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Inhalt Band II - Edocs

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glänzte wie hunderttausend Karfunkelsteine (=<br />

Granat, Rubin, Korund, Chalzedon). Der Schneider<br />

brachte sie zum König und bekam eine goldene<br />

Kette (Lami) als Lohn.<br />

Zum zweitenmal verleumdete der hinterlistige<br />

Schuster den Schneider: „Der Schneider prahlt, er<br />

könne das ganze königliche Schloß (wG) mit<br />

allen Einzelheiten in Wachs abbilden.“ Das sollte<br />

er dann auch tun, und die Bienen (d) vollbrachten<br />

die Arbeit für den Schneider. Der König war<br />

zufrieden und schenkte dem Schneider ein steinernes<br />

Haus.<br />

Erneut bewies der Schuster seine Heimtücke<br />

(*Hom-Lecke: Aslr). Er meldete dem König, der<br />

Schneider habe gesagt, er könne auf dem trockenen<br />

Schloßhof (ReAn) ein mannshohes Wasser<br />

aufsteigen lassen, einen Strahl, hell wie Kristall.<br />

Das sollte er dann auch vollbringen, meinte der<br />

König, andernfalls würde ihn der Scharfrichter<br />

einen Kopf kürzer machen. Vor der Stadt begegnete<br />

ihm das Füllen (a), aus dem ein hübscher<br />

Brauner (Küpper: »Gesäß, After« Nats: mit Vamu<br />

/ Urimu der Stute) geworden war. Dem Schneider<br />

kam das Herz wieder (csc), er sprang auf das<br />

Pferd und ritt in den Schloßhof (ReAn, nicht VV).<br />

Da jagte es dreimal rundherum, und beim drittenmal<br />

stürzte es nieder (es verwandelt sich in<br />

den Schloßhof: impuristisch ein durchaus<br />

plausibler Bildwechsel). In dem Augenblick aber<br />

krachte (crep) es furchtbar: ein Stück Erde (Fae<br />

wie ein Korken) sprang in der Mitte (As) des<br />

Hofs wie eine Kugel (*Gluek) in die Luft und<br />

über das Schloß hinaus, und gleich dahinter erhob<br />

sich ein Strahl (*Strull) von Wasser (Urn) so<br />

hoch wie Mann und Pferd, und das Wasser (vom<br />

Springbrunnen) war so rein wie Kristall (»Bleiglas«<br />

< griech. ‘krystallos’ »Eis«, Urn aus den<br />

Eisbergen, zu ‘kryos’ »Frost, Kälte, Eiskälte«).<br />

[Vielleicht gehört *lat. ‘arca/archa’ (> *Arsch)<br />

als Nats/Rect dazu: »Bundeslade, Wasserlade der<br />

Wasserorgel«. Nats/As ist auch Mimirs Brunnen<br />

(Odins Auge). Die surrealistische Identität von As<br />

und Urimu als gemeinsamer Ausgang für Fae<br />

und Urn wird auf Tafel 16.7 nachgewiesen.]<br />

Der König (CoU) verwunderte sich und umarmte<br />

(konz) den Schneider (mG) im Angesicht<br />

aller Menschen. — Doch das Glück dauerte nicht<br />

lange. Der König hatte Töchter (Lami) genug,<br />

aber keinen Sohn (Cl). Da ging der boshafte<br />

Schuster zum viertenmal zum König und sagte:<br />

„Der Schneider behauptet in seinem Hochmut<br />

(Hybris: Ere), er könne dem Herrn König (CoU)<br />

einen Sohn durch die Lüfte herbeitragen lassen.“<br />

Der König ließ den Schneider rufen und versprach<br />

ihm seine älteste Tochter (Lami) zur Frau,<br />

wenn er ihm binnen neun Tagen einen Sohn bringen<br />

lasse. Der Schneider verließ die Stadt und<br />

traf auf der Wiese seinen alten Freund, den<br />

Storch (b). Der ging wie ein Weltweiser (Ut-<br />

CoRu) auf und ab, stand zuweilen still und<br />

betrachtete einen Frosch (Ut), bis er ihn endlich<br />

verschluckte (die beiden sind sowieso identisch).<br />

Der Storch versprach dem Schneider, über neun<br />

Tage einen kleinen Prinzen aus dem Brunnen<br />

(CavUt) zu holen. Zur angegebenen Zeit kam der<br />

Storch (er ist beweglich und kommt jetzt von<br />

außen) herangeflogen und klopfte ans Fenster<br />

(VVplic). Der Schneider öffnete ihm (apri), und<br />

Vetter Langbein (wegen CoRu) stieg vorsichtig<br />

herein und ging mit gravitätischen Schritten<br />

(Gravidität ist sein Markenzeichen) über den<br />

glatten (lip) Marmorboden (VVplan). Er hatte ein<br />

Kind (Cl) im Schnabel (CUt) und legte es der<br />

Königin (PVC) auf den Schoß (Vul). Der Storch<br />

holte noch ein paar Tüten (VV) mit Zuckererbsen<br />

(GC) aus seiner Reisetasche (Vul), die wurden<br />

unter die kleinen Prinzessinnen (Lami) verteilt.<br />

Die älteste (Lami) aber erhielt nichts, sondern<br />

bekam den lustigen Schneider zum Mann (mG).<br />

(5: Das Ende des Schusters.) Dem Schuster<br />

(Schw) ward befohlen, diese Stadt (wG) auf<br />

immer zu verlassen. Der Weg nach dem Wald<br />

(Sil) führte ihn zu dem Galgen (Lama). Von Zorn<br />

(Tum), Wut (Ere) und der Hitze (Exa) des Tages<br />

(Per) ermüdet, warf er sich nieder. Als er die<br />

Augen zumachte und schlafen wollte, stürzten die<br />

beiden Krähen (Cl) von den Köpfen der Gehenkten<br />

mit lautem Geschrei herab und hackten ihm<br />

die Augen (Tss) aus (kas). Unsinnig rannte er in<br />

den Wald (Sil) und muß darin verschmachtet<br />

(koll) sein, denn es hat ihn niemand wieder<br />

gesehen oder etwas von ihm gehört.<br />

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