Inhalt Band II - Edocs

2: Klaue (Cl): lat. ‘falcula’ [*»kleiner Phallus«]
»Kralle; kleine Sichel, Hippe; Winzermesser«;
‘unguis’ »Kralle, Tatze, Pranke, Haken,
Muschel, Messerscheide«; ‘crura porcina’
»Schweinsklauen« (Lami).
3: Milchmann (PVC): rw. ‘Gleiß’, ‘Kleiß’
»Milch«, zu ahd. ‘glîz’, ‘clîz’ »Glanz« >
*»glans« > PVC als der »Glansmann«; vielleicht
auch, weil er in der Milch sitzt; ‘Händler’
ist »Hausierer« lat. ‘institor’ »der innen
stehen bleibt«; frz. ‘laitier’ »Milchmann« und
»Hochofenschlacke« (MB). ‘Milch’ ist vielleicht
der Pflanzensaft aus dem Titel (Ut-
Opium) oder ‘lac’ »Milch« als »Birnensaft«
(mit Ut als Birne); ‘venenum’ ist der »Milchsaft
der Kräuter«, ein »Venenstein« (PVC:
Phlebolith) der verkalkte Thrombus in der
Vag-Vene. — trommeln (pls): lat. tympanizare’
»die Handpauke schlagen« zu lat. ‘tympanum’
»Tonwerkzeug im Dienst der Cybele,
bald mit hohlem, halbrund gewölbtem Bauche
oder Schallboden (wie unsere Kesselpauke:
VV), bald bloß rad- oder siebförmig und am
Rande mit Schellen behängt«; dazu *auch
‘tympanium’ »Paukenperle (GC), die auf der
einen Seite flach, auf der anderen erhaben ist«
und ‘tympanites’ »die Trommelwassersucht,
bei der der Unterleib so gespannt und angeschwollen
ist, daß er, wenn man darauf
schlägt, den Ton einer Pauke oder Trommel
gibt«. Med. ‘Digiti hippocratici’ »Trommelschlegelfinger«:
mit aufgetriebenen Endgliedern
(GC). — Kanne (Lami): lat. ‘canna’ >
*zu ‘cunnus’. Lat. ‘hirnia/hirnea’ »Krug, Asch
(Backform)« > *zu lat. ‘hirnia’ »Bruch als
Leibesschaden, Ausstülpung« (Pro) > *zu
med. ‘Hernia’ »Eingeweidebruch, Vorfall«,
bes. ‘Hernia pudendalis’ »Bruch durch eine
Lücke im Beckenboden, bei Frauen mit Austritt
des Bruches im Bereich der großen
Schamlippen«.
4: Sonaten (Lip): zu lat. ‘sonus’ »Ton, Klang« >
*zu ‘sanus’ »heil, gesund, unverdorben« > *zu
dt. »Sahne« (VS). — Bräutigam (Per): frz.
‘futur’ »Zukunft« > *»der Hinzukommende«
(vgl. Farbtafel 11.1).
6: Hüte (Scr & Per): rw. ‘Peller’ »Hut« zu zig.
‘pello’ »Scr« & ‘pele’ »Tss«; rw. ‘Hartmann’
»steifer Hut« & »Per«; rw. ‘Schlot’ »Hut«.
7: Biene (Tss): lat. ‘apis’ homonym mit ‘Apis’,
dem Stier von Memphis und *zum Pl. ‘apii’
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»Selleriewurzeln, -köpfe«. — streiken (pls): >
*zu engl. ‘strike’ »schlagen, stoßen«.
8: Prokurist (Per): kaufmännischer Angestellter
mit Prokura: Vollmacht (Pot) zur Vertretung
des Unternehmers; lat. ‘procurator’ »Verwalter,
Stellvertreter, Aufseher, Vorsteher, Stallmeister,
Anwalt, Wärter«.
9: zwitschern (lp): lat. ‘trissare’ »Naturlaut der
Schwalben« > engl. ‘swallow’ > *zu ‘to swallow’
»verschlucken, verschlingen«.
10: Ergriffenheit (Impak): lat. ‘comprehensio’
»das Ergreifen, Arretieren, die Festnahme,
Umschließung«. — Spott (VS): lat. ‘cavillatio’
»Stichelei, Ironie« zu ‘cavus’ »hohl, gewölbt;
Höhlung, Loch«.
11: Jubel (Injon): lat. ‘laetitia’ »Freude, Liebesglück,
Fruchtbarkeit« zu ‘laetare’ »fruchtbar
machen, düngen« und ‘laetificare’ »mit Freude
erfüllen, befruchten«; lat. ‘gaudium’
»Vergnügen, Liebesgenuß, Wollust«.
12: Bilanz (Lami): zu ‘bilanciare’ »ins Gleichgewicht
bringen, ausgleichen«, aus lat. ‘bilanx’
»Waage, zwei Waagschalen habend«.
13: schussern (pls): »mit Murmeln werfen«: Es
wird sehr anschaulich, wie der PVC-Kanzler
und der Cl-Strolch (< ‘Astrologe’ »Sterndeuter«)
die GP-Murmel zwischen sich hin- und
herwerfen, und zwar (Z. 14) „um den Geheimfonds“,
d.h. es geht um die Frage: Wer von
beiden wird ihn bekommen? Dazu rw. ‘schustern’
(gv). — Strolch (Cl): lat. ‘homo erraticus’
»Landstreicher, umherschweifender
Mensch«; rw. ‘Louis’ »Zuhälter«.
14: Geheimfonds (Injat): engl. ‘secret’ »geheim«
> *zu »Sekret«; und ‘Fonds’ »Geldvorrat«.
15: polizeilich (wG mit Per): rw. ‘Peizaddik’
»Polizei« zu hebr. ‘Pe’ »P: Mund« & ‘Zadik’
»Gerechter« (Per) > *»mundgerecht«.
16: Amnestie (CS): Gnadenerlaß; lat. ‘gratia’
»Gnade, Gefälligkeit, Erkenntlichkeit, Dank,
Einfluß«; lat. ‘gratia’ »Gefälligkeit, Gefallen,
Erlaubnis, Vergebung, Erbarmen«.
18: rw. Bäcker (Scr): »Teufel«, der das Brot
(Per) in den Ofen schiebt. Die ‘Bäckerei’
heißt rw. ‘Schupferei’ nach dem »Einschieben«
des Brotes in den Backofen. —
Semmeln (Tss): lat. ‘simila’ »feinstes Weizenmehl«
*zu ‘simil/similis’ »ähnlich«, ahd.
‘samo’ »derselbe«, idg. ‘sem’ »eins«
[*semen]: Tss sind nicht gleich, nur ähnlich.