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Inhalt Band II - Edocs

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das Jüngste Gericht erwartet, einen einmaligen<br />

Untergang der Welt mit einer andersartigen Fortsetzung.<br />

In der Offenbarung des Johannes werden<br />

die Einzelheiten dieser christlichimpuristischen<br />

Kosmogonie dargestellt. Am Anfang<br />

der Welt war Gott-Vater (Feld 9: CoU) und<br />

schuf den Himmel (Feld 5: Vag) über der Erde<br />

(Feld 4: Vul). Der Tod (Feld 1: Ut) und sein<br />

Reich (Feld 3: Vag) sind zwar neben Gott und<br />

dem Himmel plaziert, aber nicht gleichberechtigt,<br />

denn der Tod »hat seine Gewalt vom lieben<br />

Gott«, wie es in einem alten Schnitterlied heißt.<br />

Ebenso ist der Teufel (Feld 11: Ut) ursprünglich<br />

neben Gott, und zwar als Abaddon oder Apollyon,<br />

roter Drache, alte Schlange oder Satan. Sein<br />

Name Luzifer (»Lichtbringer«) enthält noch einen<br />

Hinweis auf die alte Stellung dieses Engels,<br />

der später einen Aufstand gegen Gott anzettelte<br />

und mit seinen Anhängern aus dem Himmel<br />

gestürzt wurde. Dieser Mythos (ohne den Namen<br />

Luzifer) wird in der Offenbarung (Kap. 12) verarbeitet,<br />

als der alte Drache das Kind (GC) der<br />

‘mulier amicta sole’ (CoC: Maria) fressen will.<br />

Vom Erzengel Michael (PVC) wird er in einem<br />

ersten Kampf zur Strafe auf die Erde (Lama)<br />

gestürzt. Weiter hinunter ging es damals noch<br />

nicht, denn weiter draußen war nur der unendliche<br />

formlose Abgrund. Satan (jetzt als Cl-<br />

Schlange) verführt auf Erden (wie schon in der<br />

Paradiesgeschichte) die Menschheit zur Sünde.<br />

Impuristisch sind die Menschen als Masse Lami,<br />

jeder einzelne auch Cl, besonders Priester und<br />

Könige. Noch weiter gezoomt erscheinen die<br />

Helden als mG, die mit den weiblichen Menschen<br />

in der Sünde des GV leben. Nicht ungestraft, denn<br />

der Tod (Exi) ist die Folge der Sünde — nennen<br />

wir ihn den »kleinen Tod«. Er wurde mit dem<br />

Tod und der Auferstehung des Messias (Per-<br />

Christus als Erlöser: Felder 6-7-8) exemplarisch<br />

überwunden, so daß jeder Mensch (als OG) den<br />

kleinen Tod (Exi) immer wieder erleidet (koll)<br />

und überlebt (Rea). Der erhöhte Christus setzte<br />

sich (als PVC) zur Rechten des Vaters (CoU) auf<br />

den Thron (FoV), wo er nun als PVC-Jesus die<br />

Anschauung des unsichtbaren Gott-Vaters (CoU)<br />

ersetzt.<br />

Von da wird er kommen zu richten die Lebendigen<br />

und die Toten, d.h. die Christen leben in<br />

der Zeitspanne zwischen Christi erstem Erscheinen<br />

(als Erlöser) und seiner Wiederkunft (als<br />

Richter) am Ende der Zeiten, wenn er Leid und<br />

Tod endgültig überwinden wird. Inzwischen<br />

beendet nämlich der Tod durchaus jedes menschliche<br />

Leben — nennen wir ihn den »großen Tod«,<br />

den wir einerseits als die Gestalt des Verursachers,<br />

andererseits als erlittenes Ereignis sehen<br />

müssen. „In den Veden heißt es, daß in der Mitte<br />

des himmlischen Ozeans im höchsten Himmel<br />

der Göttin, auf dem Nabel der Wasser, da, wo<br />

»Materie zuerst Gestalt annahm«, Yama, der Herr<br />

des Todes, sitze.“ 7 Die Körper der Toten ruhen in<br />

der Erde oder im Wasser oder sind zur Nahrung<br />

der Tiere geworden. Die Seelen der Verstorbenen<br />

warten auf das Gericht bei der Wiederkehr Christi.<br />

Als Warteort stellt sich die christliche Mythologie<br />

(nach Dante) das Fegefeuer (VV) vor, wo<br />

die Seelen die Zeit für Buße und Läuterung nutzen.<br />

Andere Begriffe sind »Unterwelt« oder<br />

»Totenreich« oder »Tal der Schatten«. Nur die<br />

Heiligen werden ohne Wartezeit und ohne Jüngstes<br />

Gericht gleich bei Gott gedacht 8 und können<br />

deshalb zu Fürsprechern der noch Lebenden werden.<br />

In der Kunst stellte man einen leeren Thron<br />

(Hetoimasia) für den erwarteten Richter bereit.<br />

Der Seher von Patmos schreibt in der Offenbarung<br />

von seiner Vision des Jüngsten Gerichts, das<br />

die Christenmenschen »bald« erwarten können.<br />

Da Johannes nur eine Vision (und Auditionen)<br />

hat, geschieht eigentlich real nichts, wenn das<br />

Lamm als Christus (Per-rea) wiederkommt (mit<br />

seinen Stigmata zum Beweis der Identität) und<br />

würdig ist, das Buch mit den sieben Siegeln zu<br />

öffnen, d.h. sich auf den Thron (FoV als Regenbogen)<br />

setzt und zum Weltenrichter wird. Aus<br />

seinem Mund (Vamu) kommt ein Schwert (Cl) als<br />

Attribut des Richters, in der Kunst auch eine Lilie<br />

(VV) als Zeichen der Gnade, seine Füße stehen<br />

auf einer Kugel (Scr), die zwölf Apostel (Cl)<br />

bilden das Tribunal des Gerichts.<br />

Die Endzeit beginnt mit dem Schall der sieben<br />

Posaunen, die die Lebenden und die Toten zum<br />

Gericht rufen, so daß letztlich ohne Ausnahme<br />

alle, die die Welt vom Beginn der Schöpfung an<br />

bevölkert haben, zum Gericht auferweckt werden.<br />

Die Auferstehung vollzieht sich in zwei Phasen<br />

im Abstand von tausend Jahren, mit einem entsprechend<br />

langen Zwischenreich (s.u.). In der<br />

zweiten Phase erheben sich die Toten aus den<br />

Gräbern der Erde und steigen aus dem Meer. Aus<br />

den Schlünden der Meeresungeheuer werden sie<br />

ausgespieen und ihre Teile wieder zusammengesetzt,<br />

denn sie sollen verwandelt werden: Der<br />

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