Inhalt Band II - Edocs

Mühlen
Was (Urn) wissen (uri) die Vögel (Per), die sie (die wG-Mühlen)
nach einer Kleie(Cl)-Prise (VS) lüstern (libi),
vergeblich (Dos ap) besingen (gvin)! Ignoranten (CoCaP-CSP),
sich selber (Per) gleich (fer wie uri), kurzbrüstig (pc)
5 pfeifende (ej wie uri), während die Mühlen (wG)
gehn (vlv), unablässig (pot), ihr Herz (GC)
ein Feldstein (GC): ohne Flug (real)
F1ügel (Lami), verhärtet (erk/rig) vom Sturm (Lama),
ohne Kurs (real) Schraube (Cl) und Rad (VVplan),
10 verleumdet (poll) vom Gießbach (Urn): und
über Hunger (Leere: Sep) und Sattheit (Völle: Art) Herr (PVC),
im Hofstaat (wG) der Säcke (VV/Vag/Ut), weiß (erk)
wie ein fetter (tum) Engel (Per), dröhnt (thront)
der Müller, der Müller, der Müller (PVC).
15 Was (Urn) weiß (uri) der Müller (Per), lüstern (libi)
nach dem Fleisch (VV) seiner Schweine (Vul)
und Töchter (Lami)! Er (Per) nicht, der Narr (Cl),
nistet (iVV) in der Nabe (Vamu) des Rads (VVplan),
Rausch (VS) und Gier (Libi) austeilend (plu & sti) gleich-
20 gültig (rv) an Vögel (Per) und Leute (Tss), Liebe (VS)
und Kleie (VS), prisenweis (bei Pls); ein andrer:
ein Müller (PVC iMen) vor Verdrossenheit (Frig/Abst)
schwarz (anä), vor Sanftmut (Res) schwarz (anä)
überstäubt (mb) vom Grieß (MB) der Jahre (Men)
25 weise (mb), stinkend (olf) nach schwarzem (mb) Mehl (MB),
nistet (iVag) der Tod, der Tod, der Tod (PVC iMen).
Text: Verteidigung der Wölfe, S. 58.
Typ: „Trauriges Gedicht“.
Thema: Klage über die Kurzlebigkeit und
Schmutzigkeit des GV-Personals im Urogenitalsystem,
besonders durch die Vermischung
der Funktionen (auch uri und men).
Perspektive: Ein allgemeiner Sprecher, keine
Rollenlyrik.
Struktur: Beide Abschnitte sind nach Aufbau
und Sprache parallel und dreigeteilt mit dem
Wechsel des impuristischen Personals: 1. Per-
Vögel (Z. 1ff.) — wG-Mühlen (Z. 5ff.) mit
GC-Herz — PVC-Müller als fetter weißer
Engel (Z. 10ff.) — || 2. Per-Müller (Z. 15ff.)
— Cl-Narr (Z. 17ff.) — PVC-Müller als
stinkender schwarzer Tod (Z. 21ff.). Der Einschnitt
vor Z. 15 ist sehr hilfreich, weil man
306
schneller merkt, daß die Bedeutung von »Müller«
wechselt.
Anmerkungen
Titel: Mühlen (wG): lat. ‘molendinum’ »Mahlort,
Mühle« (wG), aber auch ‘molae’ »Mühlsteine,
Mühle« (Vul) und »Mondkalb: verunstalteter
Embryo« (Cl). Das Gedicht behandelt also die
wG-Mühle in zwei Zuständen (lip und mb),
entsprechend PVC als Müller und PVC iMen
als Müller-Tod; hinzu kommen GC als Herz
der Mühle und Cl als Mondkalb-Müller (hier:
Narr) sowie Per als uri-Müller. Lat. ‘pistrinum’
ist die „Stampfmühle: der Ort, wo das
Getreide, vor Erfindung der Mahlmühlen, in
hohlen Klötzen oder Mörsern gestampft wurde.
Später wurden solche Mühlen durch Pferde
oder Esel getrieben, oder man schickte