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Inhalt Band II - Edocs

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Schneeweißchen war ganz traurig über den<br />

Abschied (Eva), und als es die Türe (Lama)<br />

aufriegelte (apri) und der Bär hinausdrängte<br />

(schon halb verwandelt zu Fae), blieb er an dem<br />

Türchen (Hy) hängen und ein Stück seiner Haut<br />

riß auf. Da war es Schneeweißchen, als hätte es<br />

Gold (Fae) durchschimmern gesehen, aber es war<br />

seiner Sache nicht gewiß. (Am Ende wird dieser<br />

Bär ein »ramus aureus«.) Der Bär lief eilig fort<br />

und war bald hinter den Bäumen verschwunden.<br />

(3: Der diebische Zwerg und seine Notlagen.)<br />

(a: Der Zwerg in der Klemme.) Nach einiger Zeit<br />

schickte die Mutter (PVC) die Kinder (Lama /<br />

Lami) in den Wald (Pu/Sil), Reisig (Güll: Reisholz)<br />

zu sammeln. Da fanden sie draußen (iPu)<br />

einen großen Baum (Lama), der lag gefällt auf<br />

dem Boden, und an dem Stamme sprang zwischen<br />

dem Gras (CuCal) etwas auf und ab, sie<br />

konnten aber nicht unterscheiden, was es war. Als<br />

sie näher kamen, sahen sie einen Zwerg (Cl) mit<br />

einem alten, verwelkten Gesicht und einem ellenlangen<br />

schneeweißen Bart (Lami). Das Ende des<br />

Barts war in eine Spalte (RiP) des Baumes (Lama)<br />

eingeklemmt, und der Kleine (Cl) sprang hin<br />

und her wie ein Hündchen (GC) an einem Seil<br />

(Cl) und wußte nicht, wie er sich helfen sollte. Er<br />

glotzte die Mädchen mit seinen roten feurigen<br />

Augen (GC) an, schimpfte sie mit bösen Wörtern<br />

aus und verlangte doch ihren Beistand. Er hatte<br />

den Baum spalten wollen, um kleines Holz für<br />

die Küche zu haben. Der Keil (K-Form) war<br />

schon hineingetrieben, aber er war zu glatt und<br />

gleich wieder herausgesprungen. Der Baum war<br />

so geschwind zusammengefahren, daß der Zwerg<br />

(Cl) seinen Bart (Lami) nicht mehr herausziehen<br />

konnte. Jetzt steckte er fest (iLama) und kam<br />

nicht fort. Die Mädchen lachten über den (impuristischen)<br />

Anblick. Schneeweißchen (Lami-Hy)<br />

holte sein Scherchen (Lami) aus der Tasche<br />

(Vul) und schnitt das Ende des Bartes (Lami) ab.<br />

Sobald der Zwerg (Cl) sich frei fühlte, griff er<br />

nach einem Sack (Vag), der zwischen den Wurzeln<br />

des Baumes steckte und mit Gold (Injat als<br />

Diebesgut) gefüllt war, hob ihn heraus und<br />

brummte vor sich hin: „Ungehobeltes Volk!<br />

Lohn’s euch der Kuckuck!“ Damit schwang er<br />

seinen Sack auf den Rücken (DC) und ging fort,<br />

ohne die Kinder nur noch einmal anzusehen.<br />

(b: Der Zwerg an der Angelschnur.) Einige<br />

Zeit danach wollten Scheeweißchen und Rosenrot<br />

174<br />

ein Gericht Fische (Ut) angeln. Als sie nahe bei<br />

dem Bach (RiP) waren, sahen sie, daß etwas wie<br />

eine große Heuschrecke (Cl) nach dem Wasser<br />

zu hüpfte, als wollte es hineinspringen. Sie liefen<br />

heran und erkannten den Zwerg. Der schrie: „Der<br />

verwünschte Fisch (Ut) will mich ins Wasser<br />

ziehen!“ Der Kleine hatte da gesessen und geangelt,<br />

und unglücklicherweise hatte der Wind seinen<br />

Bart (Lami) mit der Angelschnur (Cl) verflochten.<br />

Als gleich darauf ein großer Fisch (Ut)<br />

anbiß, fehlten dem schwachen Geschöpf die<br />

Kräfte, ihn herauszuziehen. Der Fisch behielt die<br />

Oberhand und riß den Zwerg zu sich hin. Zwar<br />

hielt er sich an allen Halmen (Pu) und Binsen<br />

(Cl) fest, aber das half nicht viel, er mußte den<br />

Bewegungen des Fisches folgen und war in beständiger<br />

Gefahr, ins Wasser gezogen zu werden<br />

(indu). Die Mädchen (Lama/Lami) kamen zu<br />

rechter Zeit, hielten den Zwerg fest und versuchten,<br />

den Bart (Lami) von der Schnur (Cl) loszumachen,<br />

aber vergebens, Bart und Schnur<br />

waren fest ineinander verwirrt. Es blieb nichts<br />

übrig, als das Scherchen hervorzuholen und den<br />

Bart (Lami) abzuschneiden, wobei ein kleiner<br />

Teil desselben verloren ging. Als der Zwerg das<br />

sah, schrie er die Mädchen an: „Ist das eine<br />

Manier, ihr Lurche, einem das Gesicht zu schänden?<br />

Daß ihr laufen (gv) müsset und die Schuhsohlen<br />

(Lami) verloren hättet!“ Dann holte er<br />

einen Sack (Vag) Perlen (Injat als Diebesgut),<br />

der im Schilfe lag, und ohne ein Wort weiter zu<br />

sagen, schleppte er ihn fort und verschwand hinter<br />

einem Stein (Lama).<br />

(c: Der Zwerg und der Adler.) Es trug sich zu,<br />

daß bald hernach die Mutter (PVC) die beiden<br />

Mädchen (Lama/Lami) nach der Stadt (Vag)<br />

schickte, Zwirn, Nadeln, Schnüre und Bänder (4<br />

Cl) einzukaufen. Der Weg führte sie über eine<br />

Heide (Vul), auf der hier und da mächtige Felsenstücke<br />

(Lama) zerstreut lagen. Da sahen sie<br />

einen großen Vogel (wG) in der Luft schweben,<br />

der langsam über ihnen kreiste, sich immer tiefer<br />

herabsenkte und endlich nicht weit bei einem<br />

Felsen (Lama) niederstieß. Gleich darauf hörten<br />

sie einen durchdringenden, jämmerlichen Schrei.<br />

Sie liefen herzu und sahen mit Schrecken, daß der<br />

Adler (wG) ihren alten Bekannten, den Zwerg<br />

(Cl), gepackt hatte und ihn forttragen wollte.<br />

Die mitleidigen Kinder (Lama/Lami) hielten<br />

gleich das Männchen fest und zerrten sich so<br />

lange mit dem Adler (wG) herum, bis er seine

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