Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und nicht einmal mehr Wasser (Urn) gab. „Das<br />
sollt ihr wissen, wartet nur, bis ich wiederkomme.“<br />
Dann zog er weiter und kam vor eine andere<br />
Stadt (wG). Nach einem ähnlichen Gespräch<br />
wollte der Torwächter (Cl) wissen, warum ein<br />
Baum (Vag-Ut) in der Stadt (wG), der sonst goldene<br />
Äpfel (CoU) trug (Motiv: Apfel der Hesperiden),<br />
jetzt nicht einmal mehr Blätter (Ovv) hatte.<br />
Der Glücksjunge sprach wie beim erstenmal,<br />
ging weiter und kam zu einem großen Wasser<br />
(RiP), über das er hinüber mußte. Der Fährmann<br />
(Cl) fragte ähnlich, und auch er bat um einen<br />
Gefallen. Er wollte wissen, wann er einmal abgelöst<br />
würde, damit ein anderer die Leute (Per)<br />
überschiffen müßte. Auch ihn vertröstete der<br />
Junge (Per) auf seine Rückkehr.<br />
(7: Als Ameise im Rock der Ellermutter.)<br />
Endlich fand er den Eingang zur Hölle (wG). Es<br />
war schwarz und rußig darin, und der Teufel<br />
(Per) war nicht zu Haus, aber seine Ellermutter<br />
(Ut: „Erlenmutter“, vgl. Farbtafel Anhang 3.1;<br />
lat. ‘alnus’ > *zu ‘alvus’ »Mutterleib«) saß da in<br />
einem breiten Sorgenstuhl (FoV, sonst Thron)<br />
und sah gar nicht böse aus (d.h. diese wG-Hölle<br />
wird oben gedacht). Der Junge (Per) erklärte<br />
höflich: „Guten Tag, Frau Teufelin, ich möchte<br />
gerne drei goldene Haare von des Teufels Kopf,<br />
sonst kann ich meine Frau nicht behalten.“ –<br />
„Das ist viel verlangt. Wenn der Teufel kommt,<br />
so geht dir’s an den Kragen, aber du dauerst<br />
mich, da will ich dir helfen.“ Sie verwandelte ihn<br />
in eine Ameise (Cl: Kleitoris, eine Tochter der<br />
Myrmidonen) und sprach: „Kriech in meine<br />
Rockfalten (Lala), da bist du sicher.“ Das tat er<br />
und erzählte ihr außerdem von den drei Fragen,<br />
auf die er eine Antwort benötigte.<br />
(8: Drei goldene Haare und drei Antworten<br />
des Teufels.) Am Abend kam der Teufel (Per)<br />
nach Haus (wG) und merkte, daß die Luft nicht<br />
rein war: „Ich rieche, rieche Menschenfleisch<br />
(Spa)“, sagte er, guckte in alle Ecken, konnte aber<br />
nichts finden. „Es ist eben erst gekehrt und alles<br />
in Ordnung gebracht. Du hast den Schnupfen,<br />
und da steckt dir immer der Geruch von Menschenfleisch<br />
in der Nase (Per des mG). Wirf nicht<br />
alles durcheinander!“ (Hier sollen Nase und<br />
Schnupfen als Lösungshinweise zur Sprache<br />
kommen.) Der Teufel beruhigte sich und aß sein<br />
Abendbrot. (a) Dann war er müde, legte der<br />
Ellermutter (Ut) seinen Kopf (GP) in den Schoß<br />
(Vag) und sagte, sie solle ihn ein wenig lausen<br />
(sti). Bald schlummerte er ein, blies (inj) und<br />
schnarchte. Da riß ihm die Alte ein goldenes Haar<br />
(aus CuPi) aus. Der Teufel schrie „Autsch!“, die<br />
Ellermutter entschuldigte sich mit einem schweren<br />
Traum von einem versiegten Marktbrunnen<br />
(Vag), und der Teufel plauderte: „Ja, wenn sie das<br />
wüßten! Es sitzt eine Kröte (CoU) unter einem<br />
Stein (PVC) im Brunnen. Wenn sie die töten, so<br />
wird der Wein (VS) schon wieder fließen.“<br />
(b) Die Ellermutter lauste (sti) ihn wieder, bis er<br />
schnarchte, daß die Fenster (Lami) zitterten. Da<br />
riß sie ihm das zweite Haar (aus CuPi) aus und<br />
besänftigte des Teufels Zorn (Tum) wieder mit<br />
dem Hinweis auf einen schweren Traum, den sie<br />
gehabt hätte. Sie fragte ihn nach dem vertrockneten<br />
(xer) Obstbaum (Vag-Ut), und er verriet, was<br />
er wußte: „An der Wurzel nagt eine Maus (Cl),<br />
wenn sie die töten, so wird der Baum wieder<br />
Blätter (Ovv) und goldene Früchte (CoU) tragen.“<br />
(c) Noch einmal geschah alles genauso. Wieder<br />
mußte der Teufel im Schlaf ein Haar abgeben,<br />
und wieder beantwortete er zornig (tum) eine<br />
Frage: „Der Fährmann (Cl1) ist ein Dummbart!<br />
Wenn einer kommt und will überfahren, so muß<br />
er ihm die Stange (Cl2) in die Hand geben, dann<br />
muß der andere überfahren, und er ist frei.“ Da<br />
ließ die Ellermutter den alten Drachen (mG) in<br />
Ruhe (Qui), und er schlief, bis der Tag (Per) anbrach<br />
(eri).<br />
(9: Heimreise des Glückskinds mit Dank für<br />
guten Rat.) Als der Teufel (mG) wieder fortgezogen<br />
war, holte die Alte (Ut) die Ameise (Cl) aus<br />
der Rockfalte (Lala) und gab dem Glückskind<br />
(Per) seine menschliche Gestalt (mG) zurück und<br />
gab ihm auch die drei goldenen Haare. Die drei<br />
Antworten hatte der Junge gehört und sich gut<br />
gemerkt. Mit Dank für die Hilfe in der Not verließ<br />
er die Hölle (wG) und war vergnügt, daß ihm<br />
alles so wohl geglückt war. Er kam zu dem<br />
Fährmann (Cl1), ließ sich übersetzen und gab ihm<br />
zum Abschied des Teufels Rat: „Wenn einer<br />
kommt und will übergefahren sein, so gib ihm<br />
nur die Stange (Cl2) in die Hand, dann bist du frei<br />
(ein Verhalten wie bei Atlas und Herakles).“ Der<br />
Junge ging weiter und kam zu der Stadt mit dem<br />
unfruchtbaren Baum (Vag-Ut). Dem Wächter (Cl)<br />
am Tor (Vul) gab er auch des Teufels Rat: „Tötet<br />
die Maus (Cl), die an der Wurzel (Vul) nagt!“ Zur<br />
Belohnung erhielt er zwei mit Gold (Spen)<br />
beladene Esel (Tss), die mußten ihm (Per) nach-<br />
201