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schen Tempeln, den »Geisterhäusern« in Uganda<br />
und überhaupt mit dem Spiralsymbol aus vorsintflutlichen<br />
Zeiten. Erlenholz ist unverwüstlich und<br />
ein Schutz gegen die Zerstörungskraft des Wassers;<br />
denn ihre Standorte sind feuchte Au- und<br />
Bruchwälder, Bach- und Flußufer und nasse<br />
Sumpfböden. Manche mittelalterliche Kathedrale<br />
(Vul-Vag) wurde auf Erlenpfählen (Pfahl = Phallus:<br />
CUt) errichtet, die tief in der nassen Erde<br />
stecken: Halb Venedig steht heute noch auf<br />
Erlenpfosten. Aus Erlenholz machte man im alten<br />
Irland Milchkübel und andere Molkereigefäße.<br />
Deshalb war sie (als Tss) »Hüter der Milch«<br />
(Spa) und (als Ut) »grüne Melkerin« (zu Emul).<br />
Das griechische Wort für Erle ist ‘klethra’ und<br />
gehört zu ‘kleio’ »ich umschließe«. Das weist<br />
auch sehr schön auf den bergenden Schutz des Ut<br />
hin, der die Frucht umschließt. Erlendickichte<br />
umschlossen Orakelinseln (PVC). Wenn die Erle<br />
(Ut) gefällt wird, blutet (men) das Holz, d.h. seine<br />
Hirnflächen werden mohrrübenrot. Ranke sagt<br />
über die Erle, daß das Holz „karmesinrot zu bluten<br />
scheint, als ob sie ein Mensch wäre.“ 120 .<br />
Wegen dieses Farbstoffs heißt die Schwarzerle<br />
auch Roterle, und die Erlenfarbe im Farben-<br />
Ogham ist Zinnoberrot (wie „die Farbe des glain,<br />
des magischen Eies, das in diesem Monat zu finden<br />
ist“ 121 ). Dieses rote Blut (MB) deutet auf Tod<br />
und Leben gleichzeitig, darum ist die Erle der<br />
Baum der Auferstehung (Rea). Fearn (Bran:<br />
Saturn) ist in der griechischen Mythologie König<br />
Phoroneus (PVC) von Argos. Ranke setzt ihn mit<br />
Fearineus gleich, dem Frühlingsgott, dem zur Zeit<br />
des Frühlingsäquinoktiums auf dem Kronos-Berg<br />
bei Olympia alljährlich Opfer dargebracht wurden.<br />
Die Erle ist der Baum des Feuers, denn sie<br />
hat die Kraft, die Erde vom Wasser zu scheiden.<br />
Sie eignet sich für Holzkohle (Ut glüht unter der<br />
Vul-Erde, Tss unter Scr), und die Köhler (schwarz<br />
wie Cl) schätzen sie, weil sie die beste Holzkohle<br />
gibt. Allerdings kann es passieren, daß sie im<br />
Erntefeuer (Lami-Flammen) verbrannt wird.<br />
Im ganzen Baumkalender ist nicht die Rede<br />
vom Birnbaum, Pyrus communis (Holz- oder<br />
Wildbirne). Die Art Pyrus achras hat bei strauchartigem<br />
Wuchs kegel- bis flaschenförmige Früchte<br />
(also in der Birnenform). Da griech. ‘pyr’<br />
»Feuer« ist und die Birne das Feuer im Namen<br />
trägt, halte ich es für naheliegend, den Birnbaum<br />
mit der Erle als Feuerbaum zu assoziieren und<br />
ebenfalls als Ut zu bestimmen. Dann paßt der<br />
418<br />
Pyriphlegeton, der Feuerstrom der griechischen<br />
Unterwelt, gut ins Bild und ebenso das<br />
»pyreum«, ein heiliger Raum (Ut), in dem (nach<br />
Georges) bei den Persern das heilige Feuer unterhalten<br />
wurde. Wir kennen auch das »Empyreum«<br />
(Ut) aus dem griechischen Weltbild von Farbtafel<br />
9.1. Und die Pyramide als Grundform des Ut (mit<br />
dem PVC-Pyramidion) haben wir in der ägyptischen<br />
Mythologie gezeichnet (vgl. Farbtafeln<br />
10.1 & 14.12f.). Vulgär und im Rotwelsch sagt<br />
man »Birne«, wenn man »Kopf« (Ut) meint (vgl.<br />
Tafel 5.10). Von Fritz Kahn, unserem Gewährsmann<br />
für Medizinisches, haben wir schon in Kapitel<br />
3 den ausführlichen Vergleich zwischen Ut<br />
und Birne gehört, der wegen der Formanalogie<br />
naheliegt.<br />
In Teilen des Mittelmeerraumes war die Kornelkirsche<br />
(Cornus mas: »männliches Horn«:<br />
CUt/Per) anstelle der Erle gebräuchlich. Das<br />
Holz ist hart, schwer spaltbar und gut zu polieren.<br />
Die roten Früchte (PVC/GP) sind oval und eßbar;<br />
sie schmecken ähnlich wie Sauerkirschen. Beim<br />
Opfer des Sakralkönigs braucht man ein heiliges<br />
Feuer, das „durch das Drillen (Pls) eines Erlen-<br />
oder Kornelkirschenstabes (Per) in einem<br />
Eichenscheit (Vul-Vag) angefacht (sti) worden<br />
war.“ 122 Walker berichtet, daß ‘cherry’ »Kirsche«<br />
im Englischen ein derber Ausdruck für Jungfrau<br />
(CoU/GP) ist (wie Apfel und Granatapfel), den<br />
man bis in mythische Zeiten zurückverfolgen<br />
kann. 123 Andere Namen der Kornelkirsche sind<br />
»Gelber Hartriegel« (Ut/mG), »Herlitze« oder<br />
»Dürrlitze«. Der Hartriegel heißt auch Hornstrauch<br />
(Cornus officinalis: Ut/mG), wobei wir an<br />
die Minotaurushörner (Tut-Inf) oder an das CUt-<br />
Horn am CoU-Strauch denken können oder an<br />
das Per-Horn am Tss-Strauch. Dazu würde gut<br />
das A-Horn passen (Acer pseudoplatanus: Bergahorn<br />
als Ut/mG) mit handförmigen Blättern<br />
(CUt/Per). Das Holz heißt wegen der Maserung<br />
auch Vogelaugen-Ahorn.<br />
In griechischen und lateinischen Mythen wird<br />
die Erle meist durch den delphischen Lorbeer<br />
(CoU) ersetzt. Echter Lorbeer (Laurus nobilis)<br />
kommt in der Macchie des Mittelmeergebiets vor.<br />
Er ist ein starkästiger Baumstrauch und kann<br />
mehrere hundert Jahre alt werden. Seine gummiartigen<br />
Blätter sind dehnbar (wie CoU). Lorbeeröl<br />
wird durch Pressen der Beeren zwischen heißen<br />
Platten gewonnen. Lorbeer war dem Apoll