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20 Idho: Eibe (Taxus baccata) | GP-mor /<br />
GC-mor | Zeit: 22.12. | Zahl: 3 | Vogel:<br />
junger Adler | Farbe: sehr weiß (wie Knochen<br />
im Nest oder Schnee) | Jahreszeit: Cerridwen<br />
(weiße Sau, alte Bache): Hirschkopf | Metall:<br />
Kupfer (Venus) | »Todesvokal«. — Zum Todeskonsonanten<br />
gesellt sich der Todesvokal, das »i«,<br />
an der Wintersonnenwende (22.12.), dem letzten<br />
Tag des Jahres. Idho ist ein Nadelbaum mit kleinen<br />
roten Beeren, so ist die EiBe das »Ei« im<br />
»B« (in der Birke), GC mor in Vul plic, GP mor<br />
in mG moll. „Ailm, die Silbertanne (Vag) der<br />
Geburt, und Idho, die Eibe (GCmor) des Todes,<br />
sind Schwestern: sie stehen im Jahreskreis nebeneinander.“<br />
256 I<br />
In der Tetraktys (Farbtafel Anhang<br />
3.2) trifft sich die Eibe in der Mitte mit dem<br />
Heidekraut an der Stelle, wo sich weibliches und<br />
männliches Dreieck vereinen. Der Baum des<br />
Todes (GC mor) ist der Hekate (CoU) geweiht.<br />
In Irland war die Eibe der »Sarg des Weines«:<br />
Weinfässer wurden aus Eibenplanken (GCmor/GP-mor)<br />
gemacht, ganz recht, denn aus diesen<br />
Planken kommt kein Wein mehr heraus. Aus<br />
Eibenholz machte man beste Bögen, die nicht<br />
brechen konnten (natürlich, weil sie moll waren).<br />
Das griechische ‘taxos’ (Eibe) gehört zu ‘toxon’<br />
(Bogen) und ‘toxikon’ (Gift für die Pfeile: Mix<br />
für Cl). Die Beerenfrüchte (GC/GP mor) haben<br />
einen schlechten Ruf, weil sie giftig (mac) sind.<br />
Der alte Hamlet (PVC) stirbt an Eibensaft (Mix)<br />
im Ohr, und die Hexen in »Macbeth« mixen<br />
Schnitzel (Mix) von Eibenholz in Hekates Kessel.<br />
Aus dem Farben-Ogham gehört das Weiß hierher,<br />
„wie Knochen im Nest oder Schnee“. Die Jahreszeit<br />
gehört Cerridwen als weißer Sau oder alter<br />
Bache. Die Eibe (GC) braucht sehr lange bis zur<br />
Reifung (Exa), ist dann aber sehr langlebig (bis<br />
zum Exi). Das Holz ist widerstandsfähig gegen<br />
Verfall (Koll).<br />
Eibenholz ist das härteste und zäheste aller europäischen<br />
Hölzer. Grün ist es auffallend biegsam und elastisch.<br />
Deshalb war es das Lieblingsholz der Bogenschützen.<br />
Trockenes Eibenholz beweist extreme Tragkraft, wie<br />
man sie für Krücken und Spazierstöcke braucht oder für<br />
die Tragstäbe großer Schirme. Das hohe spezifische<br />
Gewicht und seine Bruchfestigkeit machten es geeignet<br />
für handliche Keulen, Morgensterne, Wurfhämmer und<br />
Dreschflegel. 257<br />
Es ist rar geworden wie Elfenbein. „Wie lange<br />
man warten muß, bis dieser auf die Ewigkeit<br />
ausgerichtete Baum seine volle Größe, seinen<br />
optimalen Wert erreicht hat, kann niemand mit<br />
Sicherheit sagen.“ 258<br />
432<br />
Es folgt der 23.12., der überzählige Tag des<br />
Mondkalenders. Zu diesem Schalttag gehörte<br />
ursprünglich gar kein Baum. Der Tag war<br />
gekennzeichnet durch den Zaunkönig (GCmor),<br />
den Geist des alten Jahres, der sich in einem<br />
Efeubusch (Pu-Lama) versteckt hat. Der »kleine<br />
König«, wie der Zaunkönig genannt wurde, hält<br />
sich zur Weihnachtszeit tatsächlich gern im Efeugestrüpp<br />
auf, und es war ein irischer Brauch, ihn<br />
mit Birkenruten zu jagen. Der Zaunkönig heißt<br />
auch Trochilus, »der vom Rade« 259 , nämlich GC<br />
vom Vul-Rad.<br />
Daß das osirische Jahr ursprünglich aus dreizehn Monaten<br />
zu achtundzwanzig Tagen bestand, mit einem überzähligen<br />
Tag, zeigt die legendäre Herrschaftsdauer des<br />
Osiris, nämlich achtundzwanzig Jahre …, wie auch die<br />
Zahl der Teile, in die er von Set zerrissen wurde, nämlich<br />
dreizehn; abgesehen von seinem Phallus, der für den<br />
überzähligen Tag stand. Als Isis die Teile wieder<br />
zusammenfügte, war der Phallus verschwunden, ein Letos-Fisch<br />
hatte ihn gefressen. 260<br />
Am Schalttag war der Phallus verschwunden!<br />
Wir leiten daraus die Bedeutung Eva für diesen<br />
Tag ohne Baum (vac) ab.<br />
Y<br />
(J) Mistel (Viscum album: Weiße<br />
Mistel; Loranthus europaeus: Riemenblume).<br />
Var.: hebr. Ysop (wilder<br />
Kapernstrauch) | Mix-Cru | Zeit: 23.12. | Vogel:<br />
Adler | Farbe: ohne | Edelstein: Bernstein | Stamm<br />
Israels: Benjamin | »Halbvokal der Zeugung«. —<br />
„Der Tag, der kein Tag ist, verlangt einen Baum,<br />
261<br />
der kein Baum ist.“ Diese Bedingung erfüllt<br />
die Mistel, ein Halbschmarotzer mit Senk- und<br />
Rindenwurzeln, der nur auf Bäumen wächst,<br />
nicht auf der Erde. Ranke spricht über die Mistel<br />
als Sexualsymbol: „Ihre Namen viscus (lat.) und<br />
ixias (griech.) hängen mit vis und ischys (Kraft)<br />
zusammen — vielleicht wegen der dem Sperma<br />
ähnlichen Flüssigkeit ihrer Beeren, denn Sperma<br />
ist das Vehikel des Lebens.“ 262 „Die weißen Beeren<br />
sind im Dezember reif und werden durch<br />
Vögel, besonders Mistel-Drosseln, verbreitet.<br />
Wetzen diese ihren Schnabel an einem Zweig, um<br />
das klebrige Beerenfleisch zu entfernen, bleibt<br />
der Same oft an der Rinde hängen und keimt<br />
(mum) dort.“ 263 Die Kommentatoren sind sich<br />
einig 264 , daß die Beeren der Mistel als Samentropfen<br />
angesehen werden, und so haben wir sie<br />
als Mix-Cru definiert, sozusagen als ACHU, die<br />
bei der kurzen Tagfahrt der Sonne auf Ppm als<br />
Schma-Rotz-er mitfahren. Sinnigerweise heißt