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Inhalt Band II - Edocs

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die Geheimnisse der Orphik eingeweiht werden<br />

wollte, mußte sich mit dem Rauch von Wacholderzweigen<br />

reinigen. Auch bei Abtreibungen fand<br />

die Pflanze Verwendung (als Abortivum) wie<br />

auch der Sadebaum (Juniperus sabina): mit<br />

Schuppennadelbesatz und strengem Geruch.<br />

Daher heißt dieser »Siebenbaum« oder »Sabinerbaum«<br />

auch »Stinkwacholder« oder »Stinkholz«.<br />

Der zugeordnete Edelstein, roter Sarder, erinnert<br />

ebenfalls an GP, rot wie die Preiselbeere oder<br />

Kreuzbeere (der Kreuzdorn).<br />

Gewisse orphische Erzählungen sind auf die Kalenderfolge<br />

magischer Bäume aufgebaut, wobei jedem in der<br />

Zeichensprache ein anderes Fingerglied und ein anderer<br />

Buchstabe des orphischen Kalender-Alphabets … zugewiesen<br />

wurde. Die wilde Olive wurde mit dem obersten<br />

Glied (GP) des Daumens (Per) identifiziert, den man<br />

vermutlich als den Sitz der Manneskraft ansah und der<br />

deshalb Herakles (Per) genannt wurde. 76<br />

Dieser „idaiische Daktyle“, den die Kelten<br />

Ogmius nannten, stellte „den ersten Konsonanten<br />

des hyperboreischen Baumalphabets, Birke oder<br />

wilde Olive,“ 77 dar. Der Ölbaum (Olea europaea<br />

/ sylvestris) als Wildform ist Bestandteil der<br />

mediterranen Macchie, das sind immergrüne<br />

Gebüsche. Der Ölbaum hat silbrig schimmerndes<br />

Laub und oft groteske Stammformen, weil der<br />

Mensch (Per) die von einem Pilz befallenen Stellen<br />

herausschabt und im Extremfall Löcher in den<br />

Baum schneidet. „Der Zweig des Ölbaums war<br />

und ist ein Zeichen des Friedens; und »Frieden«<br />

bedeutete den Tod (Exi) eines phallischen Gottes,<br />

der bei seinem Hinscheiden das Friedenswort<br />

(CS) erhielt. Das ist ein Gleichnis, das heutigen<br />

Gelehrten vertraut sein dürfte. Den abgebrochenen<br />

Olivenzweig (Ps moll) trug die Taube (wG)<br />

im Schnabel, das Sinnbild Aphrodites, die heilige<br />

Könige (Per) kastrierte.“ 78 „Herakles (mG) verwendete<br />

einen wilden Olivenbaum (mG) als<br />

Keule und brachte einen jungen Baum aus dem<br />

Land der Hyperboreer nach Olympia.“ 79 Aus<br />

Istrien brachte Herakles „den Steckling (Per) des<br />

wilden Ölbaums (mG) nach dem damals noch<br />

baumlosen (ohne Pu) Olympia (Vul) mit.“ 80<br />

Andererseits bestand der olympische Siegerkranz<br />

aus den Zweigen (Lami) des wilden Ölbaums 81<br />

(Vul), so daß man bei der Frucht (Olive) an GP<br />

und VV denken muß. Im griechischen Baumalphabet<br />

nannte man den Vokal O wilden Olivenbaum.<br />

82 Der Ölbaum ist eine heliophile Pflanze,<br />

also »mit der Sonne befreundet«. 83 „Kaltgepreß-<br />

414<br />

tes (iOna) Olivenöl hilft bei Psoriasis.“ 84 Das ist<br />

Krätze, Räude, Schuppenflechte (Libi).<br />

L<br />

3 Luis (2.): Eberesche (Sorbus aucuparia;<br />

Vogelbeerbaum, Bergesche,<br />

Lebensbaum) | VV-iMen/mG-rea | Zeit:<br />

21.1.–17.2. | Zahl: 14 | Vogel: Ente | Farbe: grau<br />

(wie die Fluten und der regnerische Himmel) |<br />

Emblem: Flut | Edelstein: gelber Chrysolith |<br />

Stamm Israels: Isachar. — Die Silbe »Eber« im<br />

Namen der Gemeinen Eberesche soll »falsch«<br />

bedeuten wie in »Aber-Glaube«. Wir reservieren<br />

den borstigen Eber gern für den Efeumonat, doch<br />

ist der Begriff »Schweine-Esche« durchaus<br />

zutreffend für die Schweinerei, die der Baum<br />

unter sich verursacht, wenn im Herbst die leuchtendroten<br />

erbsengroßen Kugelfrüchte (Vogelbeeren)<br />

in den Trugdolden reifen und herunterfallen<br />

(an meinem Wohnort ausgerechnet auf einen<br />

Bürgersteig, der auch als Fahrstreifen benutzt<br />

wird). Wir sind im Reinigungsmonat Februar!<br />

Der Baumname Luis verweist auf Lusius,<br />

»jemand, der Schuld abwäscht«, und verbindet<br />

sich mit griech. ‘louein’ »waschen«, aber auch<br />

mit ‘Liber’ und Dionysos und letztlich mit Styx,<br />

dem Totenfluß. 85 Da ist es kein Wunder, wenn<br />

Amergin zum L dichtet: „Ich bin eine weite Flut<br />

auf einer Ebene“; denn der Februar ist die Jahreszeit<br />

der Überschwemmungen (Men). So ist die<br />

zugeordnete Farbe Grau (‘liath’; zu Vul): „wie<br />

die Fluten und der regnerische Himmel“. Und lat.<br />

‘anas’ (ir. ‘lachu’), die »Ente«, ist auch eine Altweiberkrankheit<br />

und ein Fluß in Hispanien. 86 In<br />

einer keltischen Mythe sah die schöne Deirdre<br />

einen schwarzen Raben (Cl), der von dem Blut<br />

(MB) trank, das den weißen Frühlingsschnee<br />

unter der Eberesche rot färbte. Das war (mit<br />

ihrem inneren Auge gesehen) der Mann (Per)<br />

ihrer Träume, der vor ihr stand, nackt und mit<br />

weißer Haut (CuLax), rabenschwarzem Haar<br />

(mac mb) und roten Wangen (CuPi). 87 Das Wort<br />

‘aucuparia’ bedeutet »zum Vogelfang bestimmt«,<br />

und so heißt der Baum auch Vogelbeerbaum;<br />

denn die Eberesche (VViMen) ist „der Liebling<br />

der Vögel“ 88 (mG). Andere Namen sind Drosselbeere,<br />

Krammetsbeere, Wilde Esche; und weitere<br />

Sorbus-Varianten: Speierling, Spierapfel, Spierling,<br />

Mehlbeere, Elsbeere, Arolsbeere und<br />

Zwergmispel. Der Mehlbeerenstrauch hat rosenrote<br />

Blüten und scharlachrote Scheinfrüchte:

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