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können vielleicht solche Wörter aufdecken, die<br />
mit den Runen alliterieren und Sternbilder bezeichnen<br />
(wie »Krebs, Cancer« bei »Kaun«).<br />
Dabei ist die Suche durchaus nicht auf die heute<br />
bei uns üblichen Bilder des Zodiakus zu beschränken,<br />
denn die Sterne kann man mit der<br />
gleichen Phantasie auch zu anderen Bildern kombinieren.<br />
Die Namen dieser Bilder sind dann<br />
gleichzeitig Götternamen, die die Teile der OG<br />
repräsentieren, weil Kosmos und Cunnus auf<br />
gleiche Weise gesehen und sprachlich gegliedert<br />
(begriffen) wurden. Die Form der Sternbilder und<br />
ihre Lage zueinander ändern sich nur in so großen<br />
Zeiträumen, daß man mit dem Maß eines Menschen<br />
sagen kann: Sie bleiben gleich. Gehen wir<br />
aber von heute aus und suchen Himmelsbilder<br />
und ihre Namen vor einigen tausend Jahren, dann<br />
sind die Konstellationen deutlich anders. Sieht<br />
man einige davon auf dem Kreisbogen einer<br />
Windrose, dann haben diese Namen (zunächst als<br />
Anfangslaute) eine gleichbleibende Abfolge,<br />
woraus sich eine Lautlehre ergibt, die ursprünglich<br />
durchaus nicht geheim war, sondern zum<br />
nützlichen Wissen gehörte, weil sie der praktischen<br />
Verständigung über Richtungen diente. Zu<br />
gegebener Zeit wurden Zeichen für die Laute<br />
erfunden (manche Form vielleicht in Anlehnung<br />
an die Sternformation). Die ersten waren phönikische<br />
Zeichen, wie oben referiert, es sei denn, das<br />
indische »Alphabet der Patriarchen« mit seinen<br />
vom Himmel abgelesenen Zeichen habe vor<br />
Sanskrit und Veden wirklich existiert, wie Saint<br />
Yves d’Alveidre in seinem Archeometer behauptet<br />
(vgl. Text zu Tafel 14.6). Ähnliches gilt von<br />
den Himmelsschriften in Anhang 5. Mit dieser<br />
Überlegung zu Himmelsrichtungen finden wir<br />
eine plausible Antwort auf die Frage nach der<br />
Ordnung der Zeichen: Sie kommt aus dem Raum.<br />
Die Zählung in einer Reihe ist dann aber sekundär,<br />
ebenso der Anfang bei »Fe«.<br />
Auch die Existenz anderer Zeichenfolgen wird<br />
von hier aus einsichtig, wenn man vier Dinge<br />
berücksichtigt. Erstens gibt es in einem Kreis<br />
keinen Anfang, wie wir eben beim BLN im Vergleich<br />
zum Runenkreis (mit BLM kurz vor<br />
Schluß) gesehen haben. — Zweitens ist die Drehrichtung<br />
(Leserichtung) am Himmel dem Betrachter<br />
freigestellt. — Drittens gibt es viel mehr<br />
Sternbilder als Lautbilder, und sie liegen gar nicht<br />
im Kreis, sondern bedecken das Himmelszelt.<br />
Allerdings bewegen sie sich (wegen der Erddre-<br />
hung) scheinbar im Kreis. Das wußten schon die<br />
Alten Ägypter und nannten die Zirkumpolarsterne<br />
die »Unvergänglichen«, die anderen Dekansgestirne<br />
die »Unermüdlichen«. Diese tauchen<br />
unter den Horizont und kommen im Rundlauf<br />
zurück wie die Sonne. Will man nun Einzelsterne<br />
oder Konstellationen als feste Zeichen für eine<br />
Lautreihe wählen, nimmt man ungefähr benachbarte<br />
Bilder am Himmel, aber nicht notwendig<br />
die von einem virtuellen Kreis. Diese freie Auswahl<br />
kann zu ganz verschiedenen Laut- und Zeichenfolgen<br />
führen. Hat man einmal gewählt, dann<br />
liegt allerdings die Reihenfolge (vielleicht für<br />
Jahrtausende) fest; denn das System soll ja der<br />
Orientierung und Verständigung dienen. Erst<br />
wenn das alte Wissen verlorengeht oder praktisch<br />
nicht mehr notwendig ist, kann die Führungselite<br />
eines Volkes durch Ratsbeschluß und per Dekret<br />
die alte Zeichenordnung nach anderen Gesichtspunkten<br />
umgestalten, wie das 403 v.Chr. mit dem<br />
griechischen Alphabet geschehen ist. — Viertens<br />
hat man wahrscheinlich ganz andere Bilder gesehen<br />
und benannt, als wir heute gewohnt sind, z.B.<br />
»Ochsenkopf«, »Haus«, »Kamel«, »Tür«, »Fenster«<br />
etc., und dann hätte man die Reihe »Alef«,<br />
»Bet«, »Gimel«, »Dalet«, »He« etc. und dazu die<br />
Lautfolge ABGDH etc. als phönikisches Alefbet.<br />
Um die Laute aufzuzeichnen, erfand man die<br />
Buchstaben. Daß man die Formen der Zeichen<br />
am Himmel sah (als »Zeichenbilder«), ist möglich,<br />
aber soweit die Buchstaben auf Konstruktionsraster<br />
zurückgehen, unwahrscheinlich. Dennoch<br />
hatten die Zeichen ihren Platz bei den Lautbildern<br />
am Himmel und bekamen irgendwann<br />
(sicher schon 1637 31 ) den romantischen Namen<br />
»Das himmlische Alphabet« oder »Himmelsschrift«,<br />
wie wir im Anhang 5 noch sehen werden.<br />
Bei diesem ersten Versuch scheinen die<br />
kleinen Kreise Sterne zu symbolisieren, die man<br />
teils mit Linien verbunden und teils zu Figuren<br />
ausgeformt hat. Der Baum Sefirot steht damit in<br />
einem geheimnisvollen Zusammenhang, und ich<br />
kann mir vorstellen, daß er zusammen mit den<br />
Zeichen der Himmelsschrift entstanden ist, um<br />
die Fülle der kleinen Sternkreise (durch Überlagerung)<br />
auf zehn zu reduzieren. Dann hält der<br />
Baum die Zeichen zusammen, kann als Memorierhilfe<br />
benutzt werden und erfaßt gleichzeitig<br />
den impuristischen Hintersinn. Später können die<br />
jüdischen Gelehrten den Baum als Konstruktionsraster<br />
für die Quadratschrift benutzt haben. Bei<br />
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