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Inhalt Band II - Edocs

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Figur, die jetzt aussieht wie das oben erläuterte<br />

Bild von Magritte (»Die Vergewaltigung«).<br />

Ranke berichtet: „Eine assyrische Skulptur …<br />

zeigt das Jahr als einen Baum mit dreizehn Ästen.<br />

Der Baum ist am Stamm mit fünf Bändern<br />

umwunden, und die szepterähnlichen Äste stehen<br />

je sechs zu beiden Seiten, einer an der Spitze.“ 36<br />

Farbtafel Anh. 3.2 »Das Baumalphabet in<br />

der Tetraktys«. Hier wird das hyperboreische<br />

Baumalphabet auf den zwanzig Plätzen einer<br />

doppelten Tetraktys dargestellt. Jeder Baum kann<br />

auch eine männliche Bedeutung haben, wie Walker<br />

andeutet: „Johannes der Täufer benutzte ähnlich<br />

wie Paulus ein Baumgleichnis: »Schon ist die<br />

Axt an die Wurzel der Bäume gelegt« (Matthäus<br />

3,10). In heidnischen Zusammenhängen bedeutet<br />

dies die Kastration des Fruchtbarkeitskönigs.“ 37<br />

Deshalb finden sich jetzt an jedem Punkt unserer<br />

Zeichnung zwei impuristische Lösungen, und<br />

zwar oben im blauen Dreieck primär die weiblichen,<br />

unten im grünen Dreieck primär die männlichen.<br />

Diese Einteilung wurde durch folgenden<br />

Satz angeregt: „Nachdem der Zauber, den die<br />

Daktylen lehrten, ein orgiastischer war, enthielt er<br />

bezeichnenderweise 20 Elemente — sozusagen<br />

die Finger der Hände einer Frau und ihres Geliebten;<br />

doch Pythagoras begnügte sich damit, allein<br />

über die Tetraktys seiner eigenen zehn Finger zu<br />

spekulieren.“ 38 Damit werden zwei Gruppen zu je<br />

zehn Elementen (Lauten) in einer Tetraktys<br />

unterschieden und als männlich und weiblich<br />

bezeichnet. „Falls Pythagoras … von den Daktylen<br />

in dieses alphabetische Mysterium eingeführt<br />

wurde, dann wäre es möglich, daß er auch seine<br />

Theorie der mystischen Zahlenbedeutungen von<br />

ihnen übernahm.“ 39 Ranke hält die alte Zählung<br />

von 1 bis 13 für weniger gut geeignet als die Reihe<br />

des Pythagoras von 1 bis 20 40 , wie sie in der<br />

doppelten Tetraktys festgehalten wird. Diese<br />

Reihe sei griechisch (mit Vokalen), entspreche<br />

dem Hymnus und enthülle „eine deutlichere<br />

Annäherung an die poetische Wahrheit“ als das<br />

„alte bardische System der Buchstaben-Zahlen“.<br />

Das kann man gleich am Anfang sehen, wenn<br />

durch die Zählung des »A« auf Platz 1 das »B«<br />

auf Platz 2 gerät, wo es auch nach unseren Analysen<br />

hingehört. Auch 6:F [v] und 7:S [z] liegen<br />

dann wie im Alefbet. Die Anordnung der Laute<br />

beginnt oben links und verläuft zeilenweise<br />

bustrophedisch. Dadurch liegt der Todes-<br />

konsonant 19:R am Ende, „wie es dem Ende des<br />

Neunzehn-Jahres-Zyklus wohl angemessen ist.“ 41<br />

Von da kehrt die ganze Bewegung über den<br />

Vokal des Todes (20:i) zum Ausgangspunkt zurück,<br />

dem Vokal der Geburt (1:A), wodurch auch<br />

in diesem Bild ein Zyklus entsteht. Durch den<br />

Zusammenfall der Dreiecksspitzen in der Mitte<br />

liegen 10:U und 20:I an der gleichen Stelle, „wo<br />

das männliche und das weibliche Prinzip sich<br />

vereinigen.“ 42 Die Buchstaben D und T auf dem<br />

11. und 12. Platz nennt Ranke die „Zwillings-<br />

Anführer der Zwölfergruppe“ 43 . Tatsächlich<br />

haben sie eine Marschgruppe von zehn in der<br />

(blauen) keilförmigen Gruppe hinter sich. Im<br />

irischen System ist die Reihenfolge von D und T<br />

vertauscht 44 , wodurch das T die 11 und das D die<br />

12 repräsentiert, was auch mit unseren Analysen<br />

besser zusammenstimmt. Daß die beiden etwas<br />

Zwillingshaftes haben, sieht man an den Sternzeichen,<br />

die auf Tafel Anhang 3.1 im Außenring<br />

(in Schwarz!) hinzugefügt wurden: D und T müssen<br />

beide dem Krebs zugeordnet werden, wenn<br />

man die dreizehn Mondmonate zeitlich annähernd<br />

richtig auf die zwölf Sternzeichen verteilen<br />

will. Warum die roten Sternzeichen im Innern<br />

versetzt sind, wird gleich erklärt.<br />

Ranke-Graves analysiert nicht nur die Bäume,<br />

sondern auch etliche »Sätze« von Zuordnungen,<br />

um den verlorenen Hintersinn der Buchstaben<br />

anzudeuten, z.B. Planeten und Wochentage,<br />

Edelsteine, die Stämme Israels 45 , Vögel, Farben<br />

und die 13 Embleme: Hirsch / Stier (B), Flut (L),<br />

Wind (N), Tautropfen (F), Falke (S), Blume (H),<br />

Freudenfeuer (D), Speer (T), Lachs (C), Hügel<br />

(M), Keiler (G), Welle (Ng), Seeschlange (R).<br />

Dazu passen vielleicht die 13 Schätze Britanniens,<br />

die Walker als Zeichen der Mondmonate<br />

nennt: Schwert, Korb, Trinkhorn, Wagen, Halfter,<br />

Messer, Kessel, Wetzstein, Gewand, Pfanne,<br />

Platte, Schachbrett, Mantel. 46 Ranke leitet die<br />

»Embleme« aus seiner Rekonstruktion einer<br />

Dichtung Gwions ab, »Amergins Lied« 47 , das wir<br />

auf Tafel Anhang 3.2 links übernommen haben.<br />

Ranke selbst setzt es nach seinen Einsichten für<br />

die Vokale im gleichen Stile fort:<br />

A = Ich bin der Schoß jeder Höhle,<br />

O = Ich bin die Flamme auf jedem Hügel,<br />

U = Ich bin die Königin jedes Bienenstocks,<br />

E = Ich bin der Schild für jedes Haupt,<br />

I = Ich bin das Grab für jede Hoffnung. 48<br />

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