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Anhang 6<br />
HKW-Ringe und Tarot-Bildgruppen<br />
Mit der impuristischen Abfolge der hebräischen<br />
Konsonanten im HKW haben wir einen<br />
Gedanken erreicht, der sich gut als Schlußpunkt<br />
eignen würde, doch hat die Sache noch einen<br />
Stachel. Manche Kommentatoren, besonders<br />
unser hilfreicher Gewährsmann Kahir, spotten<br />
über die traditionelle Bedeutung der Laut- und<br />
Buchstabennamen, also z.B. über das „Kamel“<br />
als Gimel, den „Ziemer“ als Lamed, wohlgemerkt:<br />
nicht über die Namen an sich (Gimel oder<br />
Lamed), sondern nur über die angeblichen<br />
Bedeutungen. Nun können sie ganz falsch nicht<br />
sein, denn wir haben sie gelegentlich in unser<br />
Gedankenhaus mit eingebaut. Wir erinnern uns<br />
aber an Faulmanns Feststellung, daß die „Bedeutung<br />
der Zeichen“ gewechselt habe 1 , und zwar<br />
gemäß dem ihnen innewohnenden Doppelsinn<br />
(aktiv-passiv, womit er wahrscheinlich männlichweiblich<br />
meint oder weiblich-männlich, wie die<br />
Ansicht in vorgriechischer Zeit war 2 ).<br />
Hinzu kommt jetzt ein ähnlicher Hinweis.<br />
Gershom Sholem betont (in: Die jüdische Mystik<br />
in ihren Hauptströmungen, 1941) die geheime<br />
Funktion der einzelnen Buchstaben: Gott „ersann<br />
sie, bildete sie, stellte sie zusammen, wog sie,<br />
vertauschte sie und brachte durch sie die ganze<br />
Schöpfung hervor, sowie alles, was erschaffen<br />
werden soll.“ 3 In diesem Satz stört uns der Ausdruck<br />
„vertauschte sie“. Wenn ein Tausch zu<br />
Gottes Werk gehörte, müßte man herausfinden,<br />
was er denn vertauscht hat. Da wir die Veränderung<br />
in der Zeichenfolge vom Alefbet zum HKW<br />
schon gefunden haben (was aber an den Texten<br />
nichts ändert!) und da die Lautnamen akrophon<br />
sind (und also nicht vertauscht werden können),<br />
nehmen wir an, daß der Tausch die viel verachtete<br />
Bedeutung der Namen betrifft, daß also Gimel<br />
nicht »Kamel«, sondern z.B. »Haken« bedeutet,<br />
getauscht vom Waw herüber und im griechischen<br />
Gamma (G) tatsächlich anschaulich. Wo aber<br />
liegt das Prinzip solchen Tauschens? Es sind<br />
viele Methoden denkbar, wir aber haben nur einen<br />
brauchbaren Ansatz: Im Ringbild des HKW<br />
(Farbtafel 15.8) hat jeder hebräische Konsonant<br />
(Laut, Buchstabe) zwei Positionszahlen, die alte<br />
im Alefbet und die neue im HKW. Um zu prüfen,<br />
ob ein Austausch der Bedeutung der Zeichennamen<br />
(nicht der Namen an sich) methodisch<br />
geordnet möglich und im Ergebnis sinnvoll wäre,<br />
wurde das ganze Material in einer Tabelle mit 20<br />
Spalten angeordnet. Die Analyse der Fragestellung<br />
wurde allerdings nie konsequent zu Ende<br />
geführt, weil sich bei der Suche nach einer<br />
Antwort etwas ganz anderes und zweifellos<br />
Wichtiges unvermutet herausstellte.<br />
Aus Platzmangel verzichten wir auf die Tabelle<br />
und die ausführlichen Überlegungen dazu. Sie<br />
enthielt u.a. das Alefbet als »ABG-22«, ein<br />
»ABG-24« (mit Ssin und Fe ausgegliedert), das<br />
»HKW-24« (wie auf Farbtafel 15.8 gefunden)<br />
und ein reduziertes »HKW-22« (Ssin beim Shin,<br />
Fe beim Pe, Zadi auf Platz 14, wo das Fe war);<br />
dazu auch die Platzzahlen, die Zahlenwerte, die<br />
Tarotkarten (mit ihren Zahlen) und immer wieder<br />
die überlieferten Bedeutungen der Zeichennamen.<br />
Sie sind eigentlich phönikische Wörter, aber nur<br />
hebräisch bewahrt. Als separate Bezeichnungen<br />
für Objekte existieren sie auch im Hebräischen<br />
nicht. Das stimmt zu der Überlegung, daß sie<br />
einst Zahlenwörter waren und in uralter Zeit als<br />
lautlich mutierte Wörter aus ihrer Wortgruppe mit<br />
gleichem Anlaut hervorgegangen sind. Heute<br />
verweist man auf Wörter mit ähnlichem Konsonantengerüst<br />
und kommt zu den überlieferten<br />
»Bedeutungen« der Zeichennamen, wohl wissend,<br />
daß die Etymologie in den meisten Fällen<br />
unsicher ist. Faulmann 4 bringt einige Beispiele:<br />
‘eleph’ (»1000«); ‘baith’ (»Haus«), ‘bath’<br />
(»Tochter«); ‘gamal’ (»jdm. etw. erzeigen« oder<br />
»Kamel«), ‘gemul’ (»Vergeltung«); ‘deleth’<br />
(»Tür«) und ‘nun’ (»Fisch, Nachkomme«). Es<br />
könnte allerdings sein, daß den Eingeweihten<br />
doch genauer bekannt ist, ob und warum diese<br />
Bedeutungen zutreffend sind. Letztlich wollten<br />
wir einen zeilenweisen Tausch dieser »Bedeutungen«<br />
(von 22 Zeichen) in Erwägung ziehen. Noch<br />
hatten wir nur gesammelt und das Material spaltenweise<br />
geordnet, noch war nichts vertauscht<br />
oder geändert worden. Und noch einmal fragten<br />
wir uns, ob das mögliche Material mit den vorhandenen<br />
Spalten vollständig erfaßt war. Beim<br />
zeilenweisen Probieren fiel unerwartet auf, daß<br />
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