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Inhalt Band II - Edocs

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Der Großknecht sprach: „Fahrt nur hin (crep), ich<br />

komme doch eher als ihr nach Haus (ReP).“ Er<br />

fuhr gar nicht weit ins Holz (As/Rect), riß (zu<br />

‘reißen’) gleich zwei der allergrößten Bäume<br />

(Fae in Per-Form) aus der Erde (Rect), warf sie<br />

(als ‘iactura’) auf den Wagen und drehte um.<br />

Bald langte er vor der Hucke (*dem Eisberg/Eisstock)<br />

an. Da standen die andern noch<br />

und konnten nicht durch. Der Großknecht wollte<br />

nun zufahren, aber seine Pferde (Lama) konnten<br />

sich nicht durcharbeiten. Da spannte er sie aus,<br />

legte sie oben auf den Wagen (Vag: stimmig im<br />

Bild) und nahm selber die Deichsel (VV-Cl) in<br />

die Hand. Dann zog er hüf! (Inter-Jektion *zu<br />

»Hauf«) alles durch (wie ein Eisbrecher), und das<br />

ging so leicht, als hätte er Federn (Per: *zu lat.<br />

‘penna’) geladen. Weil die andern Knechte nicht<br />

weiterfuhren, kam der Großknecht allein im Hof<br />

(VV) des Vorwerks (ReP) an. Er nahm einen<br />

Baum (Fae) in die Hand, zeigte ihn dem Amtmann<br />

(CoU) und fragte: „Ist das nicht ein schönes<br />

KlAfterstück (Fae: ein Scheit)?“ Der Amtmann<br />

war mit dem Knecht zufrieden, und es verging<br />

ein Jahr. Da kriegten die andern Knechte<br />

(mG) ihren Lohn, und der Großknecht wollte<br />

sich auch seinen Lohn nehmen. Der Amtmann<br />

hatte aber Angst (vulgo ‘Schiß’) vor den Streichen<br />

(Ic), die er kriegen sollte, und bat ihn<br />

inständig (innen stehend), er möchte sie ihm<br />

schenken. Als der Knecht keine Geschenke zum<br />

Tausch annehmen wollte, bat der Amtmann um<br />

vierzehn Tage Frist, er wolle sich auf etwas<br />

besinnen.<br />

(a: Der Knecht im Brunnen.) Seine Schreiber<br />

(Cl) mußten den Amtmann (CoU) beraten und<br />

heckten einen Plan aus, den Großknecht (mG)<br />

ums Leben zu bringen. Der Amtmann sollte ihm<br />

befehlen, den Brunnen (Vag) zu reinigen, und<br />

wenn er unten bei der Arbeit wäre, wollten sie<br />

ihm die Mühlsteine (Lama mit Vamu-Loch) auf<br />

den Kopf (GP) werfen, die da um den Hof (VV)<br />

herumlagen (wie Ouroboros), dann würde er<br />

nicht wieder an des Tages Licht kommen. Der<br />

Großknecht (Per mit Tss-Füßen) willigte ein und<br />

stieg in den Brunnen (Vag) hinab (wegen Scr<br />

und der Mühlsteine muß der Brunnen mächtige<br />

Ausmaße haben: MakMak). Als der Knecht<br />

(mG) auf dem Grund (FoV/Fu) war (mit seiner<br />

ganzen Gestalt, wie Ut), rollten sie die Steine<br />

(Lama-Ringe pluralisiert) hinab, daß das Wasser<br />

(MV) in die Höhe spritzte, und meinten, der Kopf<br />

(GP) wäre ihm eingeschlagen. Er aber rief: „Jagt<br />

die Hühner vom Brunnen weg, die kratzen im<br />

Sand (Lama als Düne) und werfen mir Körner in<br />

die Augen!“ Bald war er mit der Arbeit fertig,<br />

stieg herauf (als mG) und sagte: „Seht einmal,<br />

ich habe doch ein schönes Halsband um.“ Das<br />

waren aber die Mühlsteine (etliche Lama), die<br />

trug er um den Hals (CoP). Er wollte jetzt seinen<br />

Lohn nehmen, aber der Amtmann bat wieder um<br />

vierzehn Tage Bedenkzeit.<br />

(b: Der Knecht in der verwünschten Mühle.)<br />

Die Schreiber dachten einen neuen Anschlag aus:<br />

Der Großknecht sollte in die verwünschte Mühle<br />

gehen und in der Nacht (Rect) Korn mahlen<br />

(gvpa). Von da sei noch kein Mensch lebendig<br />

(erk) herausgekommen. Noch am selben Abend<br />

mußte der Knecht (mG) acht Malter (altes<br />

Getreidemaß; »8« zu Tss) Korn (Spen) in die<br />

Mühle schaffen. Er sollte eigentlich fahren, packte<br />

sich aber zwei Malter in die rechte Tasche<br />

(Ts/Epi), zwei in die linke (Ts/Epi), nahm vier in<br />

einem Quersack (Scr: vgl. Farbtafel 16.5) halb<br />

auf den Rücken (DP), halb auf die Brust und trug<br />

sie zu Fuß (auf dem Per-Fuß) nach der verwünschten<br />

Mühle (ReP+ReAn). Der Müller<br />

(CoU) erklärte ihm, daß man bei Tag (iVul/Vag:<br />

PVC als Sonne) recht gut mahlen könne, die<br />

Mühle (es muß sich um ein »Stampfmühle« handeln)<br />

sei nur in der Nacht (iRect: Nats als Vollmond)<br />

verwünscht, und wer da (Ort: Rect) noch<br />

(Zeit: nachts) hineingegangen (indu) sei, den<br />

habe man am Morgen tot (wie Fae) darin gefunden.<br />

Der Müller (CoU) legte sich aufs Ohr<br />

(PVC), und der Knecht (mG) schüttete<br />

(*schüttelte) das Korn (Spen) auf (prä). Gegen elf<br />

Uhr ging er in die Müllerstube (Rect als<br />

*Müllstube) und setzte sich (mit dem Scr-Gesäß)<br />

auf die Bank (Nats). Nach einer Weile tat sich auf<br />

einmal die Tür auf (oben über Rect zu denken),<br />

und herein kam eine große Tafel (Fae), und auf<br />

die Tafel stellte sich Wein und Braten und viel<br />

gutes Essen (Fae), alles von selber (weil identisch<br />

mit der Tafel), denn es war niemand (vulgo »kein<br />

Schwein, kein Schwanz«) da, der’s auftrug. Und<br />

danach rückten sich die Stühle (Fae: »Stuhl«)<br />

herbei, aber es kamen keine Leute. Auf einmal<br />

sah er Finger (Fae), die hantierten mit den Messern<br />

(Per: *Essern; oder *zu lat. ‘culter’ »Pflugmesser,<br />

Pflugschar«) und Gabeln (Rect: *Balgen:<br />

harmonikaartig ausziehbarer Teil eines Geräts,<br />

z.B. am Fotoapparat) und legten Speisen<br />

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