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Inhalt Band II - Edocs

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Text: Gottfried Benn: Gedichte in der Fassung<br />

der Erstdrucke. Hg. Bruno Hillebrand. Fischer<br />

TB 1982. S. 454.<br />

Thema: Ein GVvis zwischen PVC und Per,<br />

hektisch und rücksichtslos gegenüber dem in<br />

seiner häuslichen Ruhe gestörten Cl.<br />

Perspektive: Cl iVag spricht als Beobachter<br />

eines GVvis zwischen PVC und Per. Bei einem<br />

ordentlichen GV mit Prä wäre Cl nicht<br />

iVag, sondern ap, iVul.<br />

Anmerkungen:<br />

Titel: Zitatzeichen deuten auf das Wort<br />

»Abschluß« im Text. Es suggeriert einen<br />

Vertragsabschluß (Org) zwischen Geschäftspartnern<br />

als zentrales Bild, wird im Text beinah<br />

synonym ersetzt durch „Endentschluß“<br />

(*End-Abscheidung).<br />

1: Kneipe (Vag): „beklemmend enger Raum“,<br />

etym. zu ‘kneipen’ »kneifen, zusammendrücken,<br />

klemmen, einengen«; Stammlokal;<br />

anfangs rw. »Diebswirtshaus« (wo den Gästen<br />

das Geld gestohlen wird). — manchmal:<br />

nicht „gelegentlich“, sondern eher »oft,<br />

häufig«, denn etym. kommt das Wort von einem<br />

alten Adj. ‘viel’ und gehört zu ‘Menge’<br />

(vgl. engl. ‘many’ »viele«). Außerdem ist Cl<br />

iR (Qui) iVag zu Hause. — hausen (qui):<br />

nicht „verwüsten“, sondern »unter schlechten<br />

Bedingungen wohnen; zu Hause sein«.<br />

2: grundlagenlos: Cl iR hängt in der Kneipe,<br />

er/sie sitzt nicht, hat keine Grundlage. —<br />

Nacktheit (PVC): PVC ist immer nackt, ohne<br />

Pr, im Unterschied zu GP und GC mit<br />

PrP und PrC. »Sein wie PVC« verlangt also<br />

primär die Nacktheit nach Cc. — Bann<br />

(TMV): Rechtsbegriff: »zwingende Gewalt,<br />

feierlicher Spruch; Herrschaftsgebiet, Gerichtsbezirk«.<br />

3: Schoß (FoV): Hüftteil bestimmter Oberbekleidungsstücke<br />

(z.B. Rockschoß), urspr.<br />

‘Gewand, Zipfel, unterer faltenreicher Teil<br />

eines den Unterleib bedeckenden Kleidungsstückes’<br />

> ‘sicherer, geschützter Ort’. —<br />

Klause (FoV): ‘Klosterzelle, Behausung<br />

eines Einsiedlers’ (PVC) zu lat. ‘claudere’<br />

»verschließen«.<br />

258<br />

4: einst: lat. ‘olim’ > *zu ‘oleum’ »Öl« (VS). —<br />

welternährt: vom wG ernährt, einst in der<br />

Klause via NS, jetzt im Schoß mit VS/CS.<br />

5: Loden (CuLax): gewalktes Wollgewebe,<br />

zottiger Mantel, Decke. — Gesten (Pls):<br />

ausdrucksvolle Körperbewegungen, Gebärden.<br />

7: Grog (Injat): heißes Getränk aus Rum, Wasser<br />

u. Zucker, benannt nach dem engl. Admiral<br />

Vernon (»Old Grog«), der einen Rock aus<br />

Kamelhaar trug: engl. ‘grogram’, frz. ‘gros<br />

grain’, dt. ‘grobes Korn’.<br />

8: Abschluß (Org): Beide Geschäftspartner<br />

haben ein Interesse am Abschluß eines Vertrages:<br />

»Beendigung, Vollbringung eines<br />

Geschäfts / Handels«; lat. ‘contractus’ »Kontrakt,<br />

Vertrag« von lat. ‘contrahere’ »vereinigen,<br />

eine Verbindung abschließen, krampfhaft<br />

zusammenziehen, s. vor Krampf krümmen,<br />

verstopfen, starr/steif machen, verkürzen«.<br />

10: zeitlich: flüssig wie Sand in der Sanduhr. —<br />

besiegelbar: greift das Bild vom Vertrag auf,<br />

der jetzt mit Korn-Siegel versehen wird. —<br />

Korn (Spa): evtl. ‘Mutterkorn’ / ‘Kornmutter’:<br />

»giftiger pilzartiger Getreideparasit,<br />

auch als Medikament der Gynäkologie zur<br />

Linderung von Schmerzen der Gebärmutter«<br />

(Benn war Gynäkologe).<br />

11: End-Entschluß (Injon & Mis): lat. ‘decretum’<br />

»Beschluß, Entscheidung« > *Ab-<br />

Scheidung (von Sekreten) am (jeweiligen)<br />

Ende. — Gelingen (metaphorisch Cun &<br />

Fell): *G-Lingen: gegenseitiges Lingen<br />

(Lecken) am G; *zu lat. ‘lingua’ »Zunge«<br />

(Per & CUt).<br />

12: Glas (CS & Injat): Es müssen zwei Gläser<br />

gemeint sein, evtl. Per & PVC. Vgl. Z. 15:<br />

Glasiges (Mix).<br />

14: wabern (poll): sich weich u. langsam hin u.<br />

her, auf u. ab bewegen, wallen (wie Nebelschwaden<br />

oder Flammen), puddingartig, gallertartig.<br />

15: verfratzt (mac-mor): Gesichter zu Fratzen<br />

häßlich verzerrt, entstellt und besudelt (poll).<br />

Vielleicht etym. zu lat. ‘frangere’ (fra), deshalb<br />

mor.

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