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Inhalt Band II - Edocs

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Anhang 4<br />

Nordische Runen (Jüngeres Futhork)<br />

Farbtafel Anhang 4.1 »Nordische Runen<br />

mit der Windrose«. Wir kommen auf die nordischen<br />

Runen zurück, die wir bei den Tafeln 13.1f.<br />

aufgelistet und erläutert haben. Der ausführliche<br />

Text bei Faulmann 1 ist die Grundlage zu dieser<br />

Zeichnung, doch wurden wesentliche Dinge geändert,<br />

besonders die Benennung der vier Jahreszeiten<br />

im Verhältnis zu den Himmelsrichtungen.<br />

Faulmann rechnet den Frühling ab Januar<br />

und legt den Jahresanfang mit der Rune Fe auf<br />

den 25. Dezember. Unser Gewährsmann teilt<br />

dann das Jahr in 16 Zeiträume, die er »Male«<br />

nennt, um sie von den zwölf Monaten zu unterscheiden.<br />

Diese Male heißen nach den Runen des<br />

Jüngeren Futhork, und Faulmann versteht sie als<br />

Jahresabschnitte, die durch ländliche Arbeiten<br />

gekennzeichnet sind, ähnlich wie wir das im Kalender<br />

der Monate verfolgt haben. Der Experte<br />

entwickelt die 16-teilige Runenreihe (ausgehend<br />

von der Urrune Fi) schrittweise mit dem Entstehen<br />

der Windrose, also durch Verdopplung über<br />

die Stufen 2–4–8. Ein ursprünglicher Zusammenhang<br />

mit der Schiffahrt kann wegen der Notwendigkeit<br />

immer genauerer Orientierung auf See<br />

vermutet werden. Wir fügen die referierten Teilungen<br />

in das übliche Bild vom Jahreslauf ein und<br />

kommen dabei jetzt wieder zu einer im Uhrzeigersinn<br />

drehenden Lösung.<br />

Auch der Tageslauf der Sonne wird in der<br />

Zeichnung gespiegelt. Der astronomische Tag<br />

von 24 Stunden gliedert sich in zweimal 12 Stunden,<br />

nämlich die »bürgerliche Nacht« und den<br />

»bürgerlichen Tag«. Man begann die Zählung des<br />

astronomischen Tages mit der bürgerlichen<br />

Nacht, also beim Westpunkt, der heute 18 Uhr ist.<br />

So kommt es, daß z.B. Weihnachten (25.12.)<br />

eigentlich am Vorabend beginnt, und deshalb hat<br />

man (mit der neuen Zählung) den Heiligen Abend<br />

eingeführt. In der ägyptischen Mythologie sind<br />

wir auf die alte Zählung gestoßen, deren markante<br />

Punkte bei 6 und 12 wir schon herausgestellt<br />

haben. Mit der 1. Nachtstunde beginnt die Nachtfahrt<br />

der Sonne und erreicht ihren Höhepunkt in<br />

der 6. Stunde bei der Unio mystica zwischen RE<br />

und Osiris, wenn die Sonne die tiefste Stelle (Fu)<br />

ihres nächtlichen Laufs erreicht hat. Dann folgt<br />

der Rückweg, und um 12 Uhr taucht die neu geborene<br />

Sonne als Horuskind (GC) am Horizont<br />

auf. Man sieht auf der Zeichnung auch gut die 24<br />

Horen (Stunden), die sich bei der Fahrt der Sonne<br />

als Treidelleute betätigen und auf vielen Bildern<br />

dargestellt sind.<br />

Faulmann betont wiederholt das außerordentliche<br />

Alter der Runen. 2 Tatsächlich lösten die<br />

Alten Ägypter bei ihrer Art der Zeitrechnung die<br />

Monate von der festen Anpassung an die Jahreszeiten,<br />

„und hieraus geht hervor, wie alt der Runenkalender<br />

sein mag, dessen Male mehr als alle<br />

anderen Monate getreue Bilder der Jahreszeiten<br />

und daher älter als die Monate und Thierkreiszeichen<br />

sind.“ 3 Er weiß aber auch, daß „keine Ueberlieferung<br />

von einem solchen Kalender berichtet.“<br />

4 Für besonders wichtig hält er „die feste<br />

Ordnung der Zahlen, welche die Runen von bis<br />

mit dem Zahlwerthe von 1 bis 16 verbindet.“ 5<br />

Deshalb sei Madr auf dem Platz 15 erfreulich,<br />

weil es die (kleine) »Mandel« sei, 6 und hier haben<br />

wir endlich einmal ein Beispiel für die alten<br />

Zählstückmaße, vielleicht auch das »Bäckerdutzend«<br />

bei 13 B. Die Rune Fe/Fi ist bei Faulmann<br />

die älteste überhaupt (also die 1), sie sei auf<br />

den Begriff »oben« reduziert worden 7 (wie Madr<br />

für Ut), und da steht sie auch in unserem Kreis,<br />

als PVC allerdings leicht nach rechts versetzt<br />

gegenüber Madr (CoU) wie die Sefira 2 gegenüber<br />

der 1 (vgl. den Sefirotbaum auf Tafel 14.14).<br />

Damit ist Gott PVC (1), weil „der Gottesname<br />

gewöhnlich den Anfang der Alphabete bildet.“ 8<br />

Dieses Fe ist bei Faulmann männlich, doch das<br />

widerspricht der wiederholt zitierten Annahme,<br />

daß die ursprüngliche Gottheit eine Göttin gewesen<br />

sei (Kali Ma, Magna Mater). Und so haben<br />

wir das Fe () nach rechts gedreht, und zwar um<br />

zwei Plätze, wie seine beiden Arme anzudeuten<br />

scheinen. Da mag PVC als männlicher Gott die<br />

Hierarchie anführen (bei der 9. Nachtstunde!).<br />

Nach aller Logik und Formsymbolik steht aber<br />

Madr () »oben« auf dem Gottesplatz als Ut oder<br />

CoU, und diese Vorstellung trägt uns leicht zurück<br />

in die uralten Zeiten der Großen Göttin, als<br />

die Runen noch »geraunt« wurden (also nur ein<br />

Lautsystem waren). Später hat dann der Zeichen-<br />

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