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Inhalt Band II - Edocs

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Sklaven zur Strafe hinein, die statt des Viehes<br />

die Mühle drehen mußten … In diesen Mühlen<br />

wurde zugleich das Brot gebacken, daher ‘pistrinum<br />

exercere’ »Müller und Bäcker sein«,<br />

und man mästete Schweine in den Mühlen mit<br />

der Kleie“ (Georges). Metaphorisch kann<br />

‘pistrinum’ als »Pissoir« gelten. Im Freilichtmuseum<br />

in Hagen/Westf. kann man eine<br />

Stampfmühle in Betrieb sehen.<br />

1: Was (Urn): = *‘Wasser’ (Apokope wie ‘Pi’,<br />

mit Reduplikation ‘Pipi’: beide von ‘Pisse’).<br />

Der Satz ist kein Fragesatz, sondern endet passend<br />

mit einem Rufzeichen (wie auch in der<br />

Wiederholung ab Z. 15). — wissen (uri, hier<br />

m): > *zu ‘pissen’; rw. ‘flossen’ »fließen,<br />

schiffen, regnen, uri«; rw. ‘schiffen’ (uri) ><br />

*‘neffisch’ [Kehrwort] > *‘nevviss’ [Shin/<br />

Ssin] > *‘wissen’. Lat. ‘piscari’ »fischen«<br />

[f/ph | Sh/Ss]; rw. ‘Nefiche’ »Furz«. — Vögel<br />

(Per): Diese Vögel entsprechen dem uri-<br />

Müller in Z. 15, sind aber ein separates Bild:<br />

sie „besingen“ die Mühlen (wG) und werden<br />

„Ignoranten“ genannt. Engl. ‘bird’ > *zu<br />

‘Barde’ »Sänger«. ‘Vog-eL’ > *‘Fak-eL’<br />

(jedes L ist ein Engel). Lat. ‘avitium’ »Vögel,<br />

Vogelgeschlecht«, ‘avis’ »Weissagevogel«,<br />

‘praepes’ »großer Vogel: Adler, Pegasus,<br />

Perseus«.<br />

2: Kleie (Cl): *zu ‘Kleitoris’, einer Tochter der<br />

Myrmidonen, mit der Zeus als Ameise<br />

verkehrte. Nach ihr heißt die Cl. — Prise<br />

(VS): »Menge (eines Pulvers), die man mit<br />

drei Fingern fassen kann« & »Beute, Fang«.<br />

3: vergeblich (Dos ap): lat. ‘irritus’ »ungültig,<br />

unwirksam«; ‘cassus’ »zwecklos, leer, taub,<br />

eitel, nichtig«; ‘frustra’ »betrügerisch, nutzlos«;<br />

‘inanis’ (iOna) »selbstgefällig, leer, gefallsüchtig«;<br />

‘vanus’ »lügenhaft, abenteuerlich,<br />

gehaltlos, fruchtlos, windbeutelig«. —<br />

besingen (gvin): > *zu ‘belingen’, zu lat. ‘lingua’<br />

»Zunge« (Per) und ‘lingere’ »lecken«,<br />

allgemein: »mit der Zunge behandeln,<br />

-lingen«. — Ignorant (CoCaP-CSP): Unwissender,<br />

der sich nicht um Wissen und<br />

Erkenntnis (GV) bemüht, zu lat. ‘ignorare’<br />

»nicht kennen/wissen wollen«. Lat. ‘me fallit’<br />

»es gebricht mir an Wissen« und ‘fallor’ »ich<br />

weiß nicht«, von ‘fallere’/‘fallo’ > *zu ‘phallos’.<br />

Per besteht aus drei Phalli (vgl. Tafel<br />

2.2), dem Dreifuß.<br />

4: gleich (fer wie uri): Sie bleiben sich selber<br />

(Per wie Ps) gleich bei beiden Tätigkeiten. —<br />

kurzbrüstig (pc): »kurzatmig«, d.h. kurz und<br />

stoßweise atmend, unter Atemnot leidend,<br />

ohne Ausdauer (Pot); lat. ‘brevis’ »von kurzer<br />

Dauer, vergänglich, schmächtig, mager, dürftig,<br />

seicht« [‘seichen’: uri].<br />

5: pfeifen (ej wie uri): rw. ‘vogeln’ zu rw.<br />

‘vögeln’ (gv); rw. ‘Pfeife’ »Penis« zu mhd.<br />

‘pipe’ »Urinröhre« (hier Ure.m); dt. ‘Flöte’<br />

»Penis« (wie Pfeife); nl. ‘fluiten’ »flöten«<br />

(uri). — während: adversativ, den mG-<br />

Vögeln werden die wG-Mühlen gegenübergestellt.<br />

— Mühlen (wG): Hier sind es (drehende)<br />

»Mahlmühlen«.<br />

6: gehn (vlv): funktionieren. — unablässig (pot):<br />

lat. ‘assiduus’ »vollgültig, beharrlich, ununterbrochen,<br />

beständig«; ‘continenter’ »ohne<br />

Unterlaß, an sich haltend, enthaltsam, mäßig«<br />

[*»ohne Ablaß«: ohne Org.pc]; ‘perennis’<br />

»fortdauernd, immerwährend, beständig«; so<br />

auch ‘perpetuus’, ‘sempiternus’, ‘infinitus’.<br />

7: Feldstein (GC): lat. ‘silex’ »Kiesel, Feuerstein,<br />

Granit, Basalt, jeder harte Stein«. — ohne<br />

Flug (real): Die Windmühle hat Flügel, kann<br />

aber nicht fliegen; lat. ‘cursus’ »Lauf, Fortgang«:<br />

Sie fliegt nicht fort.<br />

8-10: Flügel (Lami), Sturm (Lama) und Gießbach<br />

(Urn): Bilder der Wind- und Wassermühlen<br />

verschränkt. Trotz der vier „Flügel“<br />

kann die Windmühle nicht fliegen.<br />

9: ohne Kurs (real): Vul hat Schraube und Rad,<br />

kann rollen (vlv), aber nicht wegrollen; lat.<br />

‘cursus’ »Lauf, Fahrt, Route, Reise, Fortgang«:<br />

Das Schiff fährt nicht weg. —<br />

Schraube (Cl): lat. ‘cochlea’ »Wasserschnekke<br />

(Schöpfmaschine), Schneckenturm (mit<br />

Wendeltreppe), Turmschnecke, Schneckenhaus«.<br />

— Rad (VVplan): lat. ‘tympanum’<br />

»Klotz- oder Tellerrad, aus einem Stück Holz<br />

gefertigt«, & »Handpauke, mit halbrund<br />

gewölbtem Bauche, konvex« & »Schüssel<br />

(rund, konkav)«; lat. ‘rota’ »Folterrad, Töpferscheibe,<br />

Sonnenscheibe«. — Kurs (real),<br />

Schraube (Cl) und Rad (VVplan) assoziieren<br />

das Bild von Schiffen (Raddampfer) und<br />

hintersinnig auch das Verb »schiffen« (uri,<br />

hier w).<br />

10: verleumden (poll): »abfällig reden über« (zu:<br />

‘Abfall’: Urn). — Gießbach (Urn.w): Er<br />

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