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Bei diesem Märchen kommen wir mit einem<br />
halben wG-Weltbild aus. Wir nehmen die obere<br />
Hälfte, damit die untere sich in mG verwandeln<br />
kann (wie auf Tafel 9.4). Das Geschehen spielt<br />
auf einem Acker, genauer in zwei parallelen Furchen<br />
des Ackers. Bellinger erklärt den Beginn des<br />
Pflugbauerntums: „Jetzt werden die Furche mit<br />
der Vulva der Frau und der ausgesäte Samen mit<br />
dem Sperma oder auch der Pflug mit dem Phallus<br />
des Mannes gleichgesetzt.“ 34 Nach Walker waren<br />
Ishtar, Astarte und Demeter „drei Verkörperungen<br />
der Furche“ 35 . Da die Furchen AUF dem<br />
Acker sind, ist RiP als Lösung sehr naheliegend,<br />
solange wir an einen Vul-Acker denken. Dann<br />
müßten wir aber die Igelfrau als zweite Cl bei<br />
CLP aufstellen (der Rebismann hat zwei Köpfe,<br />
kann als Hermaphrodit doppelt gedacht werden).<br />
Dann geht aber der Igel als Ut gänzlich verloren,<br />
und das Rennen des Hasen in der Furche wird<br />
unanschaulich. Wir brauchen das Bild der »Furche«<br />
auch als Vag. „Demeter machte Iasion … zu<br />
ihrem Geliebten und gab ihm den Namen Triptolemos,<br />
»dreimal pflügend«, weil er dreimal in die<br />
Furche eindrang. Sein Beiname war Soter, was<br />
sowohl »Retter« wie »Sämann« hieß.“ 36 Walker<br />
schreibt auch: „Nach einer Version der hinduistischen<br />
Schöpfungsgeschichte entsprangen alle<br />
Dinge der Reibung männlicher Reibhölzer (agni),<br />
die sich in der weiblichen Furche (Ambika-Kali)<br />
drehten.“ 37 Dann wird der Acker ebenfalls zu<br />
Vag. Da gibt es auch Furchen (RuV), allerdings<br />
wären das Querrillen, so daß wir im Zoombild<br />
lieber an die Schollen von CoRu denken: Zwischen<br />
ihnen liegt eine Vag-Furche. Der Vul-Vag-<br />
Acker hat tatsächlich ein »Oben« (bei Vul in der<br />
Außenwelt) und ein »Unten« (bei PVC in der<br />
Innenwelt). Mit Vul-Vag und CoRu als Acker und<br />
Schollen kann der Hase nach jedem Lauf eine<br />
Igelgestalt am Ende der Furche treffen. Der erste<br />
Lauf (und dann alle ungeraden Nummern) führen<br />
den Acker »hinab« (einwärts: indu), der zweite<br />
Lauf (und dann alle geraden Nummern) führen<br />
den Acker »hinauf« (auswärts: eva).<br />
Nun bleibt nur noch ein Problem: Hase und<br />
Igel laufen in zwei Furchen nebeneinander um<br />
die Wette. Dazu muß man sich Vag als doppelten<br />
Ort vorstellen. Tatsächlich gibt es eine passende<br />
anatomische Fehlbildung mit dem Namen<br />
»Vagina septa« oder »Vagina duplex«, die den<br />
Wettlauf ermöglichen würde, auch wenn der Igel<br />
wirklich liefe. — Den Wettpreis, den der Hase<br />
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(mG) hinterläßt, kassieren der Igel (Cl) und seine<br />
Frau (PVC), nämlich eine Flasche (Vag) Branntwein<br />
(Mix) oder Schnaps (Störig: »Mundvoll«)<br />
und einen Golddukaten, in einer ndd. Version<br />
»Lujedor«: ‘Louisdor’ < ‘Louis d’or’ = »goldener<br />
Ludwig« *> Rw. ‘Lude’ »Stemmeisen, Brechstange«<br />
> ramus aureus. — Die Geschichte spielt<br />
auf der „Buxtehuder Heide“. Darinnen stecken<br />
mehrere nasse Wiesenorte, nämlich ‘buk’<br />
»Moder, Moor, Sumpf« 38 , ‘hud’ »Moder, Sumpf,<br />
Schmutz« 39 und ‘heid’ »Moor« 40 .]<br />
Text, Struktur und Kommentar<br />
(Vorwort des Erzählers.) Diese Geschichte ist<br />
lügenhaft zu erzählen, Kinder, aber wahr ist sie<br />
doch, denn mein Großvater, von dem ich sie<br />
habe, pflegte immer, wenn er sie mir erzählte,<br />
dabei zu sagen: „Wahr (stimmig) muß sie doch<br />
sein, mein Sohn, denn sonst könnte man sie ja<br />
nicht erzählen.“ Die Geschichte aber hat sich so<br />
zugetragen:<br />
(1: Der Swinegel, der Hase und die Wette.)<br />
Es war an einem Sonntagmorgen (Vag-Vul aper)<br />
in der Herbstzeit (Vul, vgl. Farbtafel 11.10), just<br />
als der Buchweizen (Lami: Knöterichgewächs mit<br />
Früchten wie Bucheckern: GC) blühte. Die Sonne<br />
(PVC) war golden am Himmel (FoV) aufgegangen,<br />
der Morgenwind (Lami) ging warm über die<br />
Stoppeln (Cl), die Lerchen (Cl) sangen in der<br />
Luft, die Bienen (Cl-Lami-Hy) summten in dem<br />
Buchweizen (Lami), und die Leute (Lami) gingen<br />
in ihrem Sonntagsstaat (Lip) in die Kirche (Vag),<br />
kurz, alle Geschöpfe waren vergnügt und der<br />
Swinegel (Cl) auch.<br />
Der Swinegel (Cl) aber stand vor seiner Tür<br />
(Vamu), hatte die Arme übereinandergeschlagen,<br />
guckte dabei in den Morgenwind (Lami) hinaus<br />
und trällerte ein Liedchen vor sich hin, so gut und<br />
so schlecht, als nun eben am lieben Sonntagmorgen<br />
ein Swinegel zu singen pflegt (vlv: lat. ‘cantare’<br />
*zu ‘canthus’ und engl. ‘cunt’ Vul). Indem<br />
er nun noch so halbleise vor sich hinsang, fiel<br />
ihm auf einmal ein, er könne wohl, während seine<br />
Frau die Kinder wüsche und anzöge, ein bißchen<br />
im Felde (Lama) spazieren und zusehen, wie<br />
seine Steckrüben (= Kohlrüben; Lama als Biphallus)<br />
standen (erk/tum). Die Steckrüben (Lama)<br />
waren aber das Nächste bei seinem Hause (Vag),<br />
und er pflegte mit seiner Familie davon zu essen;<br />
deshalb sah er sie als die seinigen an. Der