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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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MaßnahmenkatalogB 6se<strong>in</strong>, da die zugrunde liegenden Strukturen nicht verändert wurden. Technische E<strong>in</strong>zelmaßnahmen,die weiter ke<strong>in</strong>e Änderung im Nutzerverhalten bewirken, habene<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Wirkungstiefe, auch dann, wenn ihr quantitativer Beitrag zu e<strong>in</strong>er THG-M<strong>in</strong>derung groß se<strong>in</strong> kann. Die Wirkungstiefe e<strong>in</strong>er Energieträgersubstitution mussebenfalls als ger<strong>in</strong>g angesehen werden.Dagegen haben Maßnahmen, die auf e<strong>in</strong>e Optimierung der Energieumwandlung,e<strong>in</strong>e Wirkungsgradverbesserung oder e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des Nutzwärmebedarfsdurch z.B. Wärmedämmung abzielen, e<strong>in</strong>e mittlere Wirkungstiefe. Der E<strong>in</strong>satz regenerativerEnergien hat e<strong>in</strong>e mittlere Wirkungstiefe, da er an der Nutzenergienachfrageprimär nichts ändert.Die größte Wirkungstiefe haben Maßnahmen, die auf e<strong>in</strong>e grundsätzliche Verr<strong>in</strong>gerungdes Energiebedarfs beim Verbraucher abzielen. Das können strukturelleMaßnahmen se<strong>in</strong>, wie z.B. die Wandlung e<strong>in</strong>es EVU zu e<strong>in</strong>em Energiedienstleistungsunternehmenoder die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>tegrierter Planungsansätze. Insbesondere s<strong>in</strong>d esaber Maßnahmen im Bereich des Wertewandels (z.B. geändertes Konsum- oder Verkehrsverhalten).Maßnahmen können unter verschiedenen Aspekten auch unterschiedlicheWirkungstiefen haben. So gilt beispielsweise das Austauschen vonGlühlampen gegen Energiesparlampen etwa <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verwaltung als punktuelle Maßnahmevon ger<strong>in</strong>ger Wirkungstiefe. Wird jedoch e<strong>in</strong> Programm „Energiesparlampe“mit dem Ziel durchgeführt, die Bevölkerung für das Thema „rationelle Energieverwendung“zu sensibilisieren, wenn die Energiesparlampe sozusagen der Aufhänger füre<strong>in</strong> weiter reichendes Anliegen ist, so hat die Aktion e<strong>in</strong>e große Wirkungstiefe.E<strong>in</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzept sollte aus e<strong>in</strong>er Mischung von Maßnahmen mit ger<strong>in</strong>ger,mittlerer und großer Wirkungstiefe bestehen. Die Maßnahmen mit ger<strong>in</strong>ger Wirkungstiefezielen auf e<strong>in</strong>e schnelle Umsetzung mit – meistens – wenigen Hemmnissenab, um mit sofort erzielbaren Erfolgsmeldungen die Stimmung für den lokalen<strong>Klimaschutz</strong> und weitergehende Maßnahmen zu verbessern. Die Maßnahmen mitgroßer Wirkungstiefe stehen für e<strong>in</strong>e langfristige <strong>Klimaschutz</strong>politik, erfordern abermehr Hemmnisbeseitigung, strukturelle Veränderungen usw.Die Emissionsmenge an CO 2 , die mit e<strong>in</strong>er Maßnahme e<strong>in</strong>gespart werden kann, iste<strong>in</strong> weiterer zentraler Leit<strong>in</strong>dikator. Indirekt werden damit auch die Verbrauchsm<strong>in</strong>derungvon fossilen Energieträgern und die Emissionsm<strong>in</strong>derung bei anderen Schadstoffenangezeigt.CO 2 -M<strong>in</strong>derungspotenzialeIn der kommunalen Praxis können zur Verstärkung der Argumentation auch die vielenweiteren positiven Umweltentlastungseffekte <strong>in</strong> prägnanter Form genannt und<strong>in</strong> die Argumentation <strong>in</strong>tegriert werden. Dieser sich örtlich auswirkende Zusatznutzenvon Energiespar- und Verkehrsvermeidungsmaßnahmen trägt erheblich zur Verbesserungder urbanen Lebensqualität bei (Verbesserung von Luftqualität undStadtklima, Lärmm<strong>in</strong>derung, Verkehrssicherheit usw.).Die Abschätzung der CO 2 -M<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelmaßnahme kann allerd<strong>in</strong>gs vonsehr unterschiedlicher Güte se<strong>in</strong>. Es müssen die verschiedenen Wirkungsansätzevon Maßnahmen beachtet werden. Technische Maßnahmen, wie z.B. der Tausche<strong>in</strong>er Heizungskesselanlage gegen e<strong>in</strong>e neue und effizientere, lassen sich leicht h<strong>in</strong>sichtlichihres M<strong>in</strong>derungseffektes berechnen. Schwieriger wird dann schon die Abschätzung,wie viele Kesselanlagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Zeitspanne umgestelltwerden könnten. Sie hängt wesentlich von der Sanierungsrate und wirtschaftlichenFaktoren, aber auch von der Akzeptanz dieser Maßnahme ab.301

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