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Inhalt Band II - Edocs

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es werde im vierzehnten Jahr die Tochter (Lami)<br />

des Königs zur Frau haben. Als bald darauf der<br />

König (CoU) inkognito in das Dorf (ReP) kam<br />

und die Leute nach Neuigkeiten fragte, erfuhr er<br />

von dem Kind mit der Glückshaube und der Prophezeiung.<br />

Der König (CoU) aber hatte ein böses<br />

Herz und ärgerte sich über die Weissagung. Er tat<br />

freundlich bei den armen Leuten (CoU-PVC) und<br />

bot ihnen schweres Gold für das Kind (Cl), er<br />

wolle es gut versorgen. Die Leute glaubten an die<br />

Aussichten für das Glückskind und willigten ein.<br />

(2: Erster Mordversuch am Glückskind.) Der<br />

König aber legte es (Cl) in eine Schachtel (Vul)<br />

und warf sie in ein tiefes Wasser (RiP: ein ähnliches<br />

Motiv wie bei Moses und Oidipus). Die<br />

Schachtel ging nicht unter, sondern schwamm<br />

wie ein Schiffchen bis zu einer Mühle (wG), an<br />

dessen Wehr (Sphi) sie hängen blieb. Der Mahlbursche<br />

zog die Schachtel aus dem Wasser und<br />

brachte den schönen Knaben (Cl) zu den Müllersleuten<br />

(PVC-CoU), und weil die selber keine<br />

Kinder hatten, freuten sie sich über dieses<br />

Geschenk Gottes und nahmen das Findelkind als<br />

ihren Sohn an.<br />

(3: Zweiter Mordversuch am Glückskind.)<br />

Vierzehn Jahre lang wuchs der Junge in allen<br />

Tugenden heran (zu einem mG). Eines Tages<br />

geriet der König (CoU) in ein Gewitter und suchte<br />

Schutz in der Mühle (wG). Da sah er den großen<br />

Jungen (Per) und fragte, ob er ihr Sohn wäre.<br />

Sie erzählten arglos die alte Geschichte des<br />

Findelkindes, und der König merkte, daß es das<br />

Glückskind war. Er fragte, ob der Junge (Per) für<br />

zwei Goldstücke einen Brief für ihn besorgen<br />

könne, und natürlich war der Wunsch des Königs<br />

den Leuten ein Befehl. Da schrieb der König<br />

(CoU) an die Königin (PVC): „Sobald der Knabe<br />

(Per) mit diesem Schreiben angelangt ist, soll er<br />

getötet (fra) und begraben werden, und das alles<br />

soll geschehen sein, ehe ich zurückkomme.“ (Ein<br />

Motiv wie in Shakespeares Hamlet.)<br />

(4: Räuberhaus und glückliche Hochzeit.)<br />

Der Junge (Per) machte sich auf den Weg, verirrte<br />

sich aber in einem großen Wald (Pu/Sil). In der<br />

Dunkelheit kam er zu einem Räuberhaus (wG:<br />

wahrscheinlich oben, weil die Alte so gütig ist)<br />

und fand drinnen eine alte Frau (Ut) beim Feuer,<br />

ganz allein. Sie war erschrocken und hatte Mitleid<br />

mit ihm. Er erzählte seine Geschichte, und<br />

weil er müde war, legte er sich (seinen Scr) auf<br />

200<br />

eine Bank (Lama) und schlief ein. Bald kamen<br />

die Räuber heim (zu Hause sind sie Cl, draußen<br />

Per) und waren zornig (tum) über den Besuch<br />

(Per iVag). Die Alte (Ut) aber besänftigte die<br />

Räuber (Cl) und sprach von dem Brief, den der<br />

Knabe bei sich trug. Als sie den Brief lasen, empfanden<br />

auch die hartherzigen Räuber Mitleid, und<br />

der Anführer zerriß den Brief und schrieb einen<br />

anderen (ähnlich wie in Hamlet). Darin stand,<br />

wenn der Knabe (Per) ankäme, solle er sogleich<br />

mit der Königstochter (Lami) vermählt werden.<br />

Am andern Morgen gaben sie ihm den Brief und<br />

zeigten ihm den rechten Weg. (Aber vom Zurücklegen<br />

des Weges ist im Märchen nicht die Rede:<br />

weil der Junge einfach am Ort bleibt: iVag) Die<br />

Königin (PVC) aber, als sie den Brief empfangen<br />

(konz) und gelesen hatte, tat, wie darin stand, hieß<br />

ein prächtiges Hochzeitsfest (Prä) anstellen, und<br />

die Königstochter (Lami) ward mit dem Glückskind<br />

(Per) vermählt (gv); und da der Jüngling<br />

(Per) schön und freundlich war (im Urtext ist er<br />

sinnigerweise ein Holzhacker), so lebte (gv) sie<br />

vergnügt und zufrieden mit ihm. (Solange die<br />

Eltern leben und ihnen das Schloß gehört, können<br />

die Kinder aber die Königsplätze CoU-PVC nicht<br />

einnehmen.)<br />

(5: Der beinah unmögliche Auftrag.) Der<br />

König (CoU) kam nach einiger Zeit zurück und<br />

sah, daß die Weissagung erfüllt und das Glückskind<br />

(Per) mit seiner Tochter (Lami) vermählt<br />

war. Als er den Brief las, merkte er, daß der Brief<br />

vertauscht worden war, da konnte ihm auch das<br />

Glückskind nichts Genaueres erzählen. Voll Zorn<br />

(Tum) sprach der König (CoU): „So einfach soll<br />

es dir nicht werden. Wer meine Tochter haben<br />

will, der muß mir aus der Hölle (wG) drei goldene<br />

Haare (von CuPi) von dem Haupte (GP) des<br />

Teufels (Per) holen. Dann erst darfst du meine<br />

Tochter behalten.“ Damit hoffte der König, ihn<br />

auf immer loszuwerden. Das Glückskind (Per)<br />

sprach: „Die Haare (CuPi) werde ich holen, denn<br />

ich fürchte mich vor dem Teufel nicht.“ Er nahm<br />

Abschied (Eva) und begann seine Wanderschaft.<br />

(6: Dazu noch drei schwierige Fragen.) Der<br />

Weg führte ihn zu einer großen Stadt (wG), wo<br />

ihn der Wächter (Cl) am Tore (Vul) ausfragte<br />

nach allem, was er wüßte. Das Glückskind sagte:<br />

„Ich weiß alles.“ Da bat der Wächter um die<br />

Auskunft, warum der Marktbrunnen (Vag), aus<br />

dem sonst Wein (VS) quoll, vertrocknet (xer) sei

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