13.07.2015 Aufrufe

klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

A 3F<strong>in</strong>anzierung kommunaler <strong>Klimaschutz</strong>maßnahmentractoren vergeben als auch stadt<strong>in</strong>terne Contract<strong>in</strong>g-Maßnahmen durchgeführt werden.Bei der Grundform wird mittels e<strong>in</strong>er zweckgebundenen Anschubf<strong>in</strong>anzierungaus Haushaltsmitteln e<strong>in</strong> verwaltungs<strong>in</strong>terner Energiee<strong>in</strong>sparfonds als eigene Haushaltsstelleerrichtet, der durch die Kapitalrückflüsse aus den erzielten Energiee<strong>in</strong>sparungengespeist und somit laufend erneuert wird. Im Modell des Profitcenterswerden alle den Energiebereich betreffenden Aufgaben gebündelt und e<strong>in</strong> eigenständigesBudget e<strong>in</strong>gerichtet, welches von den kommunalen Energieabteilungenbzw. dem kommunalen Energiemanagement selbständig verwaltet wird. Bei der unechtenPrivatisierung wird e<strong>in</strong>e GmbH gegründet, die für die Energiebewirtschaftungund die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen <strong>in</strong> den kommunalen Liegenschaftenzuständig und deren alle<strong>in</strong>iger Gesellschafter die Stadt, Geme<strong>in</strong>de oder der Kreisist ( Praxis-Beispiel Landkreis Ma<strong>in</strong>z-B<strong>in</strong>gen). Da die GmbH nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie gew<strong>in</strong>norientiertist, sondern der politischen Vorgabe unterliegt, e<strong>in</strong>gesparte Energiekostenzu re<strong>in</strong>vestieren, verbleiben die wirtschaftlichen Vorteile und die Kontrolleüber die Anlagen bei der Kommune (vgl. Wuppertal Institut 1998, S. 16 ff.).Zusammenwirkenverschiedener verwaltungs<strong>in</strong>ternerAkteureKommunale VerbreitungMöglichkeiten undGrenzen des stadt<strong>in</strong>ternenContract<strong>in</strong>gBei der Grundform des stadt<strong>in</strong>ternen Contract<strong>in</strong>g treten üblicherweise das Umweltamtoder das Hochbauamt (bzw. die dort angesiedelte kommunale Energieabteilung)als Intractor auf. Dieser plant die Energiesparmaßnahmen, führt die Kostenermittlungdafür durch und errechnet die erzielbaren Energieverbrauchs- und Kostene<strong>in</strong>sparungensowie die Kapitalrückflusszeit. Ebenso liegt die Verantwortung für den Mittele<strong>in</strong>satzaus dem Energiee<strong>in</strong>sparfonds – die Bereitstellung der Anschubf<strong>in</strong>anzierungerfolgt durch die Kämmerei – beim Intractor, der dazu mit dem jeweiligen Fachamt,für welches die Maßnahme realisiert wird (nachfolgend Nutzeramt genannt), e<strong>in</strong>estandardisierte Vere<strong>in</strong>barung abschließt. In dieser Intract<strong>in</strong>g-Vere<strong>in</strong>barung werdenneben den geplanten Energiesparmaßnahmen und den dafür aufzuwendenden Investitionenauch Referenzwerte, errechnete E<strong>in</strong>sparziele, Amortisationszeiten sowiee<strong>in</strong>e Loyalitätsklausel festgehalten. Zudem werden die Kapitalrückflüsse aus denEnergiekostene<strong>in</strong>sparungen geregelt: Je nach Vere<strong>in</strong>barung bleiben der Rückflusse<strong>in</strong>es Teils oder der gesamten e<strong>in</strong>gesparten Kosten während der Amortisationszeit<strong>in</strong> der Verantwortung des Intractors. Nachdem die Investition vollständig ref<strong>in</strong>anziertist, kann das jeweilige Nutzeramt über die darüber h<strong>in</strong>aus zurückfließenden Energiekostene<strong>in</strong>sparungenim Rahmen se<strong>in</strong>er Aufgabenerfüllung frei verfügen. Vorteiledieser verwaltungs<strong>in</strong>ternen F<strong>in</strong>anzierung liegen <strong>in</strong> der vergleichsweise unkompliziertenDurchführung – das Modell kommt ohne öffentliche Ausschreibung der Maßnahmenaus – und dem entstehenden Anreiz für die nutznießenden Fachämter, sichfür Energiee<strong>in</strong>sparmaßnahmen <strong>in</strong> ihrem Ressort e<strong>in</strong>zusetzen (vgl. Walderbach 2007,S. 113).Nachdem das stadt<strong>in</strong>terne Contract<strong>in</strong>g 1995 <strong>in</strong> Stuttgart <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Grundform entwickeltund vom dortigen Amt für Umweltschutz erstmalig erfolgreich umgesetztwurde ( Praxis-Beispiel Stuttgart), haben e<strong>in</strong>ige bundesdeutsche <strong>Kommunen</strong>, wiezum Beispiel die Städte Lörrach und Kiel, dieses Modell auf ihre Verwaltungsstrukturenübertragen bzw. weiterentwickelt. Mischformen f<strong>in</strong>den zum Beispiel <strong>in</strong> Frankfurtam Ma<strong>in</strong> und <strong>in</strong> Hamburg ihre Anwendung.Die Anwendung des Intract<strong>in</strong>g-Modells <strong>in</strong> <strong>Kommunen</strong> ist dann empfehlenswert,wenn über die e<strong>in</strong>gesparten Energiekosten m<strong>in</strong>destens die Investitionssumme, diefür die Maßnahme aufgebracht werden musste, gedeckt werden kann. Insofern eignetsich das stadt<strong>in</strong>terne Contract<strong>in</strong>g vor allem für kle<strong>in</strong>ere Maßnahmen mit Amortisationszeitenvon nur wenigen Jahren, die für schnelle Re<strong>in</strong>vestitionsmöglichkeitensorgen. Da es oftmals gerade diese Maßnahmen s<strong>in</strong>d, die zwar zu hohen E<strong>in</strong>sparun-106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!