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Text: Verteidigung der Wölfe, S. 82.<br />
Typ: „Böses Gedicht“.<br />
Thema: Ringgespräch zwischen den drei Männern<br />
(mG/Cl/PVC) in der Trambahn (Vag)<br />
über den bevorstehenden GV-Kampf, bei dem<br />
sie alle drei sterben werden.<br />
Personal, Rollenverteilung, Perspektive: Die<br />
sechs Abschnitte verteilen sich auf die drei<br />
Sprecher, die auch reihum zu Angesprochenen<br />
werden. Es gibt sechs Möglichkeiten, wenn<br />
jeder zu jedem einmal sprechen soll. Die<br />
Sprecher sind mG, Cl, mG, Cl, PVC, PVC, das<br />
wäre als Reimschema: ababcc (oder nach dem<br />
Liedschema: Stollen-Stollen-Abgesang). Die<br />
Angesprochenen sind Cl, PVC, PVC, mG, mG,<br />
Cl. In dieser Reihe wird die Ringkonstruktion<br />
besonders deutlich.<br />
Leitmotive (eher sind es »Verwirrmotive«):<br />
a) nicht mögen: mG mag die Cl-Schlange nicht<br />
im Beischlaf erkennen (Z. 1); Cl mag auch mG<br />
nicht und wird zu seinem Mörder (Z. 48).<br />
Auch PVC mag mG nicht (Z. 46) wie auch Cl<br />
nicht (Z. 56), seinen „stinkenden Bruder“<br />
(Z. 58). Cl und mG sind Mörder, beide sagen<br />
trotz allem nicht, daß sie PVC (Gott-Sohn)<br />
nicht mögen.<br />
b) stinken: PVC nennt Cl seinen „stinkenden<br />
Bruder“ (Z. 58), auch mG pflichtet bei: „Du<br />
(Cl) riechst nicht gut“ (Z. 4), bekommt aber<br />
von Cl seine Retourkutsche: „Du (mG) stinkst<br />
nach Kohl und Feigheit und Geld / brackiger<br />
Ehe, Spülwasser, geilem Gehorsam“ (Z. 32f.).<br />
c) wissen: mG (Z. 1) mag von Cl nichts wissen<br />
(von der Schlange; oder: will nichts mit ihr zu<br />
tun haben iGV); PVC (als Gott) weiß viel zu<br />
viel (Abschnitt 5 = Z. 40-48). So ist auch das<br />
Denken seine Sache (Z. 49 & 58). Aber die<br />
Schlange verachtet ihn („Was weißt du denn“<br />
Z. 12), weil er von der Welt (Vul) nichts weiß<br />
(Abschnitt 2 = Z. 12-20). Er kommt ja auch<br />
nie dahin!<br />
d) Augen und sehen: Cl besitzt das Wasserauge<br />
(Vul: Z. 2); mG nennt es PVCs Auge (Z. 29:<br />
das linke Auge Gottes); mG hat auch ein Auge<br />
(GP), denn er sieht damit sehr viel (3.<br />
Abschnitt), aber das Auge wird nicht erwähnt.<br />
Er sieht (Z. 21) PVCs Gesicht, in Z. 26 „Narben“<br />
und in Z. 28 (noch draußen) den Cl-<br />
Mörder. Cl sieht sogar „zuviel“ (Z. 34), weil<br />
er von seiner Position her das Geschehen am<br />
besten überschauen kann, ist dennoch ziemlich<br />
machtlos, kann mG nicht verjagen. PVC kann<br />
manche Dinge nicht sehen (Z. 27), die offensichtlich<br />
»draußen« (ap) sein müssen, aber die<br />
mG-Hand und -Nase sieht er (Z. 47f.), wenn<br />
sie herankommen (Z. 51) oder ganz nah sind;<br />
und wie das mG sieht auch PVC (mit seinem<br />
rechten Auge Mumu, das aber nicht erwähnt<br />
wird) den Cl-Mörder bei CLA.<br />
e) Mord: mG sieht den Mord / den Mörder (Cl)<br />
in PVCs (linkem) Auge (Z. 28f.). PVC weiß:<br />
mG wird bald ermordet (fra) (Z. 41). PVC<br />
sieht den Cl-Mörder bei RaP/CLA (Z. 48). mG<br />
wird PVC wahrscheinlich ermorden (Z. 45),<br />
wenn Per als Messer oder als siegreicher<br />
Herakles durchs Wasserauge kommt. Cl wird<br />
von mG ermordet (Z. 44), jedenfalls auch<br />
nicht lange überleben. Am Ende sind dann alle<br />
drei tot. Man denke an die ägyptische Schlange<br />
Apophis (Cl), die mit einem Messer (Cl)<br />
auch gern RE (Per) ermorden möchte, aber<br />
immer besiegt wird.<br />
f) Paternoster (zwischen Lama Z. 21) ist ein<br />
offener Aufzug (Z. 44), der dauernd fährt<br />
(vlv), zum Stoßgebet: »Vater unser«. Zum<br />
‘Aufzug’ passen gut Lama als ‘Vorhang’<br />
(gängig, aber nicht im Text).<br />
Anmerkungen:<br />
Titel: An: Man erwartet eine Ode (wie „An Laura“)<br />
mit Anreden und weihevollem, feierlicherhabenem<br />
Ton. Die Anreden sind da, doch<br />
der Ton ist eher der eines Spott- oder<br />
Schimpfliedes. — Mann (PVC/Cl/Per): Die<br />
größte Barriere beim Verständnis des Gedichts.<br />
Erst wenn man drei Männer (letztlich<br />
gleichzeitig in der Trambahn) sieht und ihre<br />
Sprecherrollen verteilt hat, kann man die Einzelheiten<br />
deuten. Für mich wurde dieses<br />
Gedicht ein Schlüssel zum Impurismus. —<br />
in der Trambahn (Vag) (Z. 29 & 45): Straßenbahn<br />
(bayr.-österr., schweiz.) < engl.<br />
‘tramway’ »Schienenweg, -bahn; Weg für<br />
Schienenfahrzeuge«: Lama als zweigleisiger<br />
Biphallus. ‘Tram’ »dicker Balken«, ‘Weg’<br />
»Phallus« (Faulmann). Wegen „in“ ist die<br />
Bedeutung w, also Lama. Oder ganz einfach:<br />
zu ‘tram’ das Anagramm ‘mater’, also<br />
*»Mutterbahn« (Vag), Gegensatz »Eisenbahn«<br />
(Rect).<br />
1: Wozu: Abrupter Einsatz. Es geht sicher ein<br />
„Locklied“ voraus oder das Angebot der<br />
Schlange (Cl) aus dem Baum der Erkenntnis:<br />
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