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Inhalt Band II - Edocs

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hängende Girlande in den vom Galgen hängenden<br />

Blumen wieder, zum andern hat die Karte »Der<br />

Gehängte« auch die Bedeutung „Prüfung“ (vgl.<br />

Farbtafel 14.9), und wie eine solche Prüfung (der<br />

„Seelenstärke“ oder des Löwenmauls) sieht die<br />

Inspektion der »Kraft« aus.<br />

Zum Schluß betrachten wir die bisher ausgelassene<br />

Karte »Hierophant« (5), die eigentlich<br />

nach der Anordnung vom Davidstern zwischen<br />

»Teufel« (15) und »Herrscher« (4) liegen müßte.<br />

In den Namen und Beinamen der drei Karten<br />

kann ich keine Korrespondenzen entdecken, doch<br />

die Bilder zeigen deutliche Parallelen: jeweils<br />

eine auf einem Thron sitzende männliche Gestalt.<br />

»Teufel« und »Hierophant« machen mit der rechten<br />

Hand oben eine Geste, ihre linke Hand hält<br />

einen Gegenstand: der Teufel die Fackel nach<br />

unten (Zeichen des erlöschenden Lebens), der<br />

Priester das Dreistufenkreuz als Zeichen seiner<br />

Macht nach oben. Auch der »Herrscher« hält das<br />

Anchkreuz und den Reichsapfel als Insignien in<br />

den Händen. Besonders »Hierophant« und »Teufel«<br />

sind noch weiter verbunden, nämlich durch<br />

je zwei Gestalten zu ihren Füßen und durch die<br />

Zahl »5«, beim Teufel als (gestürztes = böses)<br />

Pentagramm auf dem Kopf, beim Priester als<br />

Kartennummer. Und damit sind wir bei einem<br />

fatalen Ergebnis; denn der »Hierophant« heißt<br />

auch „Hohepriester“ und „Papst“! Die drei Karten<br />

spiegeln sehr schön den Platz des obersten Geistlichen<br />

zwischen Gott (»Herrscher«) und »Teufel«.<br />

Und diese Nachbarschaft von Papst und<br />

Teufel hätte die Anhänger des Davidsterns auch<br />

nicht besonders stören können, wenn nicht der<br />

Buchstabe »H« zur Karte Hierophant die Abkürzung<br />

von JHVH wäre, und eine spielerische<br />

Nachbarschaft von Gott und Teufel ist den Juden<br />

eine ungeheure Blasphemie; darf doch der Name<br />

Jahwes (ganz ohne den Teufel) nicht einmal im<br />

Zahlenwesen benutzt werden. Das göttliche<br />

Tetragramm (JHVH) und Teile davon sind „der<br />

wahre und persönliche Name des Gottes Israels“.<br />

Der Name enthält nach ihrem Glauben alle Rätsel<br />

der Welt und des Universums. „Niemand kann<br />

ihn aussprechen oder niederschreiben, ohne vom<br />

Bannstrahl getroffen zu werden.“ 7 Wenn nun<br />

Buchstaben des Namens zufällig zusammentreffen,<br />

um eine Zahl zu bilden, wird die Zahl anders<br />

geschrieben. Das passiert bei den Zahlen 15 und<br />

16. Die 15 wäre eigentlich »‘JH« (‘: 10+5), die<br />

16 »‘JV« (‘: 10+6). Sie werden (bei den<br />

besonderen Gelegenheiten, bei denen Buchstabenzahlen<br />

auch heute noch gebraucht werden)<br />

ersetzt durch »’ThV« (‘: 9+6) und durch<br />

»’ThS« (‘: 9+7).<br />

Daraus folgt für unser Problem, daß die Nachbarschaft<br />

von »H« und Teufel beseitigt werden<br />

mußte. Und das geschah durch Tausch der Karten<br />

I und V (und nun stimmt endlich die grüne Säule<br />

auf der aktuellen Tafel). Wenn die alte Ringfolge<br />

der Buchstaben sowieso schon verloren war, kam<br />

es auf die genauen Teildreiecke des Davidsterns<br />

auch nicht mehr an. »Der Magier« (1) wird nun<br />

auf dem Platz zwischen »Herrscher« und »Teufel«<br />

verankert, indem man den »Teufel« auch<br />

„Schwarzmagier“ nennt. Die Geste des Magiers<br />

ist genau die des Teufels: Rechte Hand oben und<br />

linke Hand unten bilden eine Diagonale. Zur Seite<br />

des »Herrschers« (als „Pharao“) wird der<br />

»Magier« mit dem Beinamen „Osiris“ gebunden,<br />

denn jeder Pharao war ein Osiris schon zu Lebzeiten<br />

(der normale Sterbliche wurde erst nach<br />

dem Totengericht ein „Osiris-NN“). »Magier«<br />

und »Herrscher« gehören beide zum Mittwoch im<br />

Hause des Merkur („Hermes“). — Auf der untersten<br />

Zeile erscheint nun der »Hierophant« (5) und<br />

wird als »Der Hohepriester« an »Die Hohepriesterin«<br />

(2) gebunden und gleich noch einmal als<br />

»Papst« an die »Päpstin« (was allerdings auch<br />

kein Kompliment ist). Zur anderen Seite zeigen<br />

die Bilder wieder deutliche Parallelen: zwei gekrönte,<br />

zwischen zwei Säulen sitzende Gestalten<br />

mit roter Robe. Durch diesen Tausch geraten die<br />

Anfangsbuchstaben des HKW an die Basis der<br />

drei Säulen: H und K sowieso, cum grano salis<br />

auch W als phonetische Variante von B (das echte<br />

VW liegt allerdings höher). Die drei Säulen<br />

dieser Zeichnung erinnern ganz verdächtig an die<br />

drei Säulen des Sefirotbaumes, doch wollen wir<br />

diese Spur nicht auch noch verfolgen.<br />

Insgesamt hat sich eine überzeugende Anordnung<br />

der Buchstaben aus dem HKW und den<br />

Tarotbildern ergeben. Die Korrespondenzen in<br />

der Lage zueinander sind vielfach abgesichert<br />

und belegt und lassen noch manche Entdeckung<br />

zu (z.B. die zwei Mandalakarten übereinander:<br />

21–Welt und 10–Rad; ebenso die zwei Lemniskaten:<br />

8–Kraft und 1–Magier). Umso erstaunlicher<br />

ist es, daß auch bei den grünen Karten eine<br />

Reihe von Distraktoren übrigbleibt, die die<br />

Entdeckungsreise stören sollen: Osiris (1) –<br />

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