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man zu jedem Zeichen des HKW-22 noch ein<br />
anderes Zeichen (und seine Positionszahl) gesellen<br />
kann. Wir nannten diese Funde »komplementäre<br />
Zahlen und Zeichen« zum HKW-22. Der<br />
Vorgang beim Auffinden der Komplementären<br />
machte uns stutzig, denn die korrekte Arbeit lief<br />
wie auf einem Teufelskreis (oder in der Lemniskate)<br />
in kompliziertester Weise hin und her<br />
und zweimal über dieselbe Spalte. Wir begannen<br />
am Anfang, also bei 1 (H), und fanden als komplementäres<br />
Zeichen 7 (S). Nun starteten wir bei<br />
S und fanden das Ch (8). Und immer so weiter:<br />
Die 8 führte zur 3 (G), die 3 zur 6 (W), die 6 zur<br />
1 (A), die 1 zur 5 (H) … Halt! Da schloß sich ein<br />
Ring aus 6 Zeichen (und Zahlen)! Nun stellte sich<br />
schnell heraus, daß der große Rest der Zeichen<br />
einen »Ring mit 15« bildet. Nur der Eremit (9 Th)<br />
bleibt ohne Partner. Und diese Ringe (im<br />
HKW-22) waren der eigentliche Fund der Untersuchung.<br />
Auf einen Tausch der Bedeutungen<br />
konnten wir völlig verzichten.<br />
Farbtafel Anhang 6.1 »HKW-Ringe«.<br />
Immerhin hatte die Vorbereitung zu einem vergeblichen<br />
Versuch die Ringe im HKW zum Vorschein<br />
gebracht. Wir wollen zunächst das Material,<br />
der neuen Sachlage entsprechend, anordnen.<br />
Mit den 22 Zeichen des HKW sind natürlich die<br />
22 Trumpfkarten des Tarot verknüpft. In Abb. 1<br />
sieht man wirklich »Ringe« aus 15 und 6 Karten<br />
mit dem Einzelgänger in der Mitte. In plastischer<br />
Vorstellung ist das ein Rundhügel, auf den man<br />
von oben herabschaut. Die blauen Felder sind der<br />
basale Kreis, die grünen liegen auf halber Höhe,<br />
an der Spitze steht allein der Eremit, den wir mit<br />
seiner »9« und dem »Thet« (als Uterus) leicht als<br />
Gott (Göttervater) verstehen können. Aber in<br />
dieser sternförmigen Anordnung wäre es schwierig,<br />
die Tarotkarten auf den einzelnen Plätzen zu<br />
beschriften. Auch ergeben sich wegen der verschiedenen<br />
Kreisteilungen (6 und 15 Stücke) vom<br />
inneren zum äußeren Ring nur drei Plätze, an<br />
denen man Korrespondenzen studieren kann. Hält<br />
man diese drei Punkte fest, kann man die<br />
Abschnitte dazwischen auch als Geraden denken<br />
und kommt zu der großen Anordnung der „Ringe“<br />
im doppelten Dreieck (Abb. 3). Als Form im<br />
Raum ist das Ganze ein Tetraeder, eine dreieckige<br />
Stufenpyramide, mit Gott an der Spitze (im<br />
Pyramidion). Wir werden an den urgeschichtlichen<br />
Weltberg erinnert (vgl. Tafel 5.8), der in<br />
der Projektion am Boden ein Mühlebrett ergibt,<br />
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doch lassen unsere Zahlenverhältnisse eine vierseitige<br />
Pyramide als Darstellung nicht zu. Die<br />
Anordnung läßt Entsprechungen vermuten, und<br />
zwar in den waagerechten Ebenen, den senkrechten<br />
Säulen und auf den Tetraederkanten (von der<br />
9 zu den Ecken der Dreiecke) — vorausgesetzt,<br />
wir finden die richtige Lage der Kartenringe.<br />
Insgesamt ist die Form eine erweiterte Tetraktys,<br />
wie sie sich aus den Fibonacci-Zahlen bis zur<br />
Basis 6 ergibt. Die Struktur erscheint bei uns<br />
schon auf Farbtafel 15.1 als Meditationsbild. Mit<br />
Karte 9 als »Punkt in der Mitte« ist das Ganze<br />
auch eine Abbildung vom »Auge Gottes«.<br />
Beim Ring der sechs grünen Karten fällt auf,<br />
daß die beiden Gestalten mit der Lemniskate über<br />
ihrem Kopf zu dieser Gruppe gehören: der<br />
»Magier« (1) und »Kraft« (8). Schon im Sefirotbaum<br />
standen sie übereinander, und sie können<br />
auch jetzt wegen ihres Abstandes im Ring übereinander<br />
liegen und bilden dann eine schöne Mittellinie<br />
(über den Ere-Mitten) zum »Herrscher«<br />
hinauf, der mit dem Unendlichkeitszeichen<br />
gemeint sein könnte. Dazu müssen wir jetzt aber<br />
die Figur flach in der Ebene denken, denn nur<br />
hier kann der »Herrscher« (4) oben sein, im<br />
Raum ist der »Eremit« (9) oben. Die vier anderen<br />
Karten liegen paarweise zwischen 1 und 8 und<br />
schließen rechtsherum oder linksherum den Ring.<br />
Die getroffene Wahl findet ihre Begründung in<br />
den Korrespondenzen zum äußeren Dreieck (davon<br />
gleich) und in der Form der phönikischen<br />
(althebräischen) Buchstaben (vgl. Farbtafel 15.5).<br />
Diese passen nämlich alle in die gewählte Grundform<br />
des doppelten Dreiecks, manche so gut, daß<br />
man meinen könnte, sie seien in diesem Schaubild<br />
entstanden, hier z.B. das A und das G. Das<br />
Zeichen für G (»Herrscherin«: in der Form der<br />
deutschen »1« mit Aufstrich) paßt so verblüffend<br />
auf die Mittelsenkrechte unter dem »Herrscher«,<br />
daß die Karte 3 links liegen muß, woraus sich der<br />
Rest von selbst ergibt. Eine wünschenswerte Variante<br />
wäre der Tausch von 1 und 8 (damit die<br />
Blumenfrau »Kraft« am Eingang zwischen<br />
»Welt« und »Rad« ihren Löwen willkommen<br />
heißen könnte), aber auch auf diese Möglichkeit<br />
haben wir zugunsten der richtigen Lage des »G«<br />
verzichtet. Dadurch wird der Eremit zum Löwen,<br />
was ja auch nicht schlecht ist, da Christus selbst<br />
der »Löwe vom Stamme Juda« 5 genannt wird.<br />
Mit den 6 (2x3) Randpositionen des inneren<br />
Dreiecks kann man mühelos das Hexagramm,