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Inhalt Band II - Edocs

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vom Alten Tropfenden Haselstrauch, der eine<br />

giftige Milch (Dos) ausschied. Dabei denken wir<br />

eher an die männliche Variante der Hasel: Die<br />

Kätzchen (Ps) überwintern, strecken (eri) sich im<br />

Vorfrühling und beginnen dann zu stäuben<br />

(ej). 207 Das Haselnußöl ist ein Schmiermittel für<br />

Taschenuhren (wG). Unser beliebtes Soldatenlied<br />

„Schwarzbraun ist die Haselnuß“ scheint auch<br />

Prost-Tss/CoU im Hintersinn zu haben. Amergin<br />

dichtete: „Ich bin ein Lachs im Teich“ und meinte<br />

damit den Lachs als König der Flußfische, der<br />

besonders schwer zu fangen ist. Mit Recht ist er<br />

als CoU/Prost ein „Emblem der philosophischen<br />

Abgeschiedenheit“ 208<br />

Ranke rekonstruiert den hebräischen Wochenkanon<br />

und setzt anstelle der Hasel den Mandelbaum<br />

(Prunus amygdalus). 209 Bei seinen Früchten,<br />

Cato nannte sie »griechische Nüsse«, unterscheidet<br />

man drei Arten: Bittermandeln, Krachmandeln<br />

und Süßmandeln. Aus ersteren macht<br />

man Bittermandelöl (MB), aus letzteren eine<br />

durststillende, kühlende Mandelmilch (Spa). In<br />

der Anatomie sind Mandeln die Tonsillae, die wir<br />

schon früher (Tafel 13.15) als CoU (unpaarige<br />

Rachenmandel hinter dem CUt-Zäpfchen) und<br />

Tss (paarige Gaumenmandeln) bestimmt haben.<br />

Die Mandel ist auch ein norddeutsches Zählmaß<br />

für Eier, nämlich 15 Stück (Tss), eine große oder<br />

Bauernmandel hat allerdings 16 Stück (CoU:<br />

Windrose). Das Wort kommt aus lat. ‘mandala’<br />

»Bündel, Garbe« und gesellt sich zu ‘manus’<br />

»Hand« (CUt). »Mandalas« sind aber auch Meditationssymbole,<br />

kreisförmig oder quadratisch, die<br />

letztlich aus Indien kommen und zu Kali Ma, der<br />

Muttergöttin, gehören und damit auch zum Mond.<br />

»Mandorla« ist ein spitz-ovales Zeichen der Yoni<br />

in der orientalischen Kunst, um das weiblichgöttliche<br />

Genital anzudeuten. Es heißt auch<br />

»Vesica Piscis«, das Gefäß des Fisches 210 , und<br />

erinnert so an den gerade besprochenen Lachs.<br />

Die yonische Nebenbedeutung ist bei unserer<br />

Deutung (CoU) etwas im Abseits, doch scheint<br />

das Spitzoval auf CoU gewandert zu sein, wie<br />

man an der Hieroglyphe für »R« sieht: „Mit<br />

Mandeln war die Kraft jungfräulicher Mutterschaft<br />

verbunden“ 211 , und die Jungfrau ist die<br />

oberste Gestalt (Ut) der triadischen Mondmutter<br />

(vgl. Tafel 9.3). Die Menora der Juden (der siebenarmige<br />

Leuchter im Allerheiligsten des Tempels<br />

von Jerusalem) ist/war mit Mandeln in Form<br />

von Zapfen geschmückt und versinnbildlichte<br />

Aarons knospenden Stab (Per). „Die Zapfen<br />

standen für die sieben Himmelskörper der<br />

Woche, und der mittlere Zapfen (CUt) war der<br />

vierte, der der Weisheit gewidmet war … Sein<br />

Zweig bildete den Schaft (Vag) des Leuchters.“<br />

212 Die Mandorla wurde auch in der christlichen<br />

Kunst (z.B. bei Dürer) als Umrahmung für<br />

Darstellungen von Jesus, Maria und den Heiligen<br />

benutzt.<br />

„Die Platane (Platanus orientalis) ist ein<br />

Ersatz für K, den Mandelbaum.“ 213 Von den<br />

Griechen wurde auch die Platane mit dem Streben<br />

nach Weisheit in Verbindung gebracht. In<br />

seiner zweiten Arbeit mußte Herakles die neunköpfige<br />

»Lernäische Schlange« besiegen. Die<br />

Hydra wohnte in den Wurzeln der Platane neben<br />

der dreifachen Quelle Amymone: „Es wachsen<br />

Riesenplatanen (Ut) mit Riesenwurzeln (Tut-Inf)<br />

und riesigen Aushöhlungen (CavUt) an solchen<br />

Stellen in Griechenland“ 214 , sagt Kerényi, und der<br />

muß es wissen. Die kugeligen stacheligen Früchte<br />

geben ein gutes Bild ab für CoU oder Scr. —<br />

Vielleicht schließt sich an die »Ahornblättrige<br />

Platane« (Platanus acerifolia) der Ahorn (das<br />

A-Horn) im gleichen Sinne (Ut) an.<br />

Q<br />

14 Quert: Wildapfel (Malus sylvestris:<br />

Holzapfel). Var.: hebr. Quitte | GP/GC |<br />

Zeit: wie C | Zahl: ohne | Vogel: Henne |<br />

Farbe: mausfarben (der kleine Konkurrent: Mitläufer)<br />

| Planet: Venus (Freitag: Tag der Landtiere,<br />

des Menschen und der Liebe) | Metall: Kupfer<br />

(A). — Um die verschiedenen Äpfel impuristisch<br />

auseinanderzuhalten, konzentrieren wir unsere<br />

Vorstellungen auf die Früchte, nach denen die<br />

Bäume sowieso in Kurzform gern heißen. Bei<br />

diesem Ansatz müssen wir nur damit rechnen,<br />

daß benachbarte OG als Teile des Baumes auftauchen.<br />

Dann gehört der Granatapfel als<br />

CoU/Scr zum Saturn, der Holz- oder Wildapfel<br />

und die Quitte als GP/GC zur Venus, und der<br />

Gartenapfel (mit dem Pentagramm im Querschnitt)<br />

ist Vul. Der Spiegel der Venus „ist möglicherweise<br />

der von irgendeinem vergangenen<br />

Künstler irrtümlich eingeführte Ersatz für die<br />

Quitte.“ 215 Wenn das so ist, müssen wir etwas<br />

umdenken, denn bei uns war der Spiegel bisher<br />

VVplan, die Vorstellung vom Spiegel als GP/GC<br />

(jeweils mit Stiel) ist aber gar nicht schlecht, und<br />

schon beim Sefirot-Baum haben wir die<br />

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