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Inhalt Band II - Edocs

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Klartext + Zeile 1 + Zeile 2«; dann »Z. 1 + Z. 2 +<br />

Z. 3« und schließlich »Z. 2 + Z. 3 + Z. 4«) und<br />

sie mit Hilfe von Vokalen zu »Namen« ergänzt.<br />

Es gibt nach jüdischem Glauben ein »Herzstück<br />

der Bibel«, nämlich Deuteronomium 6,4-9<br />

& 11,13-21: 15 Verse, 22 Zeilen oder 170 Wörter.<br />

Bei Drosnin heißt der Text „Mezuzah“ 55 ,<br />

Kushner schreibt „Mesusa“ 56 . Die deutsche Übersetzung<br />

hat viel mehr Wörter, aber eine Kryptoanalyse<br />

auch aus der besten Übersetzung ist<br />

selbstverständlich unmöglich. „Die kleine<br />

Schriftrolle wird zusammengerollt und, dem<br />

Gebot der Bibel folgend, in einem Holz- oder<br />

Metallkästchen am rechten oberen Teil des Türpfostens<br />

eines jeden Hauses befestigt. Das<br />

hebräische Wort für »Türpfosten« lautet Mezuzah.“<br />

57<br />

Selbst wenn nur ein einziger Buchstabe einer Mezuzah<br />

fehlt, kann sie nicht verwendet werden. Irgend jemand<br />

wollte absolut sichergehen, daß die Worte dieser Schriftrolle<br />

— unabhängig davon, was mit den übrigen Teilen<br />

der Bibel geschehen würde —, in jenem Wortlaut, der<br />

den unversehrten Code wiedergibt, erhalten blieben. 58<br />

Da für diesen Textausschnitt solche strengen<br />

Regeln gelten, empfiehlt sich vielleicht ein<br />

Beginn der Kryptoanalyse an dieser Stelle, doch<br />

dummerweise weiß man nur mit dem Originaltext,<br />

mit welcher Schlüsselzeile (1-4) man anfangen<br />

soll. Wir geben zum Schluß ein Beispiel vom<br />

Anfang der Bibel: Bereschit 1:1 („Am Anfang<br />

schuf Gott Himmel und Erde“). Wir haben den<br />

Zeichenstrom optisch in Vierergruppen gegliedert<br />

und nach dem Schlüssel der aktuellen Tafel<br />

dechiffriert:<br />

:(linksläufig) Hebräisch<br />

. :TORA<br />

. :klartext<br />

Umschrift (rechtsläufig):<br />

TORA: B R A Sh J T B R A A L H J M A T H Sh M J M W A T H A R Z.<br />

klartext: m t t s a k ss h h sh n g a ch t n b f sz r t sz t n b sh sh a.<br />

Leider müssen wir noch einmal auf Grundsätzliches<br />

zurückkommen; denn die Welt des<br />

Impurismus ist eine »verkehrte Welt«. Wir haben<br />

die Begriffe aus dem Buch von Singh verwendet<br />

und seine Beispiele für Verschlüsselungen vor<br />

Augen. Immer handelt es sich um zwei Texte.<br />

Am Anfang haben wir die »ursprüngliche Botschaft«<br />

in Klarbuchstaben, ein »Klartext«, der<br />

geheim bleiben soll (aber NICHT „Geheimtext“<br />

heißt) und im »Klartextalphabet« geschrieben<br />

wird (in Minuskeln). Dieser Text wird nun umgeformt<br />

mit Hilfe eines »Schlüssels« (»Geheimtextalphabets«)<br />

und einer Methode, wie der<br />

Schlüssel anzuwenden ist, und so entsteht ein<br />

»Geheimtext« (»Chiffre«, »verschlüsselte Botschaft«),<br />

der in Großbuchstaben geschrieben<br />

wird. Das Ergebnis sind zwei gleich große Textmengen,<br />

von denen die erste (Klartext mit dem<br />

Geheimnis) normalerweise NICHT BEKANNT ist<br />

und die zweite (Geheimtext) wegen der Substitution<br />

der Buchstaben normalerweise NICHT LES-<br />

BAR erscheint. Unser Fall, die Bibel oder die<br />

Tora, ist eine absolute Ausnahme, insofern der<br />

Text bekannt UND lesbar ist. Dahinter suchen wir<br />

die zweite Textmenge, die wir mit dem Schlüssel<br />

460<br />

durch Substitution herstellen können und von der<br />

wir dann ebenfalls Lesbarkeit erwarten: Ein<br />

solcher Doppeltext ist eine sprachliche Ungeheuerlichkeit!<br />

Bisher haben wir die Tora als ausnahmsweise<br />

lesbaren Geheimtext verstanden und<br />

durch ENTschlüsselung den Klartext gesucht,<br />

nämlich die versteckte, ursprüngliche, impuristische<br />

Botschaft. Das Wort „klar“ wäre dann als<br />

»impuristisch deutlich« zu verstehen. Als Beispiel<br />

haben wir JHWH als „anchg“ DEchiffriert<br />

und oben genauso Genesis 1:1 behandelt. Wenn<br />

aber beide Texte lesbar sind, können sich die<br />

Begriffe vertauschen, ohne daß ich ein Argument<br />

dagegen wüßte. Dann wird die Tora zum Klartext<br />

(in einem anderen Sinne: nämlich »klar lesbar«)<br />

und enthält das Wort Gottes als ursprüngliche<br />

Botschaft. Minuskeln sind nicht zu erwarten, weil<br />

die hebräische Quadratschrift nur Großbuchstaben<br />

hat. Den zugehörigen zweiten (gleich langen)<br />

Text müssen wir nun mit unserem Schlüssel<br />

durch VERschlüsselung herstellen, also methodisch<br />

andersherum als oben geschehen. Es<br />

entsteht ein Geheimtext (»Chiffre«, »verschlüsselte<br />

Botschaft«), der zwar letzten Endes auch<br />

lesbar sein soll, aber zunächst einmal ein sehr

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