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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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B 4Quantitative Ist-Analyse: CO 2 -BilanzSeit Juni 2005 ist die Deponierung von biologisch abbaubaren unbehandeltenAbfällen verboten. Aus diesem Grund spielen nach Juni 2005 deponierte Abfallmengenfür die CO 2 -Bilanzierung ke<strong>in</strong>e Rolle. Lediglich die Restmengen des vor2006 abgelagerten Abfalls emittieren weiterh<strong>in</strong> Treibhausgase bis zu ihrem vollständigenAbbau. Da die kommunale Bilanz als Ausgangspunkt für Verbesserungendienen soll und diese im H<strong>in</strong>blick auf das Deponieverbot bereits vollständigausgeschöpft wurden, werden diese Rest-Emissionen nur berücksichtigt, soweitsie energetisch genutzt werden können. Ansonsten wird empfohlen, die Emissionsm<strong>in</strong>derungdurch die Stilllegung der Deponien komplett dem Bilanzjahr 2006zuzurechnen (vgl. Vogt u.a. 2010).In Deutschland erfolgt die Abfallentsorgung <strong>in</strong> Müllverbrennungsanlagen (MVAs)vollständig unter energetischer Nutzung. Zur Vermeidung e<strong>in</strong>er Doppelbilanzierungwerden die dort entstehenden Emissionen nur im Energieteil e<strong>in</strong>er kommunalenBilanz berücksichtigt.Seit März 2006 müssen alle mechanischen und mechanisch/biologischen Behandlungsanlagender 30. BImSchV genügen. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil der den Anlagen zugeführtenAbfallmengen wird anschließend deponiert oder <strong>in</strong> MVAs weiterbehandelt,der weitaus größere Teil wird aufgrund se<strong>in</strong>es Heizwertes als Energieträger verwendet.Die auf diesen Wegen (außer Deponierung) und durch Metallrückgew<strong>in</strong>nungerstellten Gutschriften werden entsprechend der Abfallbehandlung <strong>in</strong> MVAsbereits im Energieteil mitbilanziert. Lediglich bei der Deponierung der MBA-Reststoffefallen noch 3,4 kg CO 2 pro Tonne MBA-Input an (vgl. ebenda).Durch das Recyceln von Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen (Kunststoffe, Alum<strong>in</strong>ium,Weißblech), Altmetallen und Altholz werden ebenfalls ke<strong>in</strong>e Emissionenmehr bilanziert, sondern durch die Verwendung als Sekundärrohstoffe Gutschriftenfür die Folgeprodukte erstellt.Dies bewirkt, dass derzeit vom Aufkommen an Hausmüll und hausmüllähnlichenGewerbeabfällen lediglich die Treibhausgas-Emissionen der Bio- und Grünabfälle berechnetwerden müssen. Teilweise können bei der Behandlung <strong>in</strong> Vergärungsanlagenentstehende Emissionen durch ihre energetische Nutzung <strong>in</strong> der Energiebilanz gutgeschriebenwerden. Der anfallende Kompost ersetzt e<strong>in</strong>en Teil des benötigten M<strong>in</strong>eraldüngersund führt dadurch zu Gutschriften im Bereich der Landwirtschaft.Jedoch verbleiben trotz dieser Gutschriften THG-Emissionen, die mit Hilfe der Emissionsfaktorenbilanziert werden. Dazu müssen die anfallenden Tonnen Abfall (feucht)mit dem jeweiligen Emissionsfaktor multipliziert werden. Bei Bioabfall und Grünabfallwird empfohlen, mit jeweils 17 kg CO 2 -Äquivalente pro Tonne Abfall zu rechnen(Vogt u.a. 2010). Gutschriften aus Strom und Wärme, Kompostierung und MVA s<strong>in</strong>dhier allerd<strong>in</strong>gs berücksichtigt. Im Jahr 2008 betrug das durchschnittliche Aufkommenan Bio- und Grünabfall 109 kg pro E<strong>in</strong>wohner (berechnet nach Zahlen des StatistischenBundesamtes).Alternative: ÜberschlägigeBerechnung anhand vonKennzahlenUm e<strong>in</strong>e schnelle Übersicht über die absehbare Größenordnung von THG-Emissionenaus Abfall <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune (im Verhältnis zu den energetischen Emissionen)zu erhalten, wird empfohlen, mit den aus dem nationalen Treibhausgas<strong>in</strong>ventar spezifischenEmissionen pro E<strong>in</strong>wohner zu rechnen. Hier gilt es zu beachten, dass nichtmehr nach dem Territorialpr<strong>in</strong>zip, sondern nach dem Inländerpr<strong>in</strong>zip gerechnet wird.Hier werden THG-Emissionen aus Deponien also eventuell e<strong>in</strong>er Kommune zugerechnet,auf deren Gebiet ke<strong>in</strong>e Deponie zu f<strong>in</strong>den ist. Der bundesweite Kennwertbeträgt im Jahr 2008 hierfür 92 kg CO 2 -Äquivalente pro E<strong>in</strong>wohner.266

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