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(Fae/Güll) auf die Teller (Nats: Platte, Schale mit<br />
Vertiefung, Ohren des Wildschweins), aber sonst<br />
konnte er nichts sehen. Da er hungrig (libi) war<br />
und die Speisen sah, setzte er sich auch an die<br />
Tafel, aß mit und ließ sich’s gut schmecken<br />
(gvpa). Als er satt (ebri) war und die andern ihre<br />
Schüsseln (Rect; Balgen: Kübel, Eimer, Fahrrinne;<br />
*Schüß-eL) auch ganz leer (vac) gemacht<br />
(defä) hatten, wurden auf einmal die Lichter ausgeputzt<br />
(crep: ausgeblasen), das (Crep) hörte er<br />
deutlich, und wie’s nun stockfinster (vac:<br />
schwarz, leer) war, kriegte er so etwas wie eine<br />
Ohrfeige (Häm: Backpfeife, rw. Maulschelle<br />
»süßes Gebäck«; Mariske; aber nur im Vergleich,<br />
es ist wohl Güll) ins Gesicht. Da sprach er:<br />
„Wenn noch einmal so etwas (Güll) kommt<br />
(defä), so teil ich auch wieder aus (dos).“ Als er<br />
zum zweitenmal eine Ohrfeige kriegte, schlug<br />
(pls/fric) er gleichfalls mit hinein (gvpa). Und so<br />
ging das fort die ganze Nacht, er nahm nichts (an<br />
Güll) umsonst, sondern gab (dos) reichlich<br />
zurück (an Spa) und schlug nicht faul (mac/güll)<br />
um sich herum: bei Tagesanbruch aber hörte alles<br />
auf. Wie der Müller (CoU) aufgestanden (eri)<br />
war, wollte er nach ihm sehen und verwunderte<br />
sich, daß er noch lebte. Er freute sich und sagte,<br />
nun sei die Mühle (eine Stampfmühle) erlöst<br />
(ohne Fae: von aller Losung befreit), und wollte<br />
dem Knecht zur Belohnung viel Geld geben. Der<br />
sprach aber: „Geld will ich nicht, ich habe doch<br />
genug (Fae/Güll ist Gold: stangenweise / haufenweise<br />
Geld).“<br />
(c: Der Lohn.) Dann nahm er sein Mehl (Mix:<br />
lat. ‘molita cibaria’ zu ‘molere’ »mahlen; gv«;<br />
oder ‘scobis’ »Feilstaub, Sägemehl, Bohrmehl«)<br />
auf den Rücken, ging nach Haus (zum ReP-<br />
Vorwerk) und sagte dem Amtmann (CoU), er<br />
habe die Sache ausgerichtet (*ausge-Rect) und<br />
wolle nun seinen bedungenen Lohn (GV) haben.<br />
Da lief dem Amtmann (CoU beweglich, jetzt<br />
auf der Position von PVC) der Angstschweiß<br />
(Güll) von der Stirn herunter, und er machte das<br />
Fenster auf (Inf: auf Farbtafel 16.5 sieht man<br />
zwei Schiebefenster, seitwärts geöffnet) nach<br />
frischer Luft. Doch ehe er sich’s versah, hatte ihm<br />
der Großknecht (mG) einen Tritt (Ic durch Vag<br />
bei großer Amp) gegeben, daß er durchs Fenster<br />
(Inf) in die Luft hinausflog, immer fort, bis ihn<br />
niemand mehr sehen konnte. Da sprach der<br />
Großknecht zur Frau (PVC) des Amtmanns<br />
(CoU): „Kommt er nicht wieder, so müßt Ihr<br />
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den anderen Streich (Ic) hinnehmen.“ Sie rief:<br />
„Nein, nein, ich kann’s nicht aushalten“, und<br />
machte das andere Fenster (Inf) auf, weil ihr die<br />
Schweißtropfen (Güll) die Stirne herunterliefen.<br />
Da gab er ihr (PVC) einen Tritt (Ic), daß sie<br />
gleichfalls hinausflog (eva nach oben), und da sie<br />
leichter war (!), noch viel höher als ihr Mann. Der<br />
Mann rief: „Komm doch zu mir!“ Sie aber rief:<br />
„Komm du zu mir, ich kann nicht zu dir.“ Und sie<br />
schwebten da in der Luft, und konnte keins zum<br />
andern kommen, und ob sie da noch schweben,<br />
das weiß ich nicht. Der junge Riese (mG) aber<br />
nahm seine Eisenstange (Fae) und ging weiter.<br />
25. Die zertanzten Schuhe<br />
[Vorbemerkungen]<br />
[Zum »doppelten Weltbild« aus Oberwelt<br />
(wG) und Unterwelt (wG) gehört in diesem<br />
Märchen eine Hinterwelt (ReAn), die sich entsprechend<br />
aufgliedert in eine obere Hinterwelt<br />
(ReAn) und eine untere Hinterwelt (ReAn). Im<br />
Königsschloß (wG: als Frauengemächer) sind<br />
zwölf Königstöchter (Ut: pluralisiert), die jede<br />
Nacht die obere Hinterwelt als geheimen Ausgang<br />
(Rect mit Treppe und Gängen) benutzen.<br />
Sie kommen zu einem großen Wasser (Nats)<br />
und setzen mit zwölf Booten (Nats/As: pluralisiert<br />
und verkleinert) über, in denen je ein Prinz<br />
(Häm) steht (ein aufgelöster Ring von zwölfen).<br />
Jenseits erreichen sie in der unteren Hinterwelt<br />
ein „unterirdisches Schloß“ (Rect) und zertanzen<br />
da ihre Schuhe (CUt-PVC), so daß jede<br />
Schuhsohle (PVC) ein Loch (Mumu) hat. Zur<br />
Dekodierung von »Prinz« als Häm beginnen wir<br />
bei Küpper: „Penis. Aufgefaßt als ‘junger Herr’<br />
oder ‘kleiner Mann’, vielleicht sogar als ‘Prinzipal’“.<br />
Prinzipal ist »Lehrherr, Geschäftsinhaber«<br />
(vgl. »leeren« und »ein Geschäft machen«) zu lat.<br />
‘principalis’ »Vorsteher« und ‘princeps’ »Vorgesetzter«.<br />
Der »Herr« ist lat. ‘Po-Ssessor’ (*Po-<br />
Sitzer) »BeSitzer«. Wir können »Herr« auch als<br />
Anfang des medizinischen Wortes ‘Hernie’ verstehen<br />
(Apokope). Das ist ein Heraustreten (Vorfall)<br />
von Teilen eines Organs in eine überdeckte<br />
Ausstülpung, z.B. Mastdarmvorfall (Rektozele).<br />
Man unterscheidet äußere und innere Herniae<br />
genau wie bei den Häm. Störig meldet als zweite<br />
Bedeutung von ‘Hernie’: „Pflanzenkrankheit mit<br />
knolligen Wucherungen an den Wurzeln (zu