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Inhalt Band II - Edocs

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‘hira’ Darm)“. Und damit vergleichen wir die<br />

Definition einer Häm: „Knotenförmige Erweiterung<br />

des Venengeflechts im unteren Mastdarm<br />

und am After“. Schließlich muß dieser Hintersinn<br />

des Wortes der Grund sein, warum die Brüder<br />

Grimm das Wort »Prinz« aus den Urtexten immer<br />

durch »Königssohn« (Cl/mG) ersetzt haben —<br />

aber nicht in diesem Märchen. Die Prinzen können<br />

da nicht weg und müssen erlöst (emul) werden,<br />

aber die Erlösung (Emul) durch die zwölf<br />

Töchter scheitert wegen der vorzeitigen Entdekkung,<br />

und so bleiben die Prinzen weiterhin verwünscht.<br />

— Der Soldat (mG > Per) hat eine<br />

Wunde (Kas), und das macht ihn für seine Aufgabe<br />

besonders geeignet: Seine mehrfache Bewegung<br />

durch Vag aufwärts und durch Rect/As<br />

abwärts und zurück bleibt durch das Fehlen von<br />

Scr im Rahmen der impuristischen Wahrscheinlichkeit.]<br />

Text, Struktur und Kommentar<br />

(Einleitung: Das Rätsel im Schloß.) Es war<br />

einmal ein König (CoU), der hatte zwölf Töchter<br />

(Ut pluralisiert auf dem triadischen Jungfrauenplatz;<br />

ein zweites wG ist zu denken für<br />

die Frauen und ihre Gemächer), eine immer<br />

schöner als die andere. Sie schliefen zusammen in<br />

einem Saal (Vag), wo ihre Betten (TMV) nebeneinander<br />

standen, und abends, wenn sie darin<br />

lagen, schloß der König die Tür (die Schloßtür:<br />

Lama) zu und verriegelte sie (mit dem Cl-Riegel).<br />

Wenn er aber am Morgen die Türe aufschloß, so<br />

sah er, daß ihre Schuhe (CUt-PVC) zertanzt<br />

waren, und niemand konnte herausbringen, wie<br />

das zugegangen war. Da ließ der König ausrufen,<br />

wer’s könnte ausfindig machen, wo sie in der<br />

Nacht tanzten (gv), der sollte sich eine davon zur<br />

Frau wählen und nach seinem Tod König sein;<br />

wer sich aber meldete und es nach drei Tagen und<br />

drei Nächten nicht herausbrächte, der hätte sein<br />

Leben verwirkt. Nicht lange, so meldete sich ein<br />

Königssohn (mG) und erbot sich, das Wagnis<br />

(im Wagen: Vag) zu unternehmen. Er ward wohl<br />

aufgenommen und abends in ein Zimmer (VV)<br />

geführt, das vor dem Schlafsaal (Vag) der zwölf<br />

Töchter war. Sein Bett (Iri) war da aufgeschlagen<br />

(apri), und er sollte acht haben, wo sie hingingen<br />

und tanzten (gv); und damit sie nichts heimlich<br />

treiben konnten oder zu einem andern Ort<br />

hinausgingen, war auch die Saaltür (Spt: zwischen<br />

VV und Vag) offen gelassen (VVaper).<br />

Dem Königssohn (mG) fiel’s aber wie Blei<br />

(Mix/Exi) auf die Augen, und er schlief ein (koll).<br />

Als er am Morgen aufwachte (eri), waren alle<br />

zwölfe zum Tanz (GV) gewesen, denn ihre Schuhe<br />

(CUt-PVC: in Stiefelform) standen da und<br />

hatten Löcher (Mumu) in den Sohlen (PVC).<br />

Den zweiten und dritten Abend ging’s nicht<br />

anders, und da ward ihm sein Haupt ohne Barmherzigkeit<br />

abgeschlagen. Es kamen hernach noch<br />

viele und meldeten sich zu dem Wagestück, sie<br />

mußten aber alle ihr Leben lassen.<br />

(Hauptteil: Zwölf Töchter in der Hinterwelt.)<br />

Nun trug es sich zu, daß ein armer Soldat (Per),<br />

der eine Wunde (Kas) hatte und nicht mehr dienen<br />

(dos: *zu ‘donare’ »geben, opfern«) konnte,<br />

sich auf dem Weg nach der Stadt (wG) befand,<br />

wo der König (CoU) wohnte. Da begegnete ihm<br />

eine alte Frau (Ut, die weise Alte), die fragte<br />

ihn, wo er hin wollte. „Ich hätte wohl Lust (Libi),<br />

ausfindig zu machen, wo die Königstöchter ihre<br />

Schuhe vertanzen, und danach König zu werden.“<br />

– „Das ist so schwer nicht“, sagte die Alte, „du<br />

mußt den Wein nicht trinken, der dir abends<br />

gebracht wird, und du mußt tun, als wärst du fest<br />

eingeschlafen.“ Sie gab ihm ein Mäntelchen<br />

(PrP) und sprach: „Wenn du das umhängst, so<br />

bist du unsichtbar und kannst den zwölfen dann<br />

nachschleichen.“ — Nach diesem guten Rat faßte<br />

(agdi) der Soldat ein Herz (VV), trat vor den König<br />

und meldete sich als Freier. Er wurde so gut<br />

aufgenommen (konz) wie die andern auch. Zur<br />

Schlafenszeit wurde er in das Vorzimmer (VV)<br />

geführt, und als er zu Bette (Iri) gehen wollte,<br />

kam die Älteste und brachte ihm einen Becher<br />

(VV) Wein (VS). Er aber hatte sich einen<br />

Schwamm (lat ‘fungus »Pilz«; lat. ‘spongiae’<br />

»Wurzeln des Spargels«: als Scr-Ersatz wegen<br />

Kas) unter das Kinn (lat. ‘mentum’ *zu ‘mentula’<br />

Per) gebunden, ließ den Wein (VS) da hineinlaufen<br />

und trank keinen Tropfen. Dann legte er sich<br />

nieder und fing an zu schnarchen wie im tiefsten<br />

Schlaf (Qui). Die Königstöchter standen auf,<br />

öffneten Schränke, Kisten und Kasten, zogen<br />

prächtige Kleider an, sprangen herum und freuten<br />

sich auf den Tanz (GV). Die Jüngste hatte ein<br />

ungutes Gefühl, doch die andern nannten sie eine<br />

Schneegans (frig & ‘anser’ > *‘ansa’ »Öse«:<br />

CCU) und den Soldaten einen Lümmel (Per), der<br />

auch ohne Schlaftrunk geschlafen hätte. Die Älteste<br />

ging zu ihrem Bett (TMV bei Fu) und klopfte<br />

daran. Alsbald sank es in die Erde (Rect), und<br />

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