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Inhalt Band II - Edocs

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‘Bremen’ als »Sumpf« (Vul). Das Besondere des<br />

Märchens liegt in der ungewöhnlichen Rollenverteilung,<br />

die mindestens 3 mG erforderlich macht.<br />

Das ist eine Herausforderung an den Erzähler,<br />

wenn die Interaktionen plausibel bleiben sollen.<br />

Das mG1 ist der Esel (Per), der lange Jahre die<br />

Säcke (Scr) zur Mühle getragen hat. Der Räuber<br />

nennt ihn ein Ungetüm (Per) mit einer Keule<br />

(Scr). Das mG2 ist der Jagdhund (Scr), der seinem<br />

Herrn (Per) immer treu gedient hat. Der Räuber<br />

nennt ihn einen Mann (Scr) mit einem Messer<br />

(Per). Bei diesen beiden Tieren sind also die beiden<br />

Elemente des mG durchaus vorhanden, aber<br />

der Schwerpunkt ist anders gesetzt, daher dekodieren<br />

wir im Text den Esel als Per, den Hund als<br />

Scr. Das mG3 ist der Räuber (Per), der ins Haus<br />

zurückkommt, um die Lage zu erkunden.<br />

Daneben sind aber auch die anderen aus dem<br />

Haus geflohenen Räuber nicht mehr Cl, sondern<br />

eine Schar von Per im Wald. Die Katze erleben<br />

wir als Cl-Lami (Muschi) in der Küche (Vag),<br />

den Hahn als PVC, weil er „Richter“ genannt<br />

wird (wie Jesus als Weltenrichter in der Offenbarung).<br />

Dazu müssen wir das Haus (Vag) von<br />

der Seite sehen und FoV als Hahnenbalken. Bei<br />

»Hahn« (PVC mit CoU-Kopf) und »Koch« (CoU<br />

am PVC-Herd) ergibt sich im Grunde das gleiche<br />

Verhältnis wie bei »Esel« (Per mit Scr-<br />

Hinterfüßen) und »Hund« (Scr mit Per-Kopf).<br />

Als die vier Musikanten das Haus erobert haben,<br />

setzen sie sich hungrig (libi) an den Tisch<br />

(VVplan), was in Bezug auf den Hund (Scr) gerade<br />

noch möglich ist. Die vier Tiere sind auf ihren<br />

Höfen mit einem für sie charakteristischen Ende<br />

bedroht: der Esel soll verjagt (eva) werden, der<br />

Hund erschlagen (Ic), die Katze ertränkt (lp), der<br />

Hahn (PVC) ohne Kopf (CoU) im Suppentopf<br />

(Vag) gekocht werden.]<br />

Text, Struktur und Kommentar<br />

(1: Die Vier auf der Straße.) Es hatte ein<br />

Mann (CoU in wG1) einen Esel (Per), der schon<br />

lange Jahre die Säcke (Scr) unverdrossen zur<br />

Mühle (wG) getragen hatte, dessen Kräfte aber<br />

nun zu Ende gingen. Da dachte sein Herr daran,<br />

ihn aus dem Futter (Vag als Mutter oder Futteral)<br />

zu schaffen (eva). Der Esel merkte die Gefahr,<br />

lief fort und machte sich auf den Weg (RiP) nach<br />

Bremen (Vul), um da Stadtmusikant zu werden.<br />

Nach einer Weile fand er auf der Straße den<br />

Jagdhund Packan (Scr: Ka-Ka), der so alt und<br />

196<br />

schwach war, daß sein Herr (CoU in wG2) ihn<br />

hatte totschlagen (Ic) wollen (mit der Lama-<br />

Doppelkeule). Der Esel lud ihn ein, mit nach<br />

Bremen zu gehen: „Ich spiele die Laute (Vag-<br />

Lami), und du schlägst (pls-Ic) die Pauken (Lama/Nats).“<br />

Als die zwei weitergingen, sahen sie<br />

eine Katze (Cl-Lami) mit traurigem Gesicht am<br />

Wege (RiP) sitzen. Auch ihr sollte es an den Kragen<br />

(Lama) gehen: Weil ihre Zähne (Cl) stumpf<br />

(xer) wurden und sie keine Mäuse (Per) mehr<br />

fangen konnte, hatte ihre Herrin (PVC in wG3) sie<br />

ersäufen (lp) wollen. Da war sie geflüchtet und<br />

durfte nun mit nach Bremen, um da Nachtmusik<br />

(VS) zu machen. Die drei kamen dann an einem<br />

Hof (wG4) vorbei, da saß auf dem Tore (FoV) der<br />

Haushahn (Ut) und schrie. Er hatte gutes Wetter<br />

prophezeit, weil »Unserer Lieben Frauen Tag«<br />

(Mariä Lichtmeß, 2. Februar, zum Gedenken an<br />

Mariä Reinigung: 40 Tage nach der Geburt) war,<br />

wo sie dem Christkindlein (Cl) die Hemdchen<br />

(Windeln: MBB) gewaschen hatte (nach der<br />

Men). Seine Hausfrau (PVC) wollte ihn (deshalb)<br />

morgen am Sonntag (iVag) in der Suppe<br />

(VS) essen, weil Gäste (Per) kamen, und hatte der<br />

Köchin (CoU) schon gesagt, sie solle dem Hahn<br />

(Ut) den Kopf (CoU) abschneiden (und den<br />

PVC-Hahn im Vag-Kessel kochen). Der Esel<br />

sagte: „Ei was, du Rotkopf, geh mit nach Bremen<br />

(Vul) und musiziere mit uns, etwas Besseres als<br />

den Tod findest du überall.“ Da gingen sie alle<br />

viere zusammen fort.<br />

(2: Ein Rastplatz im Wald.) Abends kamen<br />

sie in einen Wald (Pu/Sil) und wollten da bei<br />

einem großen Baum (wG5/Rect) übernachten. Der<br />

Esel (Per) und der Hund (Scr) legten sich unter<br />

den Baum (wG/Rect; also auf Vul oder Nats), die<br />

Katze (Cl-Lami) kletterte in die Äste (RuV), der<br />

Hahn (PVC) aber flog bis in die Spitze (FoV), wo<br />

es für ihn am sichersten war. Ehe er einschlief,<br />

sah er sich noch einmal nach allen vier Winden<br />

(Himmelsrichtungen) um, da sah er in der Ferne<br />

einen Lichtfunken (GC in wG6) und meinte, da<br />

müsse ein Haus sein. Weil das eine bessere Herberge<br />

(Herren-Berge) wäre (das spricht für<br />

Sil/Nats als ersten Rastplatz), brachen sie noch<br />

einmal auf (agdi).<br />

(3: Eroberung des Räuberhauses.) Sie kamen<br />

vor ein hell erleuchtetes Räuberhaus (wG6). Der<br />

Esel (Per) schaute durchs Fenster (Lama) und sah<br />

einige Räuber (Cl-Plural: Anzahl unbestimmt)

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