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lag. „Hilf mir, den Baum (wG) aus dem Walde<br />
(Pu) herauszutragen!“ (Das dürfte auch für den<br />
Riesen unmöglich sein.) „Gerne“, antwortete der<br />
kleine Mann, „nimm du nur den Stamm (Vag als<br />
Hohlzylinder) auf deine Schulter (CoP), ich will<br />
die Äste (Lama) mit dem Gezweig (Lami) aufheben<br />
und tragen.“ Der Riese nahm den Stamm<br />
(Vag) auf die Schulter (CoP), der Schneider aber<br />
setzte sich auf einen Ast (Lama), und der Riese,<br />
der sich nicht umsehen konnte (iGV! GP als<br />
Auge), mußte den ganzen Baum (wG) und das<br />
Schneiderlein noch obendrein (auf DP obendrauf)<br />
forttragen. Es war da hinten ganz lustig und guter<br />
Dinge, pfiff das Liedchen »Es ritten (gv) drei (zu<br />
Cl) Schneider (Cl) zum Tore (Vamu) hinaus«, als<br />
wär das Baumtragen ein Kinderspiel (GV). Der<br />
Riese konnte bald nicht weiter (pls) und rief:<br />
„Hör, ich muß den Baum fallen lassen (eva)!“<br />
(»das Baum-Phallen lassen«). Der Schneider<br />
sprang herab, faßte den Baum mit beiden Armen<br />
(Lami), als ob er ihn getragen hätte, und sprach:<br />
„Du großer Kerl kannst nicht einmal den<br />
Baum tragen.“ — Sie gingen zusammen (gv;<br />
‘co-ire’) weiter, und als sie an einem Kirschbaum<br />
(mG) vorbeigingen, faßte der Riese die Krone<br />
(GP) des Baums, bog sie herab, gab sie dem<br />
Schneider (Cl) in die Hand (Lami) und hieß ihn<br />
essen (fell). Das Schneiderlein aber war viel zu<br />
schwach, um den Baum zu halten, und als der<br />
Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe (eva),<br />
und der Schneider ward mit in die Luft (ap) geschnellt.<br />
Als er ohne Schaden wieder herabgefallen<br />
war, sprach der Riese: „Was ist das? Hast du<br />
nicht die Kraft (Pot), die schwache Gerte (Per) zu<br />
halten?“ – „Ich bin über den Baum gesprungen,<br />
weil die Jäger (Tss) da unten (iScr: adverbiales<br />
Attribut) in das Gebüsch (Vul) schießen (ej).<br />
Spring nach, wenn du kannst.“ (Eine unmögliche<br />
Aufforderung, erzähltechnisch notwendig, impuristisch<br />
aber nur vorstellbar, wenn der Baum im<br />
folgenden Satz wG ist.) Der Riese machte den<br />
Versuch (Indu), blieb aber in den Ästen (Lama)<br />
hängen (wie der Hangagud), also daß das Schneiderlein<br />
auch hier die Oberhand (Lami-Hände auf<br />
dem Riesen) behielt.<br />
(In der Höhle der Riesen.) Nach diesen vier<br />
Prüfungen lockte der Riese den Schneider in eine<br />
Falle (Vul: da war er schon): „Wenn du so tapfer<br />
(*zu engl. ‘tough’ »zäh«) bist, so komm mit in<br />
unsere Höhle (Vul-Vag) und übernachte (qui) bei<br />
uns.“ In der Höhle saßen noch andere Riesen<br />
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(CUt/Lama) beim Feuer (GC), und jeder hatte ein<br />
gebratenes Schaf (Lami) in der Hand und aß<br />
davon. Der Riese wies dem Schneider ein Bett<br />
(Vul) an und sagte, er solle sich hineinlegen und<br />
ausschlafen (qui). Dem Schneiderlein war aber<br />
das Bett zu groß, er legte sich nicht hinein und<br />
kroch in eine Ecke (Tri). Als es Mitternacht war,<br />
stand der Riese auf (eri), nahm eine große Eisenstange<br />
(Fae) und schlug das Bett (Vul) mit einem<br />
Schlag (Ic) durch und meinte, er hätte dem Grashüpfer<br />
(Cl) den Garaus (Fra) gemacht. Mit dem<br />
frühsten Morgen gingen (gv) die Riesen in den<br />
Wald (Pu/Sil) und hatten das Schneiderlein ganz<br />
vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig (erk)<br />
und verwegen (rig) dahergeschritten. Die Riesen<br />
erschraken, fürchteten, es schlüge sie alle tot<br />
(fra), und liefen (gv ff.) in einer Hast fort.<br />
(2. Akt: Der Schneider am Hof des Königs.)<br />
[Dieser Teil heißt im Urtext: »Von einem tapfern<br />
Schneider«.] Nun schlüpfte der Schneider in die<br />
Heldenrolle (Per) und zog immer seiner spitzen<br />
(erk) Nase (GP) nach, bis er zum Hof (Vul) eines<br />
königlichen Palastes (wG) kam. Da legte er sich<br />
ins Gras (VV) und schlief ein. Die Leute (Lami als<br />
Menschenmasse) kamen, betrachteten ihn von<br />
allen Seiten und lasen auf seinem Gürtel (PrP:<br />
nach der Verwandlung): „Sieben auf einen<br />
Streich“. Die Leute gingen (plc) und meldeten es<br />
dem König (CoU) und meinten, wenn ein Krieg<br />
(GV) ausbrechen sollte, wäre ein solcher Kriegsheld<br />
(Per) ein nützlicher (exp) Mann, den man<br />
um keinen Preis fortlassen dürfe. Dem König<br />
gefiel der Rat, und er schickte einen der Hofleute<br />
(Lami) an den Schneider, um ihm Kriegsdienste<br />
anzubieten. Der Abgesandte (Cl) blieb bei dem<br />
Schläfer (Exp) stehen (erk), wartete, bis der seine<br />
Glieder (Per) streckte (eri) und die Augen (GP)<br />
aufschlug (apri), und brachte dann seinen Antrag<br />
(Libi) vor. Der Schneider war bereit, in des<br />
Königs Dienste zu treten (gv). Also wurde er<br />
ehrenvoll (lip) empfangen (konz) und ihm eine<br />
besondere Wohnung (Vag) angewiesen.<br />
Die Kriegsleute (Lami) aber waren dem<br />
Schneider aufgesessen (wörtlich: auf DP) und<br />
wünschten, er wäre tausend Meilen weit weg. Sie<br />
fürchteten (phb) Zank (GV) mit dem Schneider,<br />
weil auf jeden Streich (Ic) sieben phallen würden.<br />
Sie gingen zum König (PVC) und baten um ihren<br />
Ab-schied (Lami wollen Vag verlassen). Der<br />
König wollte nicht um des einen willen alle seine