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Inhalt Band II - Edocs

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Esel usw.“ Mit dem Imperativ crep! sind wir erst<br />

auf dem halben Weg zur Deutung; denn crep ist<br />

hier metaphorisch gebraucht, wie man daran<br />

sieht, daß der Text »hinten und vorn« ergänzt. Es<br />

handelt sich um einen »crepitus ventris«. Lat.<br />

‘venter’ ist »Unterleib, sofern er sich durch den<br />

Gang vom Unrat frei macht«. Der »Gang« ist<br />

dabei doppeldeutig, nämlich Rect hinten (lat.<br />

‘ventrem facere’ »Stuhlgang haben«) und Ure<br />

vorne (zu Urn/uri/ej). Am Ende steht der Goldesel<br />

(mG) im Stall (wG) des Vaterhauses, und<br />

sein Gold ist auch Ejat/Injat. Experten werden<br />

sicher in Dialekten und Fremdsprachen weitere<br />

Wörter finden, die phonetisch oder anagrammatisch<br />

zum Zauberwort »Bricklebrit« passen, *wie<br />

z.B. ‘Brackwasser’; rw. ‘bremsen’ »crep«, rw.<br />

‘Britsche’ »Ps«, ugs. ‘bruntsen’ »uri«, engl.<br />

‘bright’ »hell, glänzend«, ‘brittle / brickle’ »brökkelig,<br />

spröde brechbar« (zu ‘break’ »brechen« ><br />

*‘sich erbrechen), ‘brick’ »Ziegelstein« > ‘drop a<br />

brick’ (»Fae«?), ‘prickle’ »prickeln, kribbeln«<br />

(Anagramm zu »pinkeln«) und ‘prick’ »Per«.]<br />

Text, Struktur und Kommentar<br />

(1: Ein Vater, drei Söhne und die Ziege.) Vor<br />

Zeiten lebte ein Schneider (Ut; Urtext: Schuster),<br />

der hatte drei Söhne (Cl) und nur eine<br />

einzige Ziege (Ut). Die Söhne mußten dem Vater<br />

beim Handwerk helfen (als Nadeln), und die<br />

Ziege mußte sie alle mit ihrer Milch (VS/CS)<br />

ernähren. Damit sie nun alle Tage saftiges Futter<br />

bekäme, sollten die Söhne sie der Reihe nach auf<br />

die Weide (Vul) führen. Das taten sie auch. Morgens<br />

gingen sie in den Stall (Vag), faßten die<br />

Ziege am Strickchen (Cl: ‘landica’ »Leine«;<br />

oder ‘STRiCKLi’ als Anagramm zu »CLiTRiS«,<br />

ebenso ‘CiTSLeR’) und holten sie heraus. Der<br />

erste Sohn hütete sie auf dem Kirchhof (Vul; rw.<br />

‘Breitloch’), der zweite an der Gartenhecke (Vul;<br />

rw. ‘Hecke’ ist eine Art Falle), der dritte im<br />

Buschwerk (Vul; rw. ‘Buscha’ = Vul). Drei Tage<br />

durfte sie die schönsten Kräuter und das leckerste<br />

Laub (mG-Pflanzen) fressen (konz) und herumspringen<br />

(gv). Immer am Abend wurde sie<br />

gefragt: „Ziege, bist du satt (ebri)?“ und jedesmal<br />

sagte sie: „Ich bin so satt, / ich mag kein Blatt:<br />

meh! meh!“ Dann wurde sie heimgeführt und im<br />

Stall wieder angebunden. Der Vater (Ut) wollte<br />

sich jedesmal selbst überzeugen, ob die Ziege<br />

(Ut) auch gutes Futter gehabt hätte, ging in den<br />

Stall und fragte: „Ziege, bist du auch satt (ebri)?“<br />

Die falsche Ziege antwortete immer: „Wovon soll<br />

ich satt sein? / Ich sprang nur über Gräbelein<br />

(»kleine Gräben«: Pemu; oder: »Gräber« zu<br />

»Kirchhof« und den toten mG-Pflanzen) / und<br />

fand kein einzig Blättelein: meh! meh!“ Der alte<br />

Schneider beschimpfte den ersten Sohn, der die<br />

Ziege gehütet hatte, als „Lügner“, den zweiten als<br />

„gottlosen Bösewicht“, den dritten als „Lügenbrut,<br />

pflichtvergessen“. Voll Zorn (Tum) nahm er<br />

die Elle (Cl) von der Wand (TMV), verprügelte<br />

einen nach dem andern und jagte sie aus dem<br />

Haus (wG).<br />

Nun war der Vater ganz allein. Am vierten<br />

Morgen ging er hinab in den Stall (Vag), liebkoste<br />

die Ziege (Ut: Ut) und sprach: „Komm,<br />

mein liebes Tierlein, ich will dich selbst zur Weide<br />

führen.“ Er nahm sie am Strick und brachte sie<br />

zu grünen Hecken (Scr) und unter Schafrippe<br />

(Per) und was sonst die Ziegen gerne fressen<br />

(konz: konsumieren). Doch die boshafte Ziege<br />

machte bei ihm keine Ausnahme. Als er abends<br />

im Stall (Vag) zufrieden sagte: „Nun bist du<br />

doch einmal satt!“ da rief die Ziege auch bei ihm:<br />

„Wie sollt ich satt sein? / Ich sprang nur über<br />

Gräbelein / und fand kein einzig Blättelein: meh!<br />

meh!“ Der Schneider (Ut) rief: „Du undankbares<br />

Geschöpf (Ut)! Ich will dich zeichnen, daß<br />

du dich unter ehrbaren Schneidern (eine erstaunliche<br />

Gesellschaft!) nicht mehr darfst sehen lassen!“<br />

Er sprang hinauf (ins wG-Haus), holte sein<br />

Rasiermesser (Cl), seifte der Ziege den Kopf<br />

(PVC) ein und schor sie (Cc: anscheinend sah<br />

sie vorher anders aus; Genese des Bildes vom<br />

PVC) so glatt wie seine flache Hand. Dann nahm<br />

er die Peitsche (Cl-Lami) und jagte die Ziege<br />

damit fort. Der Vater saß nun einsam (sep) in<br />

seinem Hause, verfiel in große Traurigkeit (Moll)<br />

und hätte seine Söhne gerne wiedergehabt.<br />

(2: Die drei Gesellen und die drei Wünschdinge.)<br />

Unterdessen waren die Söhne (3 Cl als 3<br />

Cl) in die Welt hinaus gezogen und gingen in<br />

die Lehre (3 Vag: Leere; in 3 Handwerkshäusern:<br />

wG). Der älteste ging zu einem Schreiner<br />

(Ut), der zweite zu einem Müller (Ut), der<br />

jüngste zu einem Drechsler (Ut). Sie lernten<br />

fleißig und unverdrossen, und als dann die<br />

Gesellenzeit anfing, in der sie wandern sollten,<br />

bekamen sie alle drei ein besonderes Geschenk<br />

(ein Wunderding mit OG-Eigenschaften) mit auf<br />

den Weg. (a) Dem Schreinergesellen (Cl)<br />

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