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Leib wird neu geschaffen und jedem Menschen<br />
wiedergegeben, damit er vor seinen Richter treten<br />
kann. Der entscheidet über den weiteren Verbleib<br />
der Menschen: im ewigen Leben oder im ewigen<br />
Tod. Er teilt die Menschen in Auserwählte und<br />
Verdammte, Gerechte und Ungerechte, Gute und<br />
Böse, Gesegnete und Verfluchte, Heilige und<br />
Gottlose. (1) Die älteste Vorstellung war die<br />
Trennung der Schafe von den Böcken. Die Guten<br />
sind die Lämmer, fruchtbar und trächtig, die<br />
Bösen die Böcke, eigenwillig, angriffslustig, wollüstig<br />
und nur auf Begattung bedacht. Sie werden<br />
verworfen, wie der Fischer die untauglichen<br />
Fische aus dem Netz ins Wasser zurückwirft. (2)<br />
Später wird als anschauliche Darstellung des<br />
Jüngsten Gerichts in der Kunst auch das Gleichnis<br />
von den klugen und den törichten Jungfrauen<br />
benutzt. Die törichten legten sich schlafen, weil<br />
ihnen die Zeit zu lang wurde, bis der Bräutigam<br />
kurz vor Mitternacht kam. Als er dann endlich<br />
kam, hatten sie kein Öl mehr auf der Lampe. Die<br />
klugen Jungfrauen blieben wach und hatten für<br />
den Bräutigam genug Öl auf der Lampe, und nur<br />
sie wurden erlöst. (3) Ein drittes Bild vom<br />
Gericht ist die Waage in der Hand des Erzengels<br />
Michael. Der wiegt die Menschenseelen und wertet<br />
ihre Werke: die guten gegen die bösen Taten.<br />
Gelegentlich werden auch zwei Seelen gegeneinander<br />
gewogen, was aber nur zu einem relativen<br />
Urteil führen kann. Beim Bild der Waage greifen<br />
wir lieber auf das Totengericht des ägyptischen<br />
Mythos zurück, wie wir es oben (Kap. 10) gedeutet<br />
haben. Die Entscheidungsgrundlage des Richterspruchs<br />
sind nämlich auch in der Offenbarung<br />
die Aufzeichnungen im »Buch des Lebens«, im<br />
»Lebensbuch des Lammes«. „Und die Toten<br />
wurden gerichtet nach dem, was geschrieben<br />
steht in den Büchern, nach ihren Werken (Injat:<br />
gegebenes oder genommenes)“ (Off. 20:12). Wie<br />
im Alten Ägypten wird der KA (Scr/Tss als Herz)<br />
gegen die Maat (Spa) gewogen, und der Richter<br />
entscheidet, ob diese Seele sich genug für das<br />
Leben eingesetzt hat, d.h ob sie so viel Spa gegeben<br />
oder genommen hat, wie ihr möglich war.<br />
Damit ist auch die Metapher von den Schafen und<br />
Böcken gut erklärt: Die Schafe (wGs und mGs)<br />
haben die Befruchtung als Ziel, die Böcke (mGs<br />
und wGs) nur die Begattung. Und damit werden<br />
alle GV-Varianten, die nicht der Fortpflanzung<br />
des Lebens dienen, zum Frevel, insbesondere die<br />
Sünde des Onan, die der GVin war. Die Buße im<br />
96<br />
Fegefeuer kommt daher allzu spät, denn schon zu<br />
Lebzeiten hat sich entschieden, ob die Seelen<br />
auserwählt oder verdammt werden, nämlich nach<br />
ihren Werken (Injat), wie sie verzeichnet sind im<br />
Buch des Lebens. Der Sünder kann nur auf die<br />
Gnade des Richters hoffen und auf die Fürsprache<br />
der guten Geister, die beim Gericht anwesend<br />
sind (vor allem Maria und Johannes der Täufer).<br />
Die Guten gehen ein ins ewige Leben (ins Paradies),<br />
die Bösen werden in den ewigen Tod<br />
geworfen (in die Hölle, den feurigen Pfuhl). Doch<br />
hier müssen wir erst den weiteren Umbau des<br />
Kosmos betrachten.<br />
Das Jüngste Gericht betrifft nicht nur alle<br />
Menschen, die leben und je gelebt haben, sondern<br />
auch die Welt als Raum. Die Offenbarung berichtet<br />
(in der Vision) über den Umbau der alten<br />
Ordnung, den Weltuntergang (einmalig gedacht)<br />
und die Schaffung neuer Räume. Bei seiner ersten<br />
Niederlage wurde Satan (Ut oben) aus der Nachbarschaft<br />
Gottes auf die Erde gestürzt (als Cl auf<br />
Lama). Zu Beginn des Jüngsten Gerichts wird er<br />
erneut besiegt und »in den Abgrund« geworfen,<br />
den wir uns im doppelten Weltbild des Impurismus<br />
jetzt als geformte wG-Unterwelt vorstellen,<br />
als räumliches Gegenstück zum Himmel oben.<br />
Da dieser Raum zu Satans Gefängnis wird, kann<br />
der Abgrund nicht mehr grenzenlos sein. In diesem<br />
Raum wird Satan für tausend Jahre eingeschlossen,<br />
während in einer ersten Phase der Auferstehung<br />
(»tausendjähriges Reich«) nur die guten<br />
Lami auferweckt werden, um mit Christus<br />
(Per) tausend Jahre zu herrschen (Off. 20:1-6).<br />
Auf diese Weise wird die Wiederkehr Christi<br />
(GVit) zu einem herausragenden Ereignis: er<br />
selbst nicht von Sündern gesalbt und der Satan<br />
(Cl) durch Verwandlung aus dem Weg geschafft;<br />
denn der eingeperrte Satan ist jetzt Ut unten.<br />
Wenn Christus auf dem Richterstuhl Platz genommen<br />
hat, »wird der Satan los werden aus<br />
seinem Gefängnis (wG-Unterwelt ohne Men) und<br />
wird ausgehen zu verführen die Völker« (Off.<br />
20:7-8). Impuristisch kann Ut nur als mG in die<br />
Vul-Welt gehen, doch trotz dieser Verwandlung<br />
kommt er nicht weit, denn jetzt wird er endgültig<br />
besiegt und in den feurigen Pfuhl geworfen. Das<br />
ist ein brennender Schwefelsee, die wG-Hölle<br />
iMen, die jetzt zu Satans Reich wird (Felder<br />
11-10-12 mittig nach unten gedacht). Damit ist<br />
der Raum geschaffen (die Bilge, der Tartarus, der<br />
Orkus), in dem auch das mG-Tier endet (Felder