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Inhalt Band II - Edocs

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sie stiegen durch die Öffnung (Urtext: Falltür)<br />

hinab, eine nach der andern, die Älteste voran.<br />

Der Soldat hatte alles gesehen, hing sein Mäntelchen<br />

um und stieg hinter der Jüngsten die Treppe<br />

(PTR) hinab. Unten erreichten sie einen wunderprächtigen<br />

Baumgang (CanAn: Gang für Fae-<br />

Bäume oder Stuhl-Gang), da waren alle Blätter<br />

von Silber und schimmerten und glänzten. Der<br />

Soldat (Per) brach sich einen Zweig (ein Reis:<br />

Güll) davon ab, um ihn als Wahrzeichen mitzunehmen.<br />

Da fuhr ein gewaltiger Krach (Crep) aus<br />

dem Baume (Fae). Die ängstliche (phob) Jüngste<br />

rief: „Es ist nicht richtig. Habt ihr den Knall<br />

(Crep) gehört?“ Die Älteste aber sprach: „Das<br />

sind Freudenschüsse (Crep), weil wir unsere<br />

Prinzen (Häm) bald erlöst (emul) haben.“ Sie<br />

kamen darauf in einen Baumgang (CanAn), wo<br />

alle Blätter von Gold (Güll), und endlich in einen<br />

dritten, wo sie klarer Demant waren. (Fae-<br />

Kügelchen: Bortkugeln oder Carbonados: erbsen-<br />

bis eigroße Rollstücke von koks- oder kohleschlackenartiger<br />

Beschaffenheit; Diamant ist<br />

kristalliner Kohlenstoff von höchster Härte, deshalb<br />

benannte man ihn in der Antike wie Eisen<br />

und Stahl: ‘adamantos’. Der märchenhafte »Demantberg«<br />

(Nats) liegt in Hinter-Pommern<br />

(ReAn), vgl. »Das Hirtenbüblein«.) Von beiden<br />

brach der Soldat (Per) einen Zweig (Güll) ab,<br />

wobei es jedesmal krachte (crep), so daß die<br />

Jüngste erschrak und die Älteste sie tröstete, es<br />

seien Freudenschüsse (Crep). Sie gingen weiter<br />

und kamen zu einem großen Wasser (Nats),<br />

darauf standen zwölf Schifflein (Nats/As: pluralisiert<br />

und verkleinert), und in jedem Schifflein<br />

saß ein schöner Prinz (Häm), die hatten auf die<br />

zwölfe gewartet. Jeder nahm eine (Ut) zu sich,<br />

und der Soldat (Per) setzte sich zu der Jüngsten<br />

ins Boot. Ihrem Prinzen fiel das Rudern heute<br />

schwerer als sonst, aber die „Schneegans“ meinte,<br />

es liege am warmen Wetter (»in einem Grubenbau<br />

vorhandenes Gasgemisch«: »schlagende<br />

Wetter« sind explosiv), ihr sei auch so heiß<br />

(*Reimwort) zumut. Jenseits des Wassers<br />

(iReAn) aber stand ein schönes, hellerleuchtetes<br />

Schloß (ReAn: die untere Hinterwelt), woraus<br />

eine lustige Musik (Crep) erschallte von Pauken<br />

(Nats: lat. ‘tympanum’ »halbrund: Kesselpauke,<br />

oder radförmig und am Rande mit Schellen<br />

(Häm) behängt« & »Tuba« & »Klotz- oder Tellerrad«;<br />

dazu ‘Pauker’ als »Lehrer«: „verkürzt<br />

aus Arschpauker … ‘wer zur Bestrafung auf den<br />

222<br />

Arsch wie auf eine Pauke haut’“ 87 ) und Trompeten<br />

(Rect/As: *zu frz. ‘trompe’ »Horn« und<br />

‘péter’ crep; nach Borneman: As). Sie ruderten<br />

hinüber, traten ein (indu), und jeder Prinz (Häm)<br />

tanzte mit seiner Liebsten (Ut). Der Soldat (Per)<br />

aber tanzte unsichtbar mit, und wenn eine (nie ein<br />

Prinz!) einen Becher (Häm: lat. ‘poculum’ &<br />

‘cyathus’ *zu lat. ‘cyclamen’ »Saubrot«,<br />

engl./frz. ‘cyclamen’ »Alpenveilchen«) mit Wein<br />

hielt (Rotwein, Marke »Häma«), so trank er ihn<br />

aus. Um drei Uhr am andern Morgen waren alle<br />

Schuhe (Schuhsohlen: PVC) durchgetanzt. Die<br />

Prinzen (Häm) fuhren die Königstöchter (Ut)<br />

über das Wasser (Nats) zurück (mußten sie fahren<br />

lassen), und der Soldat setzte sich diesmal<br />

vorne hin zu der Ältesten. Am Ufer (bei As)<br />

nahmen sie von ihren Prinzen Abschied. Als sie<br />

an der Treppe (PTR) waren, lief der Soldat voraus<br />

und legte sich in sein Bett (Iri) und schnarchte<br />

schon, als die zwölfe langsam und müde heraufgetrippelt<br />

kamen. Sie taten ihre schönen Kleider<br />

aus, stellten die zertanzten Schuhe (CUt-PVC mit<br />

Mumu-Loch) unter das Bett (TMV bei Fu: das<br />

Bett der Ältesten) und legten sich nieder. — Am<br />

andern Morgen wollte der Soldat nichts sagen,<br />

sondern das wunderliche Wesen noch mehr ansehen,<br />

und ging die zweite und die dritte Nacht<br />

wieder mit. Da war alles wie das erstemal. Beim<br />

drittenmal aber nahm er zum Wahrzeichen einen<br />

Becher (Häm) mit.<br />

(Schluß: Der Lohn des Soldaten.) Als die<br />

Stunde gekommen war, wo der Soldat (Per) antworten<br />

sollte, steckte er die drei Zweige (Güll)<br />

und den Becher (Häm) zu sich und ging vor den<br />

König (CoU). Die zwölfe aber standen hinter<br />

der Tür (Spt, also im Vorzimmer: VV) und horchten,<br />

was er sagen würde. Als der König die Frage<br />

tat: „Wo haben meine zwölf Töchter ihre Schuhe<br />

in der Nacht vertanzt?“, so antwortete er: „Mit<br />

zwölf Prinzen in einem unterirdischen Schloß<br />

(ReAn)“, berichtete, wie alles zugegangen war,<br />

und holte die Wahrzeichen hervor. Da ließ der<br />

König seine Töchter kommen und fragte sie, ob<br />

der Soldat die Wahrheit gesagt hätte, und sie<br />

mußten alles eingestehen. Darauf fragte ihn der<br />

König, welche er zur Frau haben wolle. Er antwortete:<br />

„Ich bin nicht mehr jung (pot), so gebt<br />

mir die älteste.“ Da ward noch am selbigen Tag<br />

die Hochzeit gehalten und ihm das Reich<br />

nach des Königs Tode versprochen. Aber die<br />

Prinzen (Häm) wurden auf so viel Tage wieder

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