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Inhalt Band II - Edocs

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Topf, Scherbe; Schildkröte, Muschel, Auster,<br />

Schnecke«. — schlafen (qui): lat. ‘senescere’<br />

»altern, schwinden, eingehen, hinwelken, erlahmen,<br />

erkalten, ermatten«, also reso und qui.<br />

2: verwundert (pm): ist *‘verwundet’ zu lat.<br />

‘vulnus’ »Wunde, Schnitt« (Vul/RiP): ‘vulneratus’<br />

»verwundet, verletzt, gekränkt«. —<br />

Nacht (Vag): lat. ‘tenebrae’ »Loch, Schlupfwinkel,<br />

Finsternis; Bordell«; rw. ‘Penne’<br />

»Nachtquartier, Schlafstelle, Herberge«.<br />

3: ruhn (rem): Die Bitte betrifft auch das Bleiben-Dürfen,<br />

lat. ‘remanere’ »zurückbleiben, in<br />

einem Zustande verbleiben«, auch *zu ‘remanare’<br />

»zurückfließen«.<br />

4: Holz (VV): lat. ‘materia’ »Stoff, Material« zu<br />

‘mater’ »Mutter«; vgl. rw. ‘Holz vor der Tür<br />

haben’ (Lami); rw. ‘Holz vor dem Haus’<br />

»starker Busen« (Lala), ‘ins Holz fahren’<br />

»futuere inter mammas« (gvim); rw. ‘Kaszt’<br />

»Kasten, Holz; Gefängnis, Bordell«; rw.<br />

‘Wimmerholz’ »Drehorgel, Leierkasten«<br />

(Anschluß an ‘Gitarre’).<br />

5: Hände (Tss): lat. ‘manus’ »Hände« > *zu<br />

‘malus’ »Apfelbaum« und ‘malum’ »Apfel«.<br />

Vgl. das Bild von René Magritte: »Der verheiratete<br />

Priester« (zwei Äpfel mit Larven vorgebunden);<br />

lat. ‘larva’ »Gespenst; Larve, Maske;<br />

Skelett, Gerippe«; dazu lat. ‘manus’ »Fäuste;<br />

Vorderfüße des Bären; Schar, Rotte, Leute« ><br />

*zu lat. ‘manipuli’ »gemeine Soldaten, Krieger;<br />

Hanteln, Wuchtkolben«; dazu über Adj.<br />

‘manus’ »gut, gütig« zu ‘manes’ »die Guten«:<br />

die »Seelen der Verstorbenen, Schattengeister<br />

der Toten«; göttlich verehrt: ‘di manes’ (*also<br />

zwei!); allgemein die ‘lemures’, von denen die<br />

guten (‘lares’) als Hausgötter verehrt wurden,<br />

die bösen (‘larvae’) als Nachtgeister (Gespenster)<br />

unstet umherirrten. — schlafen (qui): lat.<br />

‘quiescere’ »ruhen, schlafen, schweigen«.<br />

6: Saiten (Lama): = *‘Seiten’; lat. ‘nervus’<br />

»Bogensehne, Muskel, <strong>Band</strong>e, Fesseln,<br />

Spannkraft«; frz. ‘côté’ »Rippe«.<br />

7: verwundert (pm): auch hier *‘verwundet’<br />

(vgl. Z. 2), aber zu Tss vielleicht eher lat.<br />

‘saucius’ »betrunken; angegriffen von Krankheit,<br />

betrübt, bekümmert«.<br />

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8: schlafen (qui): lat. ‘cubare’ »ruhend liegen,<br />

krank liegen«.<br />

9: süß (mac): ‘Süßholz’ (engl. ‘liquorice’) ist die<br />

Wurzel eines Schmetterlingsblütlers zur Herstellung<br />

von Lakritze, einer schwarzen Masse<br />

aus eingedicktem Süßholzsaft (in Rollen- oder<br />

Stangenform): Syn. »Bärendreck« (hier: Mix);<br />

< mlat. ‘liquiricia’ (zu ‘liquor’ »Flüssigkeit«)<br />

< griech. ‘glykyrrhiza’ »Süßwurzel« < ‘glykys’<br />

»süß« und ‘rhiza’ »Wurzel«. — Holz<br />

(Ppm): lat. ‘lignum’ »Schaft des Speeres,<br />

Baum, Pfropfreis« > *zu ‘lingam’ (Per). In der<br />

älteren Umgangssprache ist gelegentlich dt.<br />

‘Holz’ »Penis« (Buske bei ‘Holz’).<br />

10: Saiten (Tss): lat. ‘fides’ »Darmsaite, Lyra,<br />

Leier / Versprechen, Gelöbnis, Beteuerung« ><br />

*zu lat. ‘fideles’ »die Getreuen, die Vertrauten«.<br />

11: Nacht (Scr): lat. ‘nox’ »Nachtgöttin, Unterwelt,<br />

Tod, Dunkel« > *zu ‘nux’ »Nuß«. Oder:<br />

engl. ‘night’ > *zu ‘knight’ »Ritter, Kavalier;<br />

Springer, Pferd«.<br />

12: vergessen (mac): lat. ‘oblitterus’ von ‘oblinere’<br />

(statt ‘oblitteratus’ von ‘oblitterare’):<br />

»beschmiert, besudelt, befleckt, bestrichen,<br />

erfüllt«. — Griffe (Lama): Vorrichtung zum<br />

Anfassen und Festhalten, Henkel; lat. ‘ansa’ ><br />

*zu ‘anser’ »Gans« und ‘anas’ »Ente & Fluß<br />

in Hispanien« (vgl. Ouroboros) > *zu lat.<br />

‘anus’ »Fußring, -schelle, As« und »Großmutter«,<br />

evtl. *zu ‘angor’ »das Würgen, die<br />

Beklemmung« (Impak).<br />

14: schlafen (qui): lat. ‘dormitare’ »die Hände<br />

(Tss) untätig in den Schoß legen«.<br />

15: Saiten (Lami): lat. ‘chorda’ »Saite, Darmsaite<br />

als Fessel«, Var. ‘corda’ > *zu ‘cordax’: der<br />

»Kordax«, ein ausgelassener, sittenloser Tanz<br />

in der alten griech. Komödie, der Taumler, mit<br />

unanständigen Bewegungen, wobei ein Seil<br />

durch die Hände der Tanzenden lief. Dazu:<br />

Koto (japan. Saiteninstrument) < ‘koë-ito’<br />

»Saite mit Stimme«<br />

16: verwundert (pm): *‘verwundet’, lat. ‘saucius’<br />

»verwundet von der Liebe«.

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