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engl. ‘flour’ »Mehl« ist homophon mit ‘flower’<br />
»Blume« (MB) zu ‘flow’ »fließen«. Auf Dürers<br />
Kupferstich »Adam und Eva« 89 von 1504 ist der<br />
Träger der Paradiesfrucht der Mehlbeerbaum, und<br />
das ist eine neuerliche Bestätigung dafür, daß der<br />
Sündenfall nicht ein normaler GV, sondern ein<br />
GViMen war. Die Eberesche heißt auch »Darmbeerbaum«;<br />
denn ein Tee aus den Beeren verhindert<br />
Diarrhö (»Durchfluß«). 90 Die Eberesche<br />
wächst auf windigen Inseln (Vul) und ist gegen<br />
Luftverunreinigung (MB) unempfindlich. Ihre<br />
fünfzähligen Blüten sind „unangenehm riechend“<br />
91 , ein anderer Autor findet den Duft nur<br />
„aufdringlich süß“. Die Früchte sind Energiefutter<br />
für Fuchs und Dachs (Per). Sie enthalten<br />
Gerb- und Bitterstoffe und schmecken herb-sauer<br />
bis bitter. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehaltes<br />
der Früchte heißt die Eberesche auch »Zitrone<br />
des Nordens«. Bei den Kelten wurden die Ruten<br />
(Lama) rund gebogen und mit frisch gehäuteten<br />
(blutigen) Tierfellen (Lami) bespannt. Das waren<br />
dann »die Ruten des Wissens« (Wissen = MB),<br />
die die Druiden aufsuchten, um von den Dämonen<br />
eine Information zu erzwingen. 92 In einer<br />
irischen Romanze ist die Vogelbeere (MB) allerdings<br />
die »Speise der Götter« wie der scharlachrote<br />
Fliegenpilz (vgl. die Hure Babylon) und steht<br />
deshalb unter Tabu. In der Bronzezeit war Rot die<br />
Farbe des Todes (Men). Auch der Zauberstab der<br />
Hexen bestand aus Ebereschenholz, und den<br />
brauchten sie wohl am Mittwinterfest (2.2.), dem<br />
ersten der vier Hexensabbate im Jahr. Sorbus<br />
aucuparia wurde für Orakelzwecke benutzt, und<br />
damit erklärt Ranke die Ebereschenhaine auf<br />
Rügen und anderen Ostseeinseln (wenn er so<br />
nicht einfach auf den Osten als Vul hinweisen<br />
wollte). Eigentlich war der 2.2. der Tag der St.<br />
Birgit, das keltische Lichtmeßfest zur Wiedererweckung<br />
des Jahres. Und so ist die Eberesche<br />
der »Baum der Erweckung« 93 . Damit sind wir bei<br />
der männlichen Bedeutung des Baumes, denn<br />
während die Hexen Sabbat haben, leidet der Bursche<br />
am Hornung. Ranke nennt das »L« „Buchstabe<br />
der von Fackeln (Pado) erleuchteten Wiederbelebung“<br />
94 (mG rea). Amergins Vers: „Ich<br />
bin eine Flut auf einer Ebene“ kann auch für<br />
„Ausdehnung“ 95 (Rea-Ere) stehen, wie Ranke<br />
deutet. Und deshalb schrieb Suibne-Geilt, ein<br />
irischer Dichter-König aus dem 7.Jh.: „O Eberesche<br />
(mG rea), mit deinen Beerentrauben (Tss),<br />
wie schön ist deine Blüte (GP)!“ 96<br />
N<br />
4 Nion (3.): Esche (Fraxinus excelsior;<br />
Traueresche: Yggdrasill) | wGaper/Pado<br />
| Zeit: 18.2.–17.3. | Zahl:<br />
13 | Vogel: Schnepfe | Farbe: klar (wie die Farbe<br />
des Windes) | Emblem: Wind | Edelstein: meergrüner<br />
Beryll | Stamm Israels: Sebulon. — Die<br />
Echte Esche (Pado / wG clau) will hoch hinaus,<br />
denn ‘excelsior’ heißt »herausragend, in die Höhe<br />
strebend« (ado/pro), weil der lange, walzenförmige<br />
Stamm (massiv oder als Hohlzylinder gedacht)<br />
ein Charakteristikum der Esche ist. Mit 45<br />
Metern gehört sie zu den höchsten Laubbäumen,<br />
aber im Monat Nion sind die Nächte (Vag) noch<br />
länger als die Tage (Per), und die Sonne (VV/GC)<br />
steht noch unter der Obhut der Nacht (Vag). Die<br />
zugeordnete Farbe ist »klar wie der Wind«, was<br />
zum einen direkt auf den frischen Pado-Wind<br />
hinweist, zum anderen auf das Neue Jerusalem<br />
oder den Phoenix aus der Asche, wenn die<br />
Schweine-Esche ihre Krise überwunden hat. Die<br />
Esche erträgt jede Mißhandlung, läßt sich eine<br />
andere Gestalt aufpfropfen (!) und wird in ihrer<br />
Hängeform zur Traueresche. Was da hängt, ist<br />
mG moll oder Lami. Die »Manna-Esche« (Fraxinus<br />
ornus) läßt sich aufschlitzen und gibt eine<br />
zuckerhaltige Substanz ab, einen mannithaltigen<br />
Blutungssaft (VS), der an der Luft zu Manna<br />
(Cru) erstarrt. Im Mythos über den Ursprung des<br />
Menschengeschlechts spielen die Eschen als Vul-<br />
Gestalten verschiedene Rollen. Kerényi berichtet:<br />
Die Blutstropfen des verstümmelten Vaters Uranos (mG)<br />
fing Gaia (wG) auf, die Mutter der Erde. Auf solche<br />
Weise befruchtet, gebar sie die starken Erinyen (PVC),<br />
die riesigen Giganten (mG) und jene Nymphen (Lami),<br />
die Meliai, »Eschen« (Lami), genannt wurden AUF der<br />
mächtigen Erde (Lama). Nach der großen Erzählung von<br />
den nacheinander folgenden, verschiedenen Menschengeschlechtern<br />
(Cl-Lami) — den »Zeitaltern«, wie sie<br />
später hießen — entstand das eherne Geschlecht (Lama)<br />
aus den Eschen (Lami). Hesiod erhielt uns in der Geschichte<br />
vom Feuerraub das Wort melioi, die Maskulinform<br />
von meliai, für die Menschen, das heißt richtiger<br />
für die Männer (Lama), die zu den Eschennymphen<br />
(Lami) gehörten. Man dachte sich diese Männer, die Melioi,<br />
später auch so, daß sie wie gefallene [phallusähnliche]<br />
Früchte (Lama) UNTER den Eschen (Lami) lagen. 97<br />
Hier werden Lami parallel zu Epi als »Aufliegende«<br />
gesehen, noch dazu vermenschlicht in der<br />
Positio equitis. Die Weltesche Yggdrasill war<br />
Wotans Pferd (Yggs Drasill), und in Odins<br />
Runenalphabet sind alle Buchstaben aus Zweigen<br />
der Traueresche geformt 98 , was ja nur bestätigt,<br />
daß die Lettern personifizierte OG sind und auch<br />
ihre Form daher nehmen. Der alte Name der<br />
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