<br />

Ein Problem ist noch die Gestalt des Drachen.<br />

In der Offenbarung war er als alte Schlange<br />

ursprünglich neben Gott (CoU) im Himmel, dann<br />

(als Cl) auf die Erde gestürzt, schließlich als alter<br />

Satan in den (neugeschaffenen) Höllenpfuhl<br />

versetzt. Als solcher agiert er im Märchen, nämlich<br />

als Ut. Das ist aber nur sein Leib, aus dem<br />

Feuer (MB) und Rauch (OdHi) aufsteigen wie aus<br />

einem Vulkan. Bei den Alten Ägyptern ist PVC<br />

das Pyramidion (die feurige Sonnenspitze) der<br />

Unterwelt, und CavUt die Hinrichtungsstätte, wo<br />

die zum zweiten Tode Verurteilten geköpft, zerhackt<br />

und gekocht werden. Auf diesem Drachenleib<br />

stehen sieben Hälse (Vag). Da die Innenseite<br />

offensichtlich »hohl« ist (vgl. ‘Schlund’, ‘Kehle’)<br />

stellen wir Hals *zu »hohl, Hölle, hole«. Die<br />

»leere Sieben« haben wir auf Farbtafel 16.5 der<br />

Vag zugeordnet (früher zu Cl, aber der Cl-<br />

Ruheplatz ist passend IN Vag). Die sieben Hälse<br />

sind also sieben Vag, natürlich von außen gesehen.<br />

Hier mischt sich allerdings ein anderes Bild<br />

in die Anschauung, nämlich das mG, das ja für<br />

wG eintreten kann. Die »7« hat ihren Platz auf<br />

CoP (vgl. Farbtafeln 16.1f.), und so sind die<br />

sieben Hälse ersatzweise als 7 CoP leichter vorstellbar.<br />

In unserm Märchen werden auch nur<br />

sechs Köpfe abgeschlagen (weil die »6« eigentlich<br />

die Zahl des GP-Kopfes ist) und dazu ein<br />

Schwanz des Drachen, trotzdem sind es nachher<br />

wieder sieben Köpfe. In dieser Vertauschung<br />

liegt ein Hinweis darauf, daß die sieben Hälse<br />

genauso gut sieben Schwänze sein könnten. Es<br />

fehlen noch die sieben Köpfe (Vul). Wir bleiben<br />

beim wG, sonst hätte der Drache keine Zunge<br />

(von denen sieben in ein Taschentuch gewickelt<br />

werden). Wir sehen Vul als Kopf, Vamu als<br />

Rachen (des dRachen) und Cl als die sieben Zungen.<br />

Da wäre noch Material für Hörner (Lami),<br />

zwei oder zehn (Finger an zwei Händen), davon<br />

ist aber in diesem Märchen nicht die Rede. Insgesamt<br />

ist damit der Drache als wG bestimmt.]<br />

Text, Struktur und Kommentar<br />

(1: Der Goldschmied, der Besenbinder und<br />

der Goldvogel.) Ein reicher, böser Goldschmied<br />

(CoU iwG) und ein armer guter Besenbinder<br />

(CoU iwG) waren Brüder. Der Arme hatte<br />

zwei Kinder, Zwillingsbrüder (Cl1 und Cl2),<br />

die außerordentlich gleich aussahen. Manchmal<br />

gingen sie in des Reichen Haus (wG) und holten<br />

sich vom Abfall etwas zu essen. (Im Goldschmiedhaus<br />

gibt es eine Frau: PVC.) Eines<br />

Tages sah der Arme im Wald (Pu-Vul) einen<br />

goldenen Vogel fliegen (Cl-Lami: sonst die<br />

Mädchen-Rolle), warf (rw. ‘werfen’ »gv«) einen<br />

Stein (GP) nach ihm, aber es fiel nur eine goldene<br />

Feder (Cl) herunter. Der Reiche gab dem Bruder<br />

viel Geld dafür. Am andern Tag holte der Besenbinder<br />

Reisig (Lami) von einem Birkenbaum<br />

(wG) und fand im Baum ein Nest (VV) mit<br />

einem goldenen Ei (GC) darin. Wieder gab ihm<br />

der Goldschmied viel Geld für das Ei, wollte aber<br />

jetzt auch den ganzen Vogel haben. Der Arme<br />

ging wieder in den Wald (Pu-Vul), traf den Vogel<br />

(Cl-Lami) wirklich mit einem Stein (GP), brachte<br />

ihn dem Bruder und bekam einen Haufen Gold<br />

dafür. Da ging er zufrieden nach Haus (wG).<br />

(2: Die Verstoßung der Zwillinge.) Der Reiche<br />

(CoU) war klug und listig und wußte wohl,<br />

daß es ein besonderer Vogel (Cl-Lami) war: Wer<br />

Herz (Lami) und Leber (Lami) von ihm aß, der<br />

fand jeden Morgen ein Goldstück (GC) unter<br />

seinem Kopfkissen. Also wollte er den Vogel<br />

gebraten essen. Die Frau (PVC) steckte ihn an<br />

einen Spieß (Cl1 und Cl2 über der VV-<br />

Grillpfanne) und ließ ihn braten. Als sie wegen<br />

anderer Arbeiten die Küche (Vag) verließ, liefen<br />

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