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Schneeweißchen war ganz traurig über den<br />
Abschied (Eva), und als es die Türe (Lama)<br />
aufriegelte (apri) und der Bär hinausdrängte<br />
(schon halb verwandelt zu Fae), blieb er an dem<br />
Türchen (Hy) hängen und ein Stück seiner Haut<br />
riß auf. Da war es Schneeweißchen, als hätte es<br />
Gold (Fae) durchschimmern gesehen, aber es war<br />
seiner Sache nicht gewiß. (Am Ende wird dieser<br />
Bär ein »ramus aureus«.) Der Bär lief eilig fort<br />
und war bald hinter den Bäumen verschwunden.<br />
(3: Der diebische Zwerg und seine Notlagen.)<br />
(a: Der Zwerg in der Klemme.) Nach einiger Zeit<br />
schickte die Mutter (PVC) die Kinder (Lama /<br />
Lami) in den Wald (Pu/Sil), Reisig (Güll: Reisholz)<br />
zu sammeln. Da fanden sie draußen (iPu)<br />
einen großen Baum (Lama), der lag gefällt auf<br />
dem Boden, und an dem Stamme sprang zwischen<br />
dem Gras (CuCal) etwas auf und ab, sie<br />
konnten aber nicht unterscheiden, was es war. Als<br />
sie näher kamen, sahen sie einen Zwerg (Cl) mit<br />
einem alten, verwelkten Gesicht und einem ellenlangen<br />
schneeweißen Bart (Lami). Das Ende des<br />
Barts war in eine Spalte (RiP) des Baumes (Lama)<br />
eingeklemmt, und der Kleine (Cl) sprang hin<br />
und her wie ein Hündchen (GC) an einem Seil<br />
(Cl) und wußte nicht, wie er sich helfen sollte. Er<br />
glotzte die Mädchen mit seinen roten feurigen<br />
Augen (GC) an, schimpfte sie mit bösen Wörtern<br />
aus und verlangte doch ihren Beistand. Er hatte<br />
den Baum spalten wollen, um kleines Holz für<br />
die Küche zu haben. Der Keil (K-Form) war<br />
schon hineingetrieben, aber er war zu glatt und<br />
gleich wieder herausgesprungen. Der Baum war<br />
so geschwind zusammengefahren, daß der Zwerg<br />
(Cl) seinen Bart (Lami) nicht mehr herausziehen<br />
konnte. Jetzt steckte er fest (iLama) und kam<br />
nicht fort. Die Mädchen lachten über den (impuristischen)<br />
Anblick. Schneeweißchen (Lami-Hy)<br />
holte sein Scherchen (Lami) aus der Tasche<br />
(Vul) und schnitt das Ende des Bartes (Lami) ab.<br />
Sobald der Zwerg (Cl) sich frei fühlte, griff er<br />
nach einem Sack (Vag), der zwischen den Wurzeln<br />
des Baumes steckte und mit Gold (Injat als<br />
Diebesgut) gefüllt war, hob ihn heraus und<br />
brummte vor sich hin: „Ungehobeltes Volk!<br />
Lohn’s euch der Kuckuck!“ Damit schwang er<br />
seinen Sack auf den Rücken (DC) und ging fort,<br />
ohne die Kinder nur noch einmal anzusehen.<br />
(b: Der Zwerg an der Angelschnur.) Einige<br />
Zeit danach wollten Scheeweißchen und Rosenrot<br />
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ein Gericht Fische (Ut) angeln. Als sie nahe bei<br />
dem Bach (RiP) waren, sahen sie, daß etwas wie<br />
eine große Heuschrecke (Cl) nach dem Wasser<br />
zu hüpfte, als wollte es hineinspringen. Sie liefen<br />
heran und erkannten den Zwerg. Der schrie: „Der<br />
verwünschte Fisch (Ut) will mich ins Wasser<br />
ziehen!“ Der Kleine hatte da gesessen und geangelt,<br />
und unglücklicherweise hatte der Wind seinen<br />
Bart (Lami) mit der Angelschnur (Cl) verflochten.<br />
Als gleich darauf ein großer Fisch (Ut)<br />
anbiß, fehlten dem schwachen Geschöpf die<br />
Kräfte, ihn herauszuziehen. Der Fisch behielt die<br />
Oberhand und riß den Zwerg zu sich hin. Zwar<br />
hielt er sich an allen Halmen (Pu) und Binsen<br />
(Cl) fest, aber das half nicht viel, er mußte den<br />
Bewegungen des Fisches folgen und war in beständiger<br />
Gefahr, ins Wasser gezogen zu werden<br />
(indu). Die Mädchen (Lama/Lami) kamen zu<br />
rechter Zeit, hielten den Zwerg fest und versuchten,<br />
den Bart (Lami) von der Schnur (Cl) loszumachen,<br />
aber vergebens, Bart und Schnur<br />
waren fest ineinander verwirrt. Es blieb nichts<br />
übrig, als das Scherchen hervorzuholen und den<br />
Bart (Lami) abzuschneiden, wobei ein kleiner<br />
Teil desselben verloren ging. Als der Zwerg das<br />
sah, schrie er die Mädchen an: „Ist das eine<br />
Manier, ihr Lurche, einem das Gesicht zu schänden?<br />
Daß ihr laufen (gv) müsset und die Schuhsohlen<br />
(Lami) verloren hättet!“ Dann holte er<br />
einen Sack (Vag) Perlen (Injat als Diebesgut),<br />
der im Schilfe lag, und ohne ein Wort weiter zu<br />
sagen, schleppte er ihn fort und verschwand hinter<br />
einem Stein (Lama).<br />
(c: Der Zwerg und der Adler.) Es trug sich zu,<br />
daß bald hernach die Mutter (PVC) die beiden<br />
Mädchen (Lama/Lami) nach der Stadt (Vag)<br />
schickte, Zwirn, Nadeln, Schnüre und Bänder (4<br />
Cl) einzukaufen. Der Weg führte sie über eine<br />
Heide (Vul), auf der hier und da mächtige Felsenstücke<br />
(Lama) zerstreut lagen. Da sahen sie<br />
einen großen Vogel (wG) in der Luft schweben,<br />
der langsam über ihnen kreiste, sich immer tiefer<br />
herabsenkte und endlich nicht weit bei einem<br />
Felsen (Lama) niederstieß. Gleich darauf hörten<br />
sie einen durchdringenden, jämmerlichen Schrei.<br />
Sie liefen herzu und sahen mit Schrecken, daß der<br />
Adler (wG) ihren alten Bekannten, den Zwerg<br />
(Cl), gepackt hatte und ihn forttragen wollte.<br />
Die mitleidigen Kinder (Lama/Lami) hielten<br />
gleich das Männchen fest und zerrten sich so<br />
lange mit dem Adler (wG) herum, bis er seine